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0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I
Autoren: Unbekannt
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unscheinbar sie aussahen, waren Meister unheimlicher Kräfte, die der Verstand des normalen Menschen nur in ihren Auswirkungen zu erfassen vermochte.
    Roi warf einen Blick in den Hintergrund des Raumes. Perry Rhodan und Pandar Runete, von seinem Nervengas betäubt, waren nach wie vor bewußtlos. Tako Kakuta, der Asiate, schien Rois Gedanken zu erraten.
    „Sie haben sich nicht gerührt", versicherte er. „Es wird lange dauern, bis sie wieder zu sich kommen."
    „Je länger, desto besser für sie", antwortete Roi. „Ich bin völlig sicher, daß es an Bord dieses Schiffes einen Großkristall gibt. Sobald er ihre Anwesenheit spürte, wäre es um sie geschehen."
    Er war müde. Es schoß ihm durch den Sinn, wie gut ihm eine Tasse Kaffee jetzt täte. Er trat zur Seite, so daß das Schott sich schließen konnte, und hockte sich auf den Boden. Tako Kakuta setzte sich neben ihn. Fellmer Lloyd, der Mann mit dem apathischen Gesicht, blieb abseits stehen, als ging ihn die Sache nichts an.
    Roi berichtete, was er erlebt hatte. Während er sprach, waren seine Hände damit beschäftigt, den mitgenommenen Habitus wieder in Ordnung zu bringen. Mit liebevollen Strichen glätteten sie die mit Tressen besetzten Aufschläge, rückten die schimmernden Knöpfe an den Ärmeln zurecht und zupften die Spitzenmanschetten wieder in die richtige Form. Sie fuhren über das silbrig gefärbte Haar, ordneten die gepuderten Locken und richteten die dunkle Schleife des Zopfes gerade. Sie fuhren fort, die wadenhohen Gamaschen an Ort und Stelle zu rücken und die breiten, aus feinem, dünnem Leder gearbeiteten Schnallen der Schuhe wieder in den gewohnten Zustand barokker Eleganz zu versetzen.
    Roi bedauerte den Verlust des Riechfläschchens und seines Mantels aufs äußerste. Er hatte mehrere Ersatzfläschchen an Bord der FRANCIS DRAKE, seines Schiffes, das jetzt wer weiß wie weit von ihm entfernt war. Er besaß auch einen Ersatzmantel. Aber der, den er den Generälen geopfert hatte, war ein Originalstück gewesen und hatte ihn achttausend Solar gekostet. Er war nicht sicher, ob in der ganzen Galaxis auch nur ein einziges weiteres Exemplar dieser Güte zu finden wäre. Es gab viele Kleidungsstücke, die aus dem achtzehnten Jahrhundert stammten. Aber die meisten waren kaum mehr das Ansehen wert, geschweige denn das Tragen.
    „Was uns jetzt bevorsteht", beschloß er seinen Bericht, „liegt auf der Hand. Die Generäle bilden offenbar die eigene Mannschaft des Schiffes. Ich habe rund siebzig von ihnen gesehen. Es ist möglich, daß es ein paar hundert von ihnen gibt. Sie wissen, daß sich ein Fremder an Bord befindet. Es wird ihnen leichtfallen zu vermuten, daß er sich in der Gegend des Hecks aufhält. Sie werden also kommen, um das Heckende zu durchsuchen."
    Fellmer Lloyd, der bisher beharrlich so getan hatte, als hörte er nicht zu, wandte sich plötzlich um.
    „Sollen nur kommen", knurrte er. „Wir zeigen's ihnen!"
    „Damit ist uns nicht gedient", widersprach Roi. „Uns liegt daran, uns in Sicherheit zu bringen. Eine Möglichkeit ist, daß wir das Schiff an uns reißen. Wenn wir uns mit den Generälen anlegen, verlieren wir Zeit. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht die allergrößten Aussichten auf Erfolg haben.
    Nein. Bis die Generäle hier auftauchen, müssen wir verschwunden sein. Wir müssen nach vorne.
    Der Kommandostand liegt im Bug des Schiffes. Wahrscheinlich auch der Großkristall. Der Kristall muß so rasch wie möglich unschädlich gemacht werden. Wir können diese beiden", er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die zwei Bewußtlosen, „nicht ewig in diesem Zustand halten."
    „Wir sind seit einer guten Stunde unterwegs", stellte er fest. „Ich bin nicht sicher, welche Art von Hyperantrieb dieses Schiff besitzt. Ich habe keine Ahnung, wo wir uns befinden oder ob unser Hilferuf gehört worden ist. Wir tun also am besten, wenn wir uns damit abfinden, daß wir ganz allein auf uns gestellt sind. Ich nehme an, daß die Generäle sofort mit ihrer Durchsuchung des Heckendes beginnen werden. Wenn wir auch nur ein bißchen Glück haben, brauchen sie mehrere Stunden, bis sie unser Versteck finden. Wir haben also keine besondere Eile. Dafür bin ich dankbar." Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und lächelte. „Ich bin nämlich verdammt müde. Ich brauche nur eine Stunde, um mich zu erholen. Aber die brauche ich."
    Tako Kakuta sprang federnd in die Höhe.
    „Wir werden Wache halten", versprach er. „Ich kann mich ein wenig
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