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Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen

Titel: Macabros 084: Horron - Kontinent des Vergessenen
Autoren: Dan Shocker
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Die Höhle war winzig und voller Überraschungen. Durch
ein unvorstellbares Schicksal waren Carminia Brado, die
gutaussehende, agile Brasilianerin, Arson, der Mann mit der
Silberhaut – und Björn Hellmark, der blonde Abenteurer, von
der Insel Marlos, in diese Welt des Mikrokosmos verschlagen worden.
Doch die kleine, durch dramatische Ereignisse
zusammengeschweißte Gruppe war nicht mehr vollständig.
    Hellmark fehlte. Er hielt sich nicht in der sicheren Höhle
auf. Die Ereignisse in der Welt des Atoms hatten ihn ganz in den Bann
gezogen. Es war ihm gelungen, im Handstreich die geliebte Frau aus
dem unmittelbaren Bereich um Nh’or Thruu zu bringen. Nh’or
Thruu war dämonischer Herkunft und herrschte über die Welt
Zoor. Hellmark und seine Getreuen waren mitten in diese Welt versetzt
worden. Eine Kette von unglücklichen Umständen war
verantwortlich dafür, daß sie bisher keinen Ausweg aus
ihrem Dilemma gefunden hatten.
    Zum Glück stießen sie auf das Gewölbe, das in
einem finsteren Winkel der unheimlichen unterirdischen Burg lag, in
der Nh’or Thruu residierte.
    Nach der Rettung Carminias war Björn noch mal aufgebrochen,
um den verhaßten und menschenverachtenden Dämon ein
für allemal zu beseitigen.
    Seither wußten weder Carminia Brado noch Arson etwas
über die Dinge, die sich einige hundert Schritte von ihnen
entfernt in einer Höhle abspielten, die genau im Mittelpunkt von
Zoor lag.
    Carminia zuckte unwillkürlich zusammen, als sie die farbigen,
nebelhaften Gestalten durch den Eingang schweben sah.
    Die gespenstischen Figuren waren groß wie Menschen, bewegten
sich völlig lautlos und waren unbekleidet.
    »Hey?« entfuhr es Arson, als er sah, was sich ereignete.
»Was ist denn jetzt los? Weshalb kehrt ihr
zurück?«
    Er starrte auf die zusammenschrumpfenden Gestalten, die im Nu um
ein Vielfaches kleiner wurden und in dem Gefäß
verschwanden, das er in Händen hielt.
    Der Behälter hatte einen Durchmesser von knapp einem halben
Meter, sah aus wie eine überdimensionale, aus kupferfarbenem
Metall bestehende Schüssel, in der sich seltsame, geheimnisvolle
Runen und Zeichen befanden, die niemand von ihnen verstand. Es gab
eine weitere Besonderheit. Zu beiden Seiten wies das Gefäß
anstelle von Griffen – zwei gespreizte, zerbrochene Flügel
auf.
    Im Innern lag – aussehend wie ein riesiger, ungeschliffener
Rubin – das versteinerte Auge eines Schwarzen Manja. Mit Hilfe
dieses weißmagischen Steines und der dienenden Geister aus dem
mysteriösen Gefäß war es Arson geglückt, die
bannende Atmosphäre rings um Nh’or Thruus Thron
aufzulösen, so daß Hellmark für kurze Zeit seinen
Doppelkörper Macabros wieder einsetzen konnte.
    Arson starrte irritiert in das Behältnis.
    Die Gestalten waren jetzt nur noch etwa fingergroß und
bewegten sich durch die energiespendende Kraft des Manja-Auges locker
und beinahe tänzerisch.
    Nur einige, die in dem beschädigten Gefäß
zurückgeblieben waren, konnten das Energieangebot offensichtlich
nicht mehr verwerten. Mit matten, ersterbenden Bewegungen drehten und
wanden sie sich zwischen den anderen. Es waren die dienenden Geister
der grauen Riesen. Die nebelhaften Geschöpfe waren vor langer
Zeit für das rätselhafte Volk der Grauen notwendig gewesen,
um dies auf rein geistigem Weg von einer Welt in die andere zu
tragen.
    Einem war dies nicht geglückt, und er strandete im
Mikrokosmos auf der Welt Zoor. Das Schicksal wollte es, daß
dies mitten in Nh’or Thruus Magier-Burg geschah. Die
Sphäre, die der graue Riese mit dem Gefäß und dem
Manja-Auge, das er bei sich trug, schuf, bewirkte eine Einengung von
Nh’or Thruus Lebensbereich.
    Die versteinerte Leiche des Grauens – an die zehn Meter
groß – lag wie eine von einem Künstler geschaffene
Statue auf dem Boden.
    Keineswegs jedoch erschien ihnen das Gewölbe aus diesem Grund
unheimlich oder makaber. Im Gegenteil! Es bot ihnen Schutz vor
Nh’or Thruu, der nicht in diese Sphäre eindringen
konnte.
    Der leiseste Wunsch genügte normalerweise, um die dienenden
Geister in dem magischen Gefäß zu aktivieren, sie dazu zu
bringen, die Wünsche ihres »Auftraggebers« zu
erfüllen.
    »Sie reagieren nicht«, murmelte Arson.
    Carminia Brado löste sich aus dem Dunkeln des Gewölbes
und sah die uninteressierten Geschöpfe um den rubinroten Stein
kreisen.
    »Vielleicht haben sie erreicht, was sie wollten«, meinte
Carminia.
    Sie hätte es gern geglaubt, war sich aber unsicher. Seit sie
in Nh’or Thruus
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