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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Uns ging es nur um die Zwillinge und die Frau.
    Phil hatte sie bereits gepackt. Nelly kreischte und fluchte.
    Die Zwillinge blickten in die Läufe unserer 38er. Max, der uns am nächsten war, hob zögernd die Arme. Bill dagegen machte den-Versuch, durch die Tür auf die Straße zu entwischen. Ich schrie noch einmal: ».Halt!«
    Als er nicht gehorchte, jagte ich ihm eine Kugel ins Bein.
    Genau zu diesem Zeitpunkt kam endlich ein Streifenwagen angeheult. Der Sergeant kannte mich, und so konnten wir uns lange Erklärungen sparen. Das Trio wurde verfrachtet. Max knurrte wie ein böser Hund, aber wehrte sich nicht, als er mit Armbändern versehen wurde. Bill jammerte und fluchte abwechselnd, während einer der Cops ihm die Hose aufschnitt und einen Notverband anlegte.
    Am lebhaftesten war Nelly. Sie kreischte hysterisch und schlug so lange um sich, bis auch sie Handfesseln trug.
    Unsere erste Station war die Center Street. Zuerst holten wir den Polizeiarzt, der Bills Bein untersuchte.
    »Nicht schlimm. Glatter Durchschuss. In vierzehn .Tagen ist alles vergessen«, sagte er während er Mullbinden um die Wade wickelte.
    Lieutenant Kent wurde alarmiert und war eine Viertelstunde später zur Stelle. Beim Verhör stritten alle drei ab, etwas mit dem Juwelenraub bei Racquet zu tun zu haben. Aber als mehrere der Schmuckstücke, die das Mädchen trug, identifiziert wurden, sagten sie nichts mehr.
    Erst als wir sie über die anderen Raubüberfälle und insbesondere über den bei Lambert ausfragten, bestritten sie energisch, damit etwas zu tun zu haben.
    Wir ließen die beiden Männer, die auch bei der Stadtpolizei bestens bekannt waren, wegbringen und widmeten uns Nelly, die mit Nachnamen Winand hieß.
    Ich bot ihr eine Zigarette an, und Kent hatte .den Einfall, ihr einen Schnaps einzuschenken. Danach wurde sie schon etwas zugänglicher.
    »Machen Sie nicht so viele Schwierigkeiten, Nelly«, riet ich ihr. »Wenn Sie auspacken, so werden wir dafür sorgen, dass Ihnen nicht viel geschieht.«
    »Und wenn ich dann aus dem Knast komme, schneidet Max oder Bill mir den Hals durch. Nee, das könnt ihr mit mir nicht machen, nicht mit mir.«
    »Die werden das nicht erfahren«, versicherte ich. »Wenn wir euch den verschiedenen Leuten, die ihr ausgeraubt habt, gegenüberstellen, werden sie euch alle erkennen. Geliefert seid ihr also so oder so.«
    »Wieso verschiedenen?«, fragte sie erstaunt und mit unschuldigem Augenaufschlag. »Wir haben doch nur das eine Ding bei Racquet gedreht. Und das ist, genau wie ich es vorausgesagt habe, schiefgegangen. Es ist immer blöde, wenn man andere imitiert. Eigene Einfälle muss man haben. Das habe ich Max schon tausend Mal gesagt, aber dazu sind sie ja alle beide zu doof.«
    Phil und ich tauschten einen Blick aus. Was wir befürchtet hatten, bewahrheitete sich. Wir hatten natürlich den Raub bei Racquet geklärt, aber die Bande, hinter der wir her waren, nicht erwischt.
    »Was meinen Sie, Nelly, mit imitieren?«, fragte mein Freund.
    »Ach, stellen Sie sich doch nicht so an. Sie wissen ja selbst, was ich meine. Max und Bill dachten, wir könnten den gleichen Dreh machen wie die anderen, die niemals erwischt worden sind. Aber das musste ja schiefgehen.«
    Ich redete ihr gut zu, das Versteck der Beute zu verraten. Zuerst zierte sie sich, und dann, nachdem wir ihr versprochen hatten, darüber zu schweigen, wurde sie weich. Das ganze Zeug steckte noch in der gleichen Tasche, in die Nelly es geworfen hatte, und diese Tasche befand sich im Kleiderschrank im gemeinsamen Quartier der drei.
    Wir brauchten nur dorthin zu schicken und den Kram abholen zu lassen. Nelly hatte auf eigene Faust ein paar Kleinigkeiten verkauft, und daher rührten ihre verhältnismäßig reichlichen Geldmittel.
    Wir baten Lieutenant Kent, die weitere Abwicklung zu übernehmen.
    Unsere Juwelenräuber erfreuten sich immer noch ihrer uneingeschränkten Freiheit.
    ***
    Am nächsten Morgen kam die Abschrift der Heiratsurkunde aus Chicago. Sie besagte, dass der 1924 geborene Samuel Delory, Junggeselle, von Beruf Juwelier, mit der im Jahre 1936 geborenen Evelyn Hardman, von Beruf Schauspielerin, vor dem Standesamt getraut worden sei.
    So weit war alles in bester Ordnung. Nur konnte ich nicht recht begreifen, wie die zwei zusammenpassten. Auch dass sich Delory als Juwelier bezeichnete, hielt ich für eine Angabe, ebenso wie ich nicht glaubte, Evelyn sei jemals Schauspielerin gewesen. Ich hängte mich also ans Telefon und rief Eve an. Die war
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