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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod
Autoren: Der heulende Tod
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dünnen Aktendeckel. »Das ist alles, was wir für Sie ermitteln konnten. Jetzt sind Sie am Zug.«
    »Wie fliegen die Dinger eigentlich?«, fragte ich Cattingham.
    »Es sind richtige Miniaturdüsen«, gab der Experte Auskunft. »Funktionieren wie echte Raketen. Nur nicht so lange und mit so viel Schubkraft. Sie können senkrecht Höhe gewinnen, fliegen hoch und fallen zurück, wenn sie ausgebrannt sind.«
    ***
    Efrem C. Hosten fuhr nur Rolls Royce. Jedenfalls in der Stadt. Zurzeit ließ er sich bewachen wie der Präsident der Vereinigten Staaten. Leibwächter hinten und vorne. Zwei saßen mit ihm' im Wagen. Sie lugten und spähten durch das kugelsichere Panzerglas und hielten Sprechfunkkontakt mit ihren Kollegen in den Studebakern vor und hinter dem Rolls.
    Die übertriebene Wachsamkeit hatte seinen Grund. Efrem C. Hosten hielt sein Leben für wertvoll und fürchtete dauernd Anschläge. Zuerst verdächtigte er die Konkurrenz. Mit der Masseneinfuhr billiger optischer Geräte, Fotoartikel und Transistorradios aus Japan hatte er sie ruiniert und selbst ein Vermögen gemacht. Dann fürchtete er die Rache der Beteiligten an seinen Skandalaffären. Zuletzt war noch etwas hinzugekommen, das zu den Akten des FBI gekommen war. Es konnte eine übliche Sache sein. Viele Anhaltpunkte besaßen wir nicht.
    Er fuhr die Fifth Avenue hinunter und war guter Dinge.
    Der silberne Phantom erregte das beabsichtigte Aufsehen. Majestätisch wie ein Schiff glitt der Wagen dahin.
    Efrem C. Hosten und seine Leibwächter sahen indessen nicht, was viele Passanten bemerkten. Durch die Häuserschlucht flog eine Rakete. Zielsicher hielt sie ihren Kurs.
    Aus der zur frühen Abendzeit nur im Schritttempo fahrenden achtreihigen Autokolonne suchte sich das Geschoss das Fahrzeug Efrem C. Hosten aus. Im spitzen Winkel stürzte es aus der Höhe des sechsten Stockwerks auf den Rolls Royce, bohrte sich durch das Dach und explodierte.
    Alle Insassen fanden den Tod.
    ***
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Sir. Ich bin noch nicht dazu gekommen, Ihnen zu danken. Erlauben Sie mir, es hiermit nachzuholen.« Die Verbeugung von Websters Butler fiel tiefer als gewöhnlich aus.
    Seine vornehme Edelblässe hatte noch etwas zugenommen. Sonst war er wohl okay. Er trug sogar wie gewöhnlich den kleinen schwarzen Dienstanzug. Anscheinend hatte er davon ein Halbdutzend zum Wechseln. Auf der Terrasse beaufsichtigte er eine Kolonne Bauarbeiter beim Aufräumen des zertrümmerten Hausflügels, die aber ihrerseits schon von unseren FBI-Experten mit Argusaugen bewacht wurden.
    »Unser Gespräch, Williamson wurde unerwartet unterbrochen. Wir werden es heute fortsetzen«, sagte ich. »Das ist übrigens mein Kollege Phil Decker. Sie sagen, Mr. Webster hatte keine Feinde?«
    »Nicht, dass ich wüsste, Sir«, antwortete der Butler, nachdem er sich vor Phil gemessen verbeugt hatte.
    »Was für Freunde hatte er denn?«
    »Geschäftspartner, Sir. Freunde? Davon weiß ich nichts.«
    »Und wie steht’s mit Freundinnen?«
    Williamson erstarrte. »Keine!«
    »Hören Sie: Harron Webster ist tot. Ermordet. Sie wollen doch auch, dass wir den Täter seiner gerechten Strafe zuführen, nicht wahr?«
    Entsetzt blickte mich Williamson an. Endlich bequemte er sich. »Gelegentlich…«
    »Na, was gelegentlich?«, ermunterte ich ihn.
    »Gelegentlich brachte Mr. Webster eine junge Dame mit. Aber immer nur für ein Wochenende. Stets nur einmal. Nur mit der letzten dauerte es schon länger. Ein Dancing-Girl…«
    »Wissen Sie, wo sie arbeitet?«
    Man sah es dem Butler an, das er am liebsten das Wissen um die Adresse verleugnet hätte. Aber er überwand sich: »Im Blue Cat, glaube ich…«
    »Und was wissen Sie sonst noch von ihr?«
    »Nichts. Ich sah sie nur. Und Mr. Sattler schien sich auch für sie zu interessieren. Mr. Webster schien das nicht zu gefallen. Aber die junge Dame ermutigte ihn nicht. Sie war meinem Herrn sehr zugetan. Er 10 fuhr sie auch stets persönlich in die Stadt zurück. Sonst chauffierte ihn Mr. Sattler. Er war Sekretär und Chauffeur zugleich.«
    Der ermordete Sekretär war für uns eine unbekannte Größe. Es gab von ihm keine Personalakte, nicht einmal ein Foto. Auch Williamson konnte uns nicht viel von ihm erzählen. Webster hatte seinen Sekretär vor drei Jahren eingestellt und offensichtlich verstand er sich mit dem Butler nicht besonders gut.
    »Wussten Sie beide, an was für Erfindungen Mr. Webster arbeitete?«
    Der Butler schüttelte den Kopf. »Ich habe nie eine Ahnung
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