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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
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Falte.
    „Du fürchtest noch immer, wir könnten in einer anderen Zeit herausgekommen sein?"
    „Möglich wäre es. Schließlich befanden wir uns in einem fremden Kontinuum - und wir haben keine Ahnung über die Beschaffenheit der Zeit darin."
    Er seufzte und fügte hinzu: „Doch das werden wir niemals erfahren."
    „Pessimist!" versuchte der Großadministrator zu spotten. Es gelang ihm nicht ganz. Zornig darüber hieb er mit der Faust auf den Tisch.
    „Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen", bemerkte der Arkonide leise.
    Plötzlich grinste Perry Rhodan.
    „Dann will ich dir eine Tatsache nennen, mit der du dich schon einmal abgefunden hattest, die dir aber anscheinend aus dem fotografischen Gedächtnis entschwunden ist: Ein Terraner gibt niemals auf, solange noch ein Funken Leben in ihm ist. Und ich bin noch sehr lebendig, Atlan!"
    Atlan sah ihn nachdenklich an.
    „Ich beginne allmählich zu glauben, daß dich überhaupt nichts erschüttern kann."
    Der Großadministrator winkte ab und deutete mit einem Neigen des Kopfes nach links, von wo der Freihändlerkönig mit den tänzelnden Schritten einer Balletteuse nahte.
    „So etwas konnte mich bis vor kurzem noch erschüttern. Mein lieber Sohn zieht wieder seine sattsam bekannte Schau ab. Manchmal erscheint er mir wie ein Gauner, dann wieder wie ein Genie."
    „Ein genialer Gauner... „, erwiderte Atlan spöttisch.
    Unterdessen hatte Roi Danton die beiden Männer erreicht. Er tänzelte auf den Schuhspitzen um Rhodan herum und lüftete seinen Hut.
    „Darf ich Ihre gelehrte Unterhaltung für einen Moment stören, Messieurs?" fragte er mit kaum spürbarer Ironie.
    „Wissen Sie, was Sie dürfen...?" fuhr Rhodan ihn an.
    Roi wich zurück und preßte die Hand aufs Herz.
    „Sagen Sie es nicht, Grandseigneur. Ich verzeihe ihnen gewiß auch so."
    Er wandte sich an den Lordadmiral.
    „Sire, ich bedaure es sehr, daß Sie sich mit einem ungehobelten Emporkömmling aus dem Volke abgeben müssen, und ich bewundere Ihren Gleichmut, mit dem Sie die Allüren dieses Menschen ertragen."
    „Lassen Sie die Faxen", sagte Atlan scharf." Sagen Sie, was Sie wollen und dann tanzen Sie wieder ab!"
    Der Freihändlerkönig schnappte nach Luft.
    „Oh." ächzte er. „Oh. wie vulgär! Oro, mein Riechflakon."
    Er stolperte rückwärts - und trat Gucky auf die Zehen. Der Mausbiber war soeben materialisiert.
    Gucky kreischte vor Schmerz und Empörung. Er entmaterialisierte erneut - und tauchte unmittelbar vor den Füßen des herbeistürmenden Oro auf. Es gab einen knirschenden Laut, als der breite Mausbiberschwanz unter einem Schnabelschuh der Größe 88 verschwand.
    Oro Masut fing den bewußtlos umfallenden Gucky auf.
    Roi vergaß, daß er selbst hatte ohnmächtig werden wollen. Besorgt kniete er neben dem Mausbiber nieder und betastete dessen Schwanz.
    „Es wäre besser, wenn du ihm vorsorglich eine Elastikbinde anlegtest, Oro", sagte er zu seinem Diener. „Hoffentlich ist nichts gebrochen."
    „Um Himmels willen!" rief Masut entsetzt. „Was sollen die Leser von Guckys Raumfahrerepos sagen wenn sie vergeblich auf die nächsten Fortsetzungen warten müssen!"
    Der Mausbiber schlug die Augen auf.
    „Quatschkopf!" schnarrte er. „Ich dichte ja nicht mit dem Schwanz, du Freibeuter!"
    Er versuchte, seinen flachen Schwanz zu bewegen, schrie aber vor Schmerzen auf.
    „Außerdem", fügte Oro Masut hinzu, „besteht keine durchgehende Postverbindung zwischen M-87 und der Milchstraße..."
    Gucky betastete vorsichtig seine Zehen, die von Danton malträtiert worden waren.
    Erleichtert atmete er auf, als er feststellte, daß nichts gebrochen war.
    „Was heißt hier 'Postverbindung'?" schrie er den Ertruser an. „Ich teleportiere einfach!"
    Er schnipste mit den Fingern.
    Oro Masut lief fort und kam nach einer Weile mit einer Elastikbinde zurück. Er versorgte den Mausbiber und betrachtete anschließend voller Stolz sein Werk.
    „Wenigstens danke schön könntest du sagen", meinte er zu Gucky.
    Der Mausbiber piepste empört.
    „Wohl für den Pferdetritt, wie? Außerdem hast du mich völlig verunstaltet."
    Er verrenkte sich fast, um seinen im Winkel von fünfundvierzig Grad abstehenden Schwanz zu betrachten. Vorsichtig bewegte er ihn. Das von der Binde versteifte Gebilde schlug pendelgleich von einer Seite zur anderen.
    Plötzlich grinste Gucky. Sein Nagezahn zeigte sich wieder einmal in voller Größe.
    „Dort hängt ein Faden, Oro!" rügte er.
    „Wo?" fragte der Ertruser und bückte
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