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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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gestyltem Haar gesehen hatte, erkannte in dem vergammelten Jungen, der seine Tätigkeiten als Hilfsarbeiter anbot, den Sohn des alten Möbius. Wenn Carsten sich dann ein Bild von der Lage gemacht hatte, legte er los. Dann wurden seine weichen Gesichtszüge steinern, seine sonst so melancholischen braunen Augen hart – und dann polterten die Sessel in den Chefetagen. Es war nicht ungewöhnlich, daß Carsten Möbius ein ganzes Direktorium fristlos vor die Tür setzte und per Telex von Frankfurt eine provisorische Geschäftsleitung für Unternehmungen in Übersee anforderte.
    Das Leben des Carsten Möbius war nicht ungefährlich, denn Männer, die ihre Karriere gefährdet sehen, greifen auch zu kriminellen Mitteln, wenn sie erkennen, daß sie keine Chance haben. Deshalb wurde Carsten auf seinen Reisen meistens von seinem Freund und früheren Schulkameraden Michael Ullich begleitet. Der war genau das Gegenteil des Konzernerben. Ständig nach dem neusten Modeschrei gekleidet, bevorzugte er schnelle Wagen, wo Carsten mit einer »Ente« vorlieb nahm. Michael Ullich hatte Carstens Porsche als ständige Leihgabe, wenn sie in Frankfurt waren – damit Michael Ullich einem weiteren seiner Hobbies nachgehen konnte. Und das waren hübsche Mädchen, die gar nichts dagegen hatten, in den Discotheken von dem schlanken und doch muskulösen Jungen mit dem blonden, in der Mitte gescheitelten halblangen Blondhaar angesprochen zu werden, mit ihm zu tanzen und den Rest der Nacht mit ihm zu verbringen.
    Michael Ullich hatte keine feste Freundin und sah alles ganz locker. Allerdings achtete er darauf, daß die Girls nicht annahmen, daß in der Nacht ihres Zusammenseins eine Verbindung mit Ewigkeitsgarantie geschlossen wurde. Sein abenteuerliches Leben an der Seite von Carsten Möbius ließ einfach keine feste Bindung zu. Er mußte ständig abrufbereit und reisefertig sein, um als Body-Guard Carsten Möbius in die entferntesten Winkel der Welt zu begleiten.
    Oft genug waren es nicht nur menschliche Gegner, die sich ihnen entgegen stellten.
    Seit dem sie Professor Zamorra kannten und an seiner Seite mehrfach der Hölle und den Dämonen der Schwarzen Familie Schach geboten hatten, mußten sie sich auch gegen die Schwarzblütigen wehren. Schon einige Male stellte Carsten Möbius fest daß es wirtschaftliche Unternehmungen gab, die mit dem Möbius-Konzern zusammenarbeiteten – deren Kapital und Führung jedoch in den Händen von Dämonen lag. Stephan Möbius hatte einige Male versucht, Geschäftsverbindungen dieser Art zu lösen und festgestellt, daß er damit sein Lebenswerk zugrunde richten konnte. Denn diese Firmen wurden nach außen hin seriös geführt. Parallelen zu den Unternehmungen, wie sie seinerzeit Al Capone in Chicago aufgebaut hatte und wie sie in den Staaten von der Mafia betrieben werden, trafen genau den Kern der Sache. Also blieb gar nichts übrig, als die wirtschaftlichen Verbindungen mit diesen Firmen bestehen zu lassen und nur darauf zu achten, daß sie ihre Macht und Einfluß, soweit es diese Zusammenarbeit anging, nicht zum Schaden der Menschheit benutzten.
    Ein Problem dieser Art lag derzeit gerade an…
    ***
    »Das sieht doch alles ganz legal aus!« sagte Michael Ullich und reichte seinem Freund ein Bündel Fotokopien zurück auf den Schreibtisch, die ihm dieser zur Einsicht gegeben hatte. »Die Verträge sind juristisch in Ordnung. Die Direktion in Dallas hat richtig gehandelt, in das Unternehmen Geld zu stecken. Filme mit abenteuerlichem Fantasy-Touch kommen immer an. Die Angelegenheit verspricht, wirtschaftlich Erfolg zu bringen. Was willst du denn noch mehr?«
    »Als ich unlängst drei Tage krank war, habe ich das Buch gelesen, das sie verfilmen wollen!« Carsten Möbius legte sich in seinen bequemen Sessel hinter dem Schreibtisch aus dunklem Palisanderholz zurück und sah den Freund an, der sich wie immer topmodisch gekleidet, auf dem mit schwarzen Leder bezogenen Sofa neben der Bar räkelte. In der Hand hielt er ein Glas Cola mit Eis, denn die beiden Freunde kannten die Gefahren des Alkohols. Da sie beide ständig fit und einsatzbereit sein mußten, gab es in Carstens Büro nur Cola und Fruchtsäfte.
    »Sieh mal an, du beschäftigst dich mit Literatur!« stellte Michael Ullich ungerührt fest. »Nun, ich kenne es ebenfalls und ich muß sagen, daß es mich reizen würde, in diesem Film die Hauptrolle zu spielen…!«
    »… weil du am Schluß die Heldin vernaschen kannst!« grinste Carsten. »Tut mir leid, aber
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