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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Fernsprecher.
    »Hallo, hier ist Lieutenant Kent. Raubüberfall auf das Juweliergeschäft A. Racquet & Co., Lexington Avenue 1038. Der Alarm ist gerade durchgegeben worden.«
    Zwei Minuten später saßen Phil und ich in meinem Jaguar und rasten mit Rotlicht und Sirene durch New York. Da wir nur die Hälfte des Weges hatten, waren wir vor dem Raubdezernat zur Stelle. Vor dem Laden standen zwei Streifenwagen und eine Traube Neugieriger. Wir boxten uns durch und gingen hinein.
    Mr. Racquet und sein Personal, zwei Herren und eine junge Frau, waren immer noch gewaltig aufgeregt. Sie redeten alle zu gleicher Zeit, und wir mussten energisch werden, bis wir eine halbwegs brauchbare Aussage erhielten.
    Es war das gleiche Lied, das wir schon ein paar Mal gehört hatten. Eine elegante Dame war erschienen, um eine Halskette zu kaufen. Nichts war ihr gut genug, und sie wählte und suchte so lange, bis die ganze Theke mit Schmuckstücken bedeckt war.
    Dann erschienen plötzlich zwei »Herren« auf der Bildfläche und zogen ihre Pistolen, während, diesmal zur Abwechslung, die Dame einpackte. Danach verschwanden die drei.
    Diesmal hatten wir wenigstens eine vernünftige Beschreibung. Die Frau war ungefähr Ende zwanzig, rotblond, mit blauen Augen und außerordentlich gut aufgemacht. Ihre beiden Helfer beschrieb man uns als mittelgroß, kräftig, pseudoelegant und mit nichtssagenden, glatten Gesichtem, von denen behauptet wurde, sie seien sich so ähnlich, dass man sie für Zwillinge hätte halten können.
    »Wie groß war die Frau ungefähr?«, fragte ich.
    »Ungefähr so wie ich«, antwortete die junge Frau. »Vielleicht war sie sogar noch etwas kleiner.«
    »Irren Sie sich auch nicht?«
    »Keineswegs.«
    »Und würden Sie die drei wiedererkennen?«
    Der Juwelier und die Verkäuferin nickten.
    Die Suche nach Fingerabdrücken verlief resultatlos. Die drei hatten Handschuhe getragen.
    Marke und Farbe des Wagens der Räuber war unbekannt. Phil und ich konferierten ein paar Minuten und entschlossen uns, die Verkäuferin, die mir die zuverlässigste Zeugin zu sein schien, mitzunehmen und ihr die Bilder aus der Kartei der einschlägig vorbestraften Gangster vorzulegen.
    Wir sagten unserem Kollegen beim Erkennungsdienst, wen wir ungefähr suchten. Bill Kramer holte einen der grünen Stahlblechkästen aus dem Regal und meinte: »Sie sagen, die beiden Kerle hätten sich gewaltig ähnlich gesehen.«
    »Ja, wie Zwillinge.«
    Bill zog die Brauen zusammen und griff eine Karte heraus.
    »Sind es die?«
    »Ja«, schrie das Mädchen aufgeregt. »Sie sind es. Ich erkenne sie genau wieder.«
    »Mit der Bezeichnung Zwillinge haben Sie mich auf die richtige Spur gebracht«, lächelte Kramer. »Die beiden haben nämlich den Spitznamen die Zwillinge, obwohl sie es gar nicht sind. Jetzt werden wir auch die Frau sehr schnell haben.«
    In dieser Annahme hatte er sich allerdings getäuscht. Die Helferin bei dem heutigen Raub war mit keiner der bekannten Freundinnen von Max Dempster und Bill Goodwin, wie die Zwillinge hießen, identisch.
    Leider war die Wohnung der beiden nicht bekannt, aber das war keine Hürde. Die Fahndung ging sofort an die Stadtpolizei und bereits zwei Stunden später waren die Bilder in Hunderten von Exemplaren vervielfältigt und wurden zur Verteilung an die Polizeistationen und Streifenwagen zur Center Street geschickt.
    »Ich weiß nicht, diese Zwillinge passen mir absolut nicht ins Konzept«, meinte Phil kopfschüttelnd. »Ich meine immer, zwei derartig auffällige Gestalten hätten auch die anderen Juweliere beschreiben können.«
    »Und ich habe gerade an ihre Komplizin gedacht. Bisher hat kein Mensch behauptet, sie sei klein.«
    »Nun, wir werden es ja sehen.«
    Wir sahen es denn auch.
    Wir hatten gegessen und waren zu mir nach Hause gegangen, um in aller Ruhe und zur Entspannung der Nerven eine Partie Schach zu spielen.
    Wir kamen nicht dazu. Es war genau 10 Uhr, als einer unserer Kollegen, es war Gerry Blith, anrief.
    »Ich sitze hier im Bee Hive wegen der Wettschwindelsache, die ich zurzeit bearbeite. Ich sehe gerade etwas, was euch vielleicht interessieren könnte. Hier ist eine sehr hübsche rotblonde Frau, die sich mit allen möglichen Schmucksachen behängt hat und groß angibt. Sie behauptet, sie habe einen Hollywood-Producer zum Freund, und der hätte ihr das alles geschenkt, aber sie sieht mir durchaus nicht danach aus. Sie ist zwar sehr hübsch, aber auch ordinär. Jedenfalls ist es nicht der Typ, dem ein
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