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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod
Autoren: Der heulende Tod
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davon gehabt.«
    »Wie viel zahlte Ihnen Mr. Webster?«
    »Fünfhundert Dollar.«
    »Im Monat?«
    »In der Woche.«
    »Wie wurden sie gezahlt?«
    »In Bargeld. Durch Mr. Sattler. Jeden Montag.«
    »Und was machten Sie mit Ihrem Einkommen? Hier draußen haben Sie doch nichts gebraucht.«
    »Ich habe es auf die Bank überwiesen. Mr. Webster riet mir von Kapitalanlagen ab. Sehr energisch übrigens. Ich folgte seinem Ratschlag.«
    »Dann müssen Sie recht vermögend geworden sein?«
    »Das ist eine Frage des Verhältnisses. Im Gegensatz zu meinem Herrn… Aber ich war zufrieden. Finden Sie seinen Mörder, bitte…«
    »Auf welcher Bank ist Ihr Konto?«
    »Manhattan State Bank.«
    »Würden Sie uns erlauben, in die Kontoführung Einsicht zu nehmen?«, fragte ich höflich.
    »Selbstverständlich«, entgegnete Williamson. »Ich werde der Direktion eine entsprechende Erlaubnis erteilen.«
    Wir hatten keine weiteren Fragen mehr, und ich glaube, uns sah man die Erschöpfung eher an als dem Butler, der in seinem zugeknöpften schwarzen Anzug ungerührt mit uns in der prallen Sonne stand. Nachdem wir sein Anerbieten auf einen Erfrischungsdrink angenommen hatten, entfernte er sich, nicht ohne seine obligatorische Verbeugung.
    Phil stieß mich an. Ich sah es auch. Unser zurückhaltender Butler trug unter der linken Achsel ein gefülltes Schulterhalfter. Wenn man ihm nachsah, konnte man es deutlich sehen. Sein Jackett war nicht nach der Passform der Waffe gearbeitet.
    ***
    Die Schreibtische in unserem Office waren mit Akten dekoriert worden. Siebzehn an der Zahl. Der Chef hatte uns alle Erpresserdrohungen über 100 000 Dollar geschickt. Ganz oben lag der Fall Efrem C. Hoston. Von ihm hatte man eine viertel Million verlangt. Er hatte nicht gezahlt und war jetzt tot.
    Die Schreiben hatte alle den gleichen Wortlaut. Beachtenswert war, dass sie aus einem vorgedruckten Formular bestanden. Mit Schreibmaschine war der Name des Empfängers eingetragen worden und die Höhe der geforderten Summe. Die höchste hätte Harron Webster zahlen sollen. Eine glatte Million. Auch er hatte nicht gezahlt. Der Text der Drohbriefe war denkbar einfach: Zahlen oder Tod - keine weitere Begründung. Der Erpresser hatte sich nur an wohlhabende Leute gewandt.
    Seit die Zeitungen in großer Aufmachung über den Raketentod Hostens berichtet hatten, waren alle Anzeigen gegen den unbekannten Erpresser zurückgezogen worden. Nur ein Opfer hatte eine Begründung dafür angegeben. Allan Forster, Präsident des größten Miederwarenkonzerns, hatte immerhin den Mut aufgebracht, uns einen zweiten Brief des Erpressers zuzuschicken. Er bestand aus einem Zeitungsausschnitt dem New Yorker Herold, mit dem Bericht über die Ermordung Efrem C. Hostens auf der Fifth Avenue. Dazu ein gedruckter Zettel mit der lakonischen Aufforderung: Zahlen! Darunter war eine kleine vier Zentimeter lange Rakete in roter Farbe gestempelt.
    Phil zog den Schlussstrich unter eine notierte Zahlenkolonne und rechnete. »Wenn die alle jetzt vor Schreck gezahlt haben, hat es in den letzten vierundzwanzig Stunden einen Umsatz von drei Millionen Dollar gegeben. Eine runde Sache. Damit hätten wir wenigstens das Motiv.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Mir ist die Lösung zu glatt.«
    »Lösung ist gut«, meinte Phil. »Selten haben wir so wenig Anhaltspunkte gehabt. Nur Tote. Erst werden die Erpresserbriefe verschickt. Niemand nimmt sie ernst, weil es bald davon mehr gibt, als anzapfungsfähige Leute. Es lohnt bald gar nicht mehr, jedes Mal dabei um Hilfe zu rufen. Dann werden die ersten ankündigungsgemäß umgebracht. Mit dem notwendigen Aufsehen in der Öffentlichkeit. Und dazu durch eine neue Methode, gegen die sich noch niemand so richtig wehren kann. Also kriegen die anderen Angst und zahlen.«
    »Gib mir mal deine Rechnung rüber«, forderte ich ihn auf.
    Auf seinem Zettel hatte er die Namen der erpressten Opfer notiert und dahinter jeweils die geforderte Summe. »Deine Rechnung hat einen Fehler« sagte ich »Es sind hundertfünfzigtausend Dollar zu viel. Die von Heribert Jenson.«
    Phil grapschte sich den Zettel zurück und stieß einen Pfiff aus. »Du hast recht. Jenson ist auch tot. Der konnte nicht mehr zahlen.«
    »Der Konservenkönig ist noch vor Webster umgebracht worden. Auf alte Gangstermanier. Mit der Maschinenpistole aus dem fahrenden Auto. Warum nicht auch durch eine Rakete?«
    »Vielleicht funktionierten die Dinger da noch nicht?«
    »Vielleicht… Tatsache ist, dass wir nichts
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