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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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Carlos Mondega hinabzuzerren, wenn der Pakt beendet war, dann erwartete ihn in der Hölle die Belohnung.
    Nach außen hin wirkte Chandras als Produzent. Niemand in Hollywood hätte hinter diesem stets in korrekter Kleidung auftretenden Mann mit dem Gesicht, das entfernt an einen Inder erinnerte, einen Dämon angesehen. Schwarze Augen schienen jeden, der ihm gegenüber stand, bis in die Tiefe der Seele zu durchbohren, und die über der Nase zusammengewachsenen buschigen Augenbrauen gaben seiner Erscheinung etwas Furchterregendes. Die weißen Zähne schienen spitz zugefeilt, und die glatt nach hinten gekämmten schwarzen Haare verliehen seiner Gestalt etwas Gnadenloses.
    »In diesem Leben bin ich für Sie das, was Mephistopheles für Doktor Faust war – ein Diener, der jeden Ihrer Befehle ausführt!« stellte sich Chandras bei Carlos Mondega vor. »Nichts, was Sie verlangen, wird unmöglich sein. In jener anderen Welt, die meine Heimat ist, sind Sie mein Sklave!«
    Als die Dreharbeiten begannen, mußte Mondega feststellen, daß nur die Kameraleute, die Beleuchter und das technische Personal Menschen waren. Denn Dämonen haben mit Technik nicht gern zu tun, weil sie es vorziehen, Dinge dieser Art mit ihren geheimen Kräften zu erledigen. Auch die drei Hauptdarsteller waren Menschen. Und die beiden Stuntmen, die aus irgend einem unerklärlichen Grunde aus Deutschland eingeflogen waren. –Doch sonst war Carlos Mondega von Dämonen umgeben…
    ***
    »Kamera ab – und Action! « rief Carlos Mondega.
    Im Scheinwerferlicht begannen zwei Menschen langsam, dann immer schneller aufeinander zuzugehen. Der Held und die Heldin des Films »Das Schwert der Macht« sahen sich in dieser Szene zum ersten Mal.
    Corinna Bowers spielte die Rolle der Chris, die in dieser Welt der Fantasy auch die »Tigerin« genannt wurde. Dave Connors, der derzeitige Teenagerschwarm von ganz Amerika, war für die Rolle des »Nacht-Prinzen« engagiert worden.
    Mit Wohlgefallen betrachtete Michael Ullich, der sich mit Carsten Möbius hinter den Kameras aufhielt, die geschmeidigen Bewegungen des Girls. Diese Corinna hatte einen Körper, der wie geschaffen für leichte Bekleidung war. Der enganliegende Bikini aus weichem, schwarzen Leder betonte ihre Traumfigur und zeigte mehr, als er verhüllte. Dazu trug sie Stiefel, die bis über die Waden gingen und an einem breiten Gürtel um die Lenden ein Schwert mit reich verziertem Griff. Denn sie stellte eine Kriegerin in einer Fantasy-Welt dar, die seit Urzeiten von den Göttern ausersehen war, das Schwert der Macht zu erlangen. Michael Ullich erkannte, daß die Rolle nicht besser besetzt werden konnte. Leider war von der Originalstory, die von der Autorin Christina Berninger bis zum heutigen Tage nicht vollendet war, nicht viel übrig geblieben als ein paar Namen und die glutvollen Worte der Weissagung, die zu Beginn des Filmes über die Leinwand flimmern sollten.
    »Weiße Federn und schwarze Augen bleiben der Tigerin! – Blut und Wunden verteilt sie ohne Reue! – Bändige die Tigerin! – Schneide ihr die Zunge ab – oder bändige sie mit einem Kuß!« Mit diesen Worten begann Christina Berninger auch ihr unvollendetes Werk, was sie, dem Drehbuch Hollywoods nach zu urteilen, nicht mehr wieder erkennen würde. Der poesievolle Hintergrund wurde gestrichen und etwas Action dazu getan. Nur die Worte der Weissagung hatten sich in den Film hinüber gerettet.
    Carsten Möbius blickte noch melancholischer, als Dave Connors die grazile Gestalt des Mädchens drehbuchgerecht an sich zog und die Finger über Corinnas Körper gleiten ließ. Er und Michael Ullich hatten sich mit Corinna Bowers von Anfang an gut verstanden. Corinna war froh, daß sie mit den beiden »Stuntmen« in ihrer Muttersprache reden konnte.
    »Verdammt noch mal! Warum benötigen sie für solche Szenen eigentlich keinen Double?« schoß es Carsten Möbius durch den Kopf, als er sah, daß Dave Connors den im Drehbuch vorgeschriebenen Kuß echter ausführte, als es sonst üblich ist. Und Corinna nutzte aus, wovon Millionen Mädchen in der ganzen Welt träumten. Sie ließ sich von dem angehimmelten Idol aller weiblichen Wesen zwischen acht und achtzig küssen.
    Dave Connors war hoch gewachsen, hatte einen fast jungenhaften Körperbau, dazu blonde Haare und ein etwas mädchenhaft wirkendes Gesicht. Carsten Möbius wurde bei der ersten Vorstellung auf der Eröffnungsparty des Films etwas an Den Harrow, den Disco-Star, erinnert. Michael Ullich bot sich
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