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0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I
Autoren: Unbekannt
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etwa drei Metern aus dem Boden kam und zunächst senkrecht in die Höhe stieg. Zehn Meter unterhalb der Kuppel begann es, eine enge Krümmung zu beschreiben und sich dabei gleichzeitig zu verdicken. Es lief schließlich wieder nach unten zurück, so daß das Ganze wie ein kopfstehendes Uaussah. Es verschwand jedoch nicht wieder im Boden, sondern bildete einen scharfen Knick und mündete schließlich, sich auf den letzten Metern trichterförmig erweiternd, in die Wand des Behälters. Von da, wo es aus dem Boden ragte, bis dorthin, wo es in der Wand verschwand, war das gewaltige Rohr von den engen Windungen einer zweiten Röhrenleitung umschlungen. Auf der höchsten Windung war Roi gelandet, und die Spiralen, die um den aufsteigenden Ast des Hauptrohrs herum nach unten führten, boten ihm eine bequeme Abstiegsmöglichkeit.
    Das Ganze war ein primitiver Wärmeaustauscher, bei dessen Anblick jedem terranischen Triebwerksingenieur das Herz vor Schreck stehengeblieben wäre. Der eigentliche Treibstoff, wahrscheinlich ein flüssiges Alkalimetall, wurde durch die Hauptröhre nach oben gepumpt. Kalt im Vergleich zu der Materie, die durch die Röhrenspule floß, erhitzte es sich allmählich und trat in den gasförmigen Zustand über. Dabei vergrößerte sich sein Volumen. Diesem Umstand wurde dadurch Rechnung getragen, daß der Durchmesser des Hauptrohrs ständig zunahm. Durch den trichterförmigen Anschluß trat das nunmehr völlig vergaste Metall in den Ionisator über, wo es in elektrisch aktives Plasma verwandelt wurde.
    Während die Anlage arbeitete, mußten im Innern des Behälters Temperaturen zwischen eintausend und fünfzehnhundert Grad herrschen. Roi fragte sich, wie lange die Generäle brauchen würden, um daraufzukommen, auf welche Weise sie ihn am sichersten beseitigen konnten.
    Er glitt an der Sekundärröhre hinab auf den Boden. Das Loch, durch das er gekommen war, glitzerte wie ein winziger Funke hoch über ihm und trug nicht dazu bei, die unheimliche Finsternis zu erhellen.
    Es war still geworden. Roi konnte nicht entscheiden, ob die Quadratischen aufgehört hatten zu schreien oder ob die Wand des Behälters den Lärm abschirmte.
    Er trat ein paar Schritte zurück und fing an, die unterste Windung der Sekundärröhre mit dem Blaster zu bearbeiten. Er schnitt ein zwei Meter langes Stück der Röhre heraus und legte dadurch ein Stück des Hauptrohrs bloß. Mit weit gefächertem Strahl verdampfte er einen Teil der Rohrwandung, bis ein Loch entstand, das groß genug war, um ihn hindurchzulassen.
    Er ließ dem Metall Zeit, sich abzukühlen. Währenddessen warf er in kurzen Abständen Blicke nach oben, aber das kleine Loch glänzte in stetiger, wenn auch geringer Leuchtstärke, und kein Anzeichen wies darauf hin, daß die Generäle die Absicht hatten, ihm zu folgen.
    Nach zehn Minuten war der Rand des Loches genügend erkaltet. Er stieg hindurch. Im Innern des Rohrs roch es widerlich nach Chemikalien. Obwohl die Anlage stillag und mit atembarer Atmosphäre geflutet war, enthielt die Luft umfangreiche Beimengungen gasförmiger Alkaliverbindungen. Roi nahm sich vor, so flach wie möglich zu atmen und das ungastliche Gehäuse so rasch wie möglich wieder zu verlassen.
    Er ließ den Rand des Loches los und glitt in das Rohr hinein. Es ging, wie er erwartet hatte, einige Meter senkrecht nach unten. Dann begann eine sanfte Biegung, die seine Geschwindigkeit allmählich abbremste. Das Rohr ging in die Horizontale über, und er kam schließlich zum Stillstand. Nach seiner groben Schätzung befand er sich etwa fünfzehn bis zwanzig Meter unterhalb des Bodens der Halle, in der die Quadratischen, wie er hoffte, nach wie vor darauf warteten, daß er wieder aus dem Behälter zum Vorschein käme.
    Um sicherzugehen, blieb er einige Minuten lang still liegen und preßte ein Ohr gegen die Rohrwandung. Kein Geräusch war zu hören. In bewährter Weise brannte er sich mit dem Blaster einen Weg ins Freie. Die plötzliche Hitzeentwicklung aktivierte die an den Rohrwänden klebenden Überreste von Treibstoff und verwandelten die Luft in ein kochendheißes, giftiges Gasgemisch. Roi war einer Ohnmacht nahe, als er sich schließlich durch das noch heiße Loch nach draußen schob. Er befand sich in einem mäßig großen, schwach erleuchteten Raum, und der Boden lag drei Meter unter ihm. Roi ließ sich fallen.
    Zwei Minuten später, nachdem er die Lungen mit hastigen Atemzügen gereinigt hatte, setzte er seinen Weg fort. Der Raum, in dem er
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