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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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immer da sich eingeschaltet hatte – er riskierte es, daß der Hölle die Seele des Carlos Mondega verloren ging.
    Etwas ruhiger betrachtete der Höllenherzog das Geschehen im Studio. Der Drache war verloren – da war nichts dran zu ändern.
    Denn so, wie er jetzt von den beiden jungen Männern angegriffen wurde, hielt ihm nur noch der Dämon in seinem Inneren am Leben.
    Insgeheim hoffte Astaroth, daß sie zusammen mit dem Drachen auch das Dämonenwesen in seinem Inneren vernichteten.
    Wer immer das war – Astaroth wollte ihn hier erwarten und vor das Gericht des Lucifuge Rofocale zerren. Denn dieser Dämon in dem Drachen stellte sich in diesem Augenblick gegen die Hölle, wenn die Filmarbeiten so gestört wurden, daß damit der Seelenpakt hinfällig wurde.
    Welcher Frevler es immer war – die obersten Gesetze der Hölle standen über jeder privaten Racheaktion…
    ***
    Professor Zamorra arbeitete in fieberhafter Eile. Nicole hatte genügend Fett aufgetrieben, das man zum Schmieren von Motoren benötigte. Mit den Händen mengte der Meister des Übersinnlichen die Haare und eine Hand voll Pech darunter. Immer wieder knetete er die zähe Masse durch, während uralte Worte in einem fast vergessenen Dialekt des alten Aramäisch in singendem Tonfall über seine Lippen kamen. Nicole, die vorher genau instruiert war, ließ gewisse Zutaten, die Zamorra in kleinen Fläschchen in seinem Koffer verstaute, dazuträufeln. Während eines kurzen Gärungsprozesses nahm sie sich die Zeit, hinüber zu laufen und Corinna Bowers zu retten, die kaum noch zu einer Bewegung fähig war.
    Üble Dünste drangen von der breiigen Masse in Zamorras Nase.
    Der »Kuchen« reifte der Vollendung entgegen…
    ***
    Obwohl mehrfach vom Schwert getroffen, war der Höllendrache immer noch gefährlich. Er schien weder Schmerz zu spüren noch zeigte er Anzeichen von Ermüdung. Immer wieder stieß der Schädel wie ein Rammbock vor, und es wurde jedesmal ein riskantes Spiel mit dem Tod, dem Biest auszuweichen.
    Wie aus einem kleinen Springbrunnen träufelte das Gift aus den unteren Zähnen des Höllenwurms. Ein kurzer Ritzer auf der Haut und das Schicksal war besiegelt. Das schnelle Ende des Pferdes zeigte an, wie schnell diese Substanz tödlich wirkte.
    Die beiden Freunde hatten sich getrennt und zogen immer wieder die Aufmerksamkeit der Bestie auf sich, wenn der Höllenwurm in der anderen Richtung einen Angriff startete. Einige Male hatte das vorzüglich funktioniert.
    Leonardo durchschaute den schlauen Plan, spielte das Spiel jedoch mit, bis die Freunde leichtsinnig wurden.
    Langsam sorgte Leonardo dafür, daß das Schwanzende der Bestie sich in Richtung auf Michael Ullich ringelte, der mit dem Schwert für ihn am gefährlichsten war. Der blonde Junge hatte seine ganze Aufmerksamkeit dem immer wieder heranrasenden Schädel gewidmet, daß er die tödliche Gefahr, die auf ihn zukroch, nicht bemerkte.
    Der heimtückische Angriff kam völlig unerwartet. Die Schwanzspitze fuhr empor und ringelte sich an seinem Körper so, daß sich das äußere Ende um den Schwertarm legte. Ein kurzer Druck der mächtigen Körperringe ließ dem blonden Jungen die Luft wegbleiben. Siedendheißer Schmerz paralysierte Michaels Körper. Das Schwert entfiel seiner Hand und klirrte zu Boden.
    Im nächsten Augenblick schwebte der Schädel des Drachenwurms über dem so gefesselten Jungen.
    »Jetzt hab ich dich!« zischelte die Stimme Leonardos. »Dein Tod wird schnell gehen – aber deine Höllenqual dauert eine Ewigkeit!«
    Weit tat sich der Rachen der Bestie auf, in dem die beiden Giftzähne weiß glitzerten…
    ***
    Carsten Möbius sah, daß der Freund verloren war. Und er handelte instinktiv.
    Michael hatte den weitwallenden roten Mantel, den er als Kostüm getragen hatte, von sich geschleudert, weil ihn dieser in schnellen Aktionen gegen das Ungeheuer nur behindert.
    Im Voranstürmen riß Carsten Möbius den aus dichtem Stoff gewobenen Umhang hoch und rollte ihn zu einem Knäuel zusammen.
    Mit einem wahren Panthersprung warf er sich voran, als der Rachen der Bestie zuschnappen wollte, und schob das Stoffbündel hinein. Der Höllenwurm zischte, als sich die Giftzähne darin verfingen.
    Alle Kraft legte Carsten in den einen Ruck. Der Drachenwurm versuchte vergeblich, den Stoff zu halten.
    Er überschlug sich rückwärts und warf den Umhang weit von sich. Die beiden verbliebenen Giftzähne des Höllenwurms hatten sich so im Stoff verhakt, daß sie bei dieser tollkühnen Aktion
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