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Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Titel: Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)
Autoren: Ugo Bardi
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Vorwort
    von Ernst Ulrich von Weizsäcker,
Co-Präsident des Club of Rome
    Ugo Bardi gibt einen faszinierenden Einblick in die geologische Geschichte unseres einzigartigen Planeten. Wir erschauern angesichts der Kräfte, die hier am Werk sind und die tektonischen Platten bewegen. Es ist diesem »Tanz der Platten« zu verdanken, dass sich bestimmte Stoffe in der Erdkruste anreichern, und es sind diese Bereiche, welche die Verfügbarkeit von Metallen, fossilen Brennstoffen und anderen chemischen Elementen und Verbindungen bestimmen.
    Vor diesem geologischen Hintergrund müssen wir unseren Umgang mit den begrenzten Schätzen unseres Planeten betrachten. In der Frühzeit der Menschheitsgeschichte erschienen sie uns wohl noch endlos – limitiert waren eher die Möglichkeiten des Menschen, ihrer habhaft zu werden. Man kann unsere Geschichte auch als eine Geschichte der zunehmenden Fähigkeit der Ressourcenaneignung beschreiben, in deren Verlauf es dem Menschen gelungen ist, seinen Wohlstand stetig zu mehren.
    Nach vielen Jahrhunderten der immer erfolgreicheren Suche und Ausbeutung sind wir nun an einem Punkt angelangt, an dem wir uns mäßigen müssen – denn die Ressourcen sind am Ende doch nicht unendlich.
    Ein Meilenstein in dieser Debatte war der erste Bericht an den Club of Rome, Die Grenzen des Wachstums , aus dem Jahre 1972. Er präsentierte eine Reihe von Szenarien der Entwicklung der Menschheit bis zum Jahr 2100. Es war der erste Versuch, quantitative Aussagen darüber zu treffen, was eine Industriegesellschaft erwartet, wenn die Verfügbarkeit der mineralischen Ressourcen stetig abnimmt.
    Bereits in den Grenzen des Wachstums wurde klar formuliert, dass uns die Mineralien und Stoffe in naher Zukunft nicht »ausgehen« werden; aber der Bericht erkannte auch, dass es mit immer höheren Kosten verbunden sein würde, sie zu gewinnen. Auch der Energiebedarf ist in den letzten Jahrzehnten drastisch angestiegen, seit wir gezwungen sind, Erze abzubauen, die immer niedrigere Stoffkonzentrationen aufweisen. Die Anzeichen verdichten sich, dass es letztlich wohl die Energie und ihre Verfügbarkeit sein wird, die uns Grenzen setzt.
    Fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl und Erdgas) sind mineralische Ressourcen organischer Herkunft; in ihnen steckt Energie, die es uns wiederum erlaubt, anorganische Stoffe zu gewinnen. Die fossilen Energieträger waren in den letzten zwei Jahrhunderten unsere hauptsächliche Energiequelle; ihnen verdanken wir die Industrielle Revolution und den Aufstieg unserer modernen Gesellschaft.
    Der gesunde Menschenverstand sagt uns nun, dass wir beginnen müssen, ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zu etablieren. Hierzu gehört die Abkehr von den fossilen Energieträgern und der Einstieg in die »Erneuerbaren«, aber auch die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch. Wir täten gut daran, uns vom aktuellen Hype um die Ausbeutung von Schiefergas, Schieferöl und Teersanden nicht blenden zu lassen. Diese unkonventionellen Energierohstoffe mögen uns einen Aufschub von vielleicht 30 Jahren gewähren, aber sie verschärfen das Problem des Klimawandels, zementieren den Status quo und machen es damit immer schwerer, uns von nicht nachhaltigen Strukturen und Verhaltensweisen zu lösen.
    In diesem Bericht an den Club of Rome hat Ugo Bardi einen detaillierten Blick in die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft des Bergbaus und der Ressourcenaneignung geworfen. Er stellt klar heraus, dass uns keine der zahlreichen mineralischen Ressourcen, die wir tagtäglich aus der Erde holen und die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unerlässlich sind, in absehbarer Zeit ausgehen wird. Aber er stellt ebenso deutlich heraus, dass die Zeit billiger Rohstoffe bald vorbei sein wird. Die Existenz großer, leicht ausbeutbarer Vorkommen gehört der Vergangenheit an; zurückgeblieben sind Lagerstätten mit geringen Gehalten an Metall, Öl oder Gas. Ihre Ausbeutung verursacht nicht nur höhere Kosten und verbraucht mehr Energie, sie produziert auch mehr Abraum und führt zu einer höheren Belastung der Umwelt.
    In diesem Sinne verstehe ich das Buch als eine wichtige Fortschreibung der Grenzen des Wachstums ; es mahnt uns, sie zu respektieren, und fordert uns auf, eine nachhaltige Gesellschaft zu etablieren.
    Übertragen aus dem Englischen

Diese Publikation ist ein »Bericht an den Club of Rome«
    Das Buch Der geplünderte Planet ist der 33. »Bericht an den Club of Rome«. Das Executive Committee des Club of Rome
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