Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
mit ausgerissen wurden.
    Schwarzgrüner Geifer drang aus dem Rachen. Aus den Augen sprühte rotgelbe Wut, als der Schädel wie ein abgeschossener Pfeil vorwärts schnellte.
    Diesmal war Carsten Möbius nicht schnell genug. Er wurde wie von einer Ramme getroffen und nach hinten geschleudert. Bevor er sich aufraffen konnte, lag der Körper des Schlangenwurms über ihm.
    Ein triumphierendes Zischen klang durch das ganze Studio.
    Astaroths Höllenwurm hatte die Gegner besiegt und in Banden geschlagen. Niemand konnte ihm die Beute jetzt noch streitig machen.
    In diesem Moment hatte Professor Zamorra den Zauber beendet.
    Er konnte nur hoffen, daß dieses uralte Rezept des Propheten Daniel keine Fälschung war. Den kreisrund geformten und inzwischen gehärteten Kuchen in der Hand stürmte er vorwärts…
    ***
    Leonardo de Montagne im Inneren des Drachenwurms hätte in der Verkleidung niemals seinen Erzgegner Zamorra erkannt. Die langen roten Haare und der rote Vollbart täuschten ihn vollständig.
    »Noch ein Narr, der sterben will!« zischelte es Professor Zamorra entgegen. »Nun, dann will ich bei dir beginnen – damit meine Gegner die Schrecken des Todes erfahren und ihre Furcht vor dem Ende größer wird!«
    Mit weit aufgerissenem Rachen fuhr der Schlangenkopf auf Professor Zamorra zu. Alle Kraft legte der Meister des Übersinnlichen in den Wurf.
    Instinktiv schnappte der Höllenwurm zu und schluckte den tödlichen »Kuchen« hinunter. Geistesgegenwärtig sprang Professor Zamorra zurück.
    Doch das Biest erstarrte mitten in der Bewegung. Ein Wut- und Schmerzgeheul kam aus dem Rachen, als sich der Leib unaufhaltsam aufblähte.
    … da nahm Daniel Pech, Fett und Haare, kochte diese zusammen, formte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul. Der Drache fraß sie auf und barst auseinander. »Seht, was ihr verehrt!« rief Daniel den Babyloniern zu. So steht es geschrieben …
    Und die Worte erwiesen sich als Wahrheit…
    ***
    Leonardo de Montagne spürte, daß er das Ende nicht aufhalten konnte. Wie bei einer Kernfusion der Prozeß der Vernichtung nicht mehr aufgehalten werden konnte, so war es auch mit dem Drachen.
    Der »Zauberkuchen« klebte im Inneren der Bestie und ließ sich nicht mehr ausspeien. Seine nicht zu erklärenden Kräfte bewirkten, daß sich der Körper des Höllenwurms immer weiter aufblähte. Die Haut des Ungeheuers wuchs jedoch nicht mit.
    »Flucht!« hämmerte es in Leonardo. Die Rache mußte warten.
    Wofür hatte er seine beiden Vasallen heimlich ins Studio gebracht.
    Mochte sich Eysenbeiß um den Mann mit den roten Haaren und den Jungen mit der Peitsche und den blöden Sprüchen kümmern.
    Und Wang mit seinem seelenfressenden Schwert mußte es gelingen, diesen Michael Ullich im Kampf zu erledigen.
    Ohne daß es bemerkt wurde, floh Leonardo de Montagne zurück in die Hölle…
    Es war nicht die erste Niederlage, die er hinnahm. Und aus jeder Niederlage hatte der neue Fürst der Finsternis dazugelernt.
    ***
    Ohne die Kontrolle des Leonardo machte Astaroths Höllenwurm nur noch gefühlsmäßige Zuckungen. Der Schweif entrollte sich wie eine Peitsche und Michael Ullich wurde frei. Nach Atem ringend sprang er zu Professor Zamorra und half ihm, den halb ohnmächtigen Carsten unter dem wie rasend zuckenden Körper der Bestie hervorzuziehen. So schnell es ging trugen sie ihn aus der Gefahrenzone.
    Denn die Bewegungen des Höllendrachen wurden immer unkontrollierter und erst, als sie die Kameras erreicht hatten, ließen sie Carsten zu Boden sinken.
    Aus sicherer Entfernung sahen sie, wie Astaroths Höllenwurm unförmig anschwoll. Gequältes Trompeten drang aus dem Rachen der Bestie.
    Und dann explodierte der Drache mit einem lauten Knall.
    Corinna Bowers schlug die Hände vorm Gesicht zusammen und warf sich in die Arme dessen, der am nächsten stand. Und das war Dave Connors.
    Vor den Augen der entsetzten Menschen breitete sich eine Szenerie des Grauens aus. Überall waren die fragmentartigen Reste der dämonischen Bestie verstreut. So paradiesisch die Szene bei Beginn der Dreharbeiten gewirkt hatte – jetzt wirkte sie wüst und chaotisch.
    Das Surren der Kameras erstarb. Kreidebleich erhob sich Carlos Mondega aus dem Regiesessel.
    »Das… das habe ich nicht gewollt!« keuchte er. »Chandras sagte, daß er alles unter Kontrolle habe. Und jetzt … ich spüre kein Leben mehr in ihm!«
    » Ich aber! « bemerkte Professor Zamorra, der jetzt das Amulett freilegte. »Er lebt – wenn sein Bewußtsein auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher