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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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gegen Zamorra und hatte keine Zeit, alte Schriften zu studieren.
    »Du wirst niemals von dort zurückkehren!« keckerte Astaroth.
    »Denn man erzählt sich, daß es nur festen Körpern gelingt, von dort zu entkommen. Als Schwarzblütiger bist du aber nicht in diesem Sinne ein fester Körper, sondern ein Geistwesen, das einen Körper aus künstlicher Substanz erschaffen kann. Als du ein Mensch warst, hättest du es gekonnt. Nun aber bist du ein Dämon – und jetzt gelten auch für dich unsere Gesetze. In vielen Dingen sind wir Herren. In anderen Dingen aber sind wir Knechte!«
    »Auf der Erde würde man von einem Himmelfahrtskommando reden!« machte Lucifuge Rofocale dem Leonardo die Situation klar.
    ***
    Carsten Möbius sah das nächste Messer heranzischen. Es war zu spät für eine Abwehrreaktion.
    Die wirbelnde Klinge traf den Knauf der Peitsche und durchschnitt ihn wie einen Nebelstreif. Die kunstvoll geflochtene Lederschnur fiel zu Boden. Wütend schleuderte Carsten seinem Gegner den nutzlosen Peitschenstil entgegen.
    Im gleichen Moment hatte der Mongole einige Schwerthiebe so ausgeführt, daß Michael Ullich die Klinge aus der Hand geschlagen wurde. Gorgran sirrte durch die Luft und traf mit der Spitze im Boden auf. Unerreichbar für den Jungen, der jetzt das Ende kommen sah.
    Wang Lee Chan hob das schwarze, seelenfressende Schwert mit beiden Händen wie ein Scharfrichter. Bei seinem Geschick war es unmöglich, dem Schlag auszuweichen.
    Auch Carsten Möbius wußte, daß sein Gegner die Messer so geschickt warf, daß es keinen Zweck hatte, zu fliehen. Hier und heute hatten die beiden Freunde ihre Meister und Überwinder gefunden.
    Sie sahen sich an und wußten, daß es vorbei war.
    Wer verloren hat, muß das akzeptieren können.
    Carsten Möbius öffnete seine Jacke und deutete stumm auf seine linke Brustseite. Michael Ullich sah den Mongolen an und beugte den Nacken zum tödlichen Streich.
    Keiner der Freunde sagte ein Wort. Beide versuchten, die Fassung zu wahren und dem unausweichlichen Ende mutig entgegen zu sehen.
    Sie standen am Rande des Grabes und jetzt kam es nur noch darauf an, sich einen guten Abgang zu verschaffen.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hob das Wurfmesser und zielte genau. Wang Lee Chan holte mit dem schwarzen Schwert mit aller Kraft zum tödlichen Schlag aus…
    ***
    »Man hat davon gehört, daß es einem Sterblichen gelingen kann, ein Geistwesen von dort zu befreien!« sagte Lucifuge Rofocale langsam.
    »Du kannst es schaffen, Fürst der Finsternis, wenn du zwei sterbliche Diener hast, denen du blind vertrauen kannst!«
    Sterbliche Diener? Leonardo de Montagne schöpfte wieder Mut.
    Die hatten zwar ziemlich viel Dämonisches in sich – aber schließlich waren Wang und Eysenbeiß immer noch Sterbliche, die er aus anderen Zeitebenen und Dimensionen zu sich geholt hatte. Diesen Umstand galt es zu nutzen.
    »Ich habe zwei solche Diener!« erklärte Leonardo. »Ich habe sie erhöht und sie stehen neben meinem Thron. Sie werden meinem Befehl folgen und mich auf diesem Wege begleiten!«
    »Einer mag dich, der andere das Unsterbliche des Chandras zurückführen!« grellte Astaroth. »Ich will meinen Zorn vergessen, wenn du zurückkehrst. Wenn nicht… nun, Asmodis, dein hier unvergessener Vorgänger beliebte öfters zu reden ›Mit Schwund muß man rechnen‹!«
    Leonardo de Montagne sagte nichts. Er fixierte den Höllenherzog nur scharf und machte sich so seine Gedanken.
    »Ich werde wiederkommen!« dachte er bei sich. »Und dann zahle ich euch euren Hochmut heim. Ich mache euch fertig. Alle nacheinander und gegeneinander. Auch du, Astaroth, bist für mich nur eine Stufe auf der Trittleiter, die mich nach oben bringt… auf den Thron des Lucifuge Rofocale…!«
    »Rufe jetzt deine Diener, von denen du geredet hast. Und dann geh!« verlangte Satans Ministerpräsident. »Phönix wird dir weisen, welchen Weg du nehmen mußt!«
    »Mit Eurer Erlaubnis rufe ich die Diener, die mir Gefährten werden!« sagte Leonardo de Montagne und deutete eine Verbeugung vor den Dämonen an, die in keiner Weise unterwürfig wirkten. »Ich rufe Wang Lee Chan und Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Fahret hinab! Fahret hinab! Fahret hinab!«
    Ein kurzer Blitz wie explodierendes Magnesium. Dann waren die beiden Gerufenen, aus ihrer Tätigkeit herausgerissen, zur Stelle.
    In diesem Moment erkannte Leonardo de Montagne, daß er ein Narr war. Denn der Ruf erfolgte den Bruchteil eines Herzschlages zu früh.
    Das schwarze
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