0310 - Planet der Magier
intensiv, baute innerhalb des durch den Kreis eingegrenzten Pentagramms ein Feld auf, in dem sich Wikka, die Hexe, wohlfühlte, denn sie begann hart und laut zu lachen. »Geschafft!« rief sie, »ich habe es geschafft. Die Magie läßt mich nicht im Stich. Ich bin dabei, ich werde…« Noch einmal lachte sie lauthals, bevor sich plötzlich der Boden unter ihr öffnete und sie ebenso verschlang wie die anderen drei.
Jetzt gab es kein Zurück mehr…
***
Auch für uns nicht, denn wir befanden uns ebenfalls auf einer magischen Reise.
Ich hatte mein Denken und Fühlen ausgeschaltet, ließ mich treiben und dachte, daß dieses Gefühl eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen würde, doch ich hatte mich getäuscht.
Wir waren blitzschnell am Ziel.
Wie hatte Kara noch gesagt? Auf dem Planet der Magier ist alles anders. Sie hatte recht. Es war alles anders. Real und gleichzeitig irreal.
Jedenfalls kam ich nicht mehr zurecht.
Lärm umschwirrte uns. Wir hörten Stimmen, das Klingen von Glocken, Musik, vernahmen Lachen und schauten uns verwirrt um.
Sukos Augen weiteten sich ebenso wie die meinen. Das durfte doch nicht wahr sein. Träumten wir? War vielleicht alles, was wir bisher erlebt hatten, nur ein Traum?
Ich zwickte in meinen Arm, spürte den Schmerz und wußte, daß es kein Traum war. Ich erlebte es wirklich!
Da waren die bunt gekleideten Menschen, die Buden, die Zelte, der Lärm, die Stimmen, die Musik, die Gaukler, Artisten und Künstler.
Faßte ich das alles zusammen, so fiel mir auch die Lösung ein.
Wir befanden uns auf einem Jahrmarkt!
Allerdings auf einem für mich fremden. So mußte es auch Sindbad, dem Seefahrer, ergangen sein, wenn er irgendwo anlegte, an Land ging und die fremden Völker besuchte, denn ich hatte das Gefühl, auf einem orientalischen Jahrmarkt des frühen Mittelalters zu stehen.
Ich drehte den Kopf und schaute Kara an, denn sie war uns eine Erklärung schuldig.
»Befinden wir uns noch auf dem Planeten?«
»Ja.«
»Und was soll das hier?«
Sie hob die Schultern. »Es ist ein Jahrmarkt.«
»Das habe ich auch schon gesehen«, erklärte Suko. »Nur komme ich damit nicht ganz klar.«
Kara lächelte weise. »Laßt uns ein wenig schlendern«, erwiderte sie.
»Nehmt die neuen Eindrücke auf. Alles, was ihr hier zu sehen bekommt, ist wichtig.«
»Gehört dies zu Arkonada?« wollte ich wissen.
»Natürlich, John. Du darfst nicht vergessen, daß wir uns auf einem sehr außergewöhnlichen Planeten befinden, der mit der Erde nicht zu vergleichen ist, obwohl vieles so aussieht. Wir hätten auch in einem New York des vorletzten Jahrhunderts landen können, in der Steinzeit oder im Mittelalter. Alles ist möglich. Das ist Magie, Zauber…«
»Auch real?«
»Ja und nein.«
Kara sprach in Rätseln. Ich kam da nicht mit und beschloß, ihrem Ratschlag zu folgen, erst einmal den Mund zu halten und mir alles anzusehen.
Sie fügte noch etwas hinzu. »John Sinclair und auch du, Suko, ihr müßt begreifen, daß durch Magie alles möglich ist. Sie ist in der Lage, Träume zu erfüllen. Wenn Menschen träumen, ist es das Unterbewußtsein, daß sich meldet und ihnen Bilder zeigt oder vorgaukelt. Diese Bilder, so glaubt man, sind eine Fata Morgana. Das stimmt nur bedingt. Es gibt sie real. Ihr seht sie hier. Diese Traumbilder sind alle existent, nicht in der normalen Welt, in der der Träumer lebt, sondern hier. In einer Dimension, die nicht zu errechnen und zu begreifen ist. Es ist die Dimension der Vergangenheit, der Träume, und der Planet der Magier steht dafür. Im Augenblick erleben wir ein buntes herrliches Treiben, das sich aber schlagartig ändern kann, je nach dem, was jemand träumt.«
»Moment mal«, sagte ich und preßte meinen Zeigefinger gegen die Stirn. »Du meinst, daß wir uns innerhalb eines menschlichen Traumes bewegen, und der Träumer auf der Erde uns jetzt sehen kann?«
»So ist es.«
»Da komme ich nicht mit.«
»Was geschieht, wenn der Traum beendet ist?« fragte Suko, der etwas praktischer dachte.
»Dann verschwindet das Bild hier.«
»Und wir?«
»Ebenfalls.«
»Geraten wir vielleicht in einen anderen Traum?« wollte ich wissen.
»Das ist möglich. Wenn uns die Gedanken des Unterbewußtseins erfassen, immer.«
»Können wir auch sterben?« hakte ich nach.
»Ja!« Kara nickte zu dieser Antwort. »Im Gegensatz zum Träumer, der uns durch sein Unterbewußtsein sieht, sind wir reale Personen und können unser Leben verlieren, da wir ja nicht durch einen Traum auf
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