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0311 - Tödliche Fracht nach Danger I

Titel: 0311 - Tödliche Fracht nach Danger I
Autoren: Unbekannt
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lang aus.
    Das Vorhandensein des Geländers deutete darauf hin, daß es auf der anderen Seite in die Tiefe ging. Roi rechnete damit, daß sein Wurfgeschoß eine Zeitlang brauchte, bis es irgendwo ein Geräusch erzeugte. Als aber Sekunde um Sekunde verging, ohne daß er den Aufschlag hörte, wurde ihm beklommen zumute. Wie riesengroß mußte dieser Raum sein, wenn ein verhältnismäßig schweres Objekt wie sein Riechfläschchen vier, fünf, sechs Sekunden lang unbehindert fallen konnte?
    Das Schlurfen war jetzt dicht vor ihm. Er schob den Daumen über den Kontakt der Handlampe. Die rechte Hand griff den Kolben des Blasters.
    Da kam aus der Tiefe das schwache, kaum mehr vernehmbare „Plop" des zersplitternden Fläschchens.
    Der Fremde mußte es gehört haben. Er hörte auf, sich zu bewegen. Das war Rois Augenblick. Der Daumen drückte auf den Auslöser. Die Lampe strahlte auf und sandte einen weit gefächerten Kegel schmerzender Helligkeit durch die Finsternis.
    Roi schrie auf und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Instinktiv riß die Rechte den Blaster aus dem Gürtel.
    Vor ihm stand das unwahrscheinlichste Wesen, das Menschenaugen jemals gesehen hatten, und starrte aus zwei glotzenden, blauen Augen in die blendende Lichtflut.
     
    *
     
    Der Körper des Fremden bestand aus einem mit brauner, lederner Haut überzogenen Quadrat von rund anderthalb Metern Seitenlange. Aus dem Quadrat ragte unten ein Beinpaar hervor, das fast nur aus Knochen zu bestehen schien. Aus dem merkwürdig geformten Rumpf wuchs oben ein beweglicher, gummiartiger Hals von beachtlicher Länge. Auf dem Hals saß ein kleiner, kugelförmiger Kopf dessen einzige Organe das froschähnliche Augenpaar zu sein schien.
    Zwei dünne Arme, von jener gelenk- und knochenlosen Flexibilität wie die Tentakel eines Riesenpolypen, drangen aus dem quadratischen Körper hervor und endeten in dünnen, langfingrigen Händen.
    Eine der Hände trug ein Ding, das in der Hauptsache aus einem langgezogenen Trichter bestand.
    Mit dem Instinkt des Mannes, der in Gefahren groß geworden war, erfaßte Roi, daß es sich um eine Waffe handelte. Der Fremde schien geblendet. Die Hand mit dem Trichter bewegte sich vorläufig nicht.
    Auf den Schultern trug der Unbekannte eine Art von Epauletten. Sie bestanden aus kleinen, gläsernen Halbkugeln, in denen sich eine zähe, orangerote Flüssigkeit schwappend bewegte. Die Halbkugeln, ohne Zweifel künstlich gefertigt, ruhten unmittelbar auf der braunen, ledernen Haut. Die Ränder waren so tief eingedrückt, daß die orangefarbene Flüssigkeit nicht ausrinnen konnte.
    Der Fremde begann sich zu bewegen. Auf den knochigen, mit vier sternförmig auslaufenden Zehen ausgestatteten Beinen schritt er rückwärts, um aus dem blendenden Lichtkegel der Lampe zu entkommen. Der Schein der Lampe begann zu wandern und folgte dem merkwürdigen Wesen.
    Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, empfand er den Anblick als komisch. Der Fremde war größer als er, woran vor allen Dingen sein langer Hals schuld war, aber es war schwer, sich vorzustellen, daß von einem solch unbeholfen erscheinenden Geschöpf eine ernsthafte Gefahr ausgehen könne.
    Roi folgte dem Unbekannten, als er immer rascher und zielbewußter versuchte, dem Lichtkegel der Lampe zu entkommen. Er sah jetzt, daß er rechts von sich eine hohe glatte Wand hatte, in der dicht neben ihm der finstere Auslaß des Antigravs gähnte, und zur linken das Geländer mit dem glatten Handbalken aus Plastik. Die Finsternis jenseits des Geländers vermochte die Lampe nicht zu erhellen, solange Roi sie auf den Fremden mit dem quadratischen Körper gerichtet hielt.
    Die Lage begann ihn zu amüsieren. Die Glaskugeln auf den Schultern des fremden Wesens mit ihrem orangeroten, fast goldleuchtenden Inhalt wirkten tatsächlich wie die Rangabzeichen eines Operettenoffiziers.
    Roi fing an zu sprechen.
    „Hör zu, General", sagte er. „Du bleibst jetzt stehen und läßt dich gehorsam abführen, klar? Wir hatten bis jetzt keine Ahnung, daß es fremde Streitkräfte an Bord dieses merkwürdigen Schiffes gibt.
    Jetzt, da wir es wissen, wollen wir sie uns aus der Nähe ansehen. Also bleib schon stehen und laß dich einfangen."
    Er ging leicht in die Knie und streckte die rechte Hand aus wie einer, der ein scheues Tier anlocken will. Der General, wie er ihn nannte, reagierte auf seine Worte in keiner Weise. Aber als er die ausgestreckte Hand sah, hielt er anscheinend seinen Augenblick für gekommen.
    Das
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