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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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Mädchen rechnet fest damit, zu
heiraten. Und wenn nicht Quill, dann musst du eben einspringen. Ich schicke
dein Bild mit dem nächsten Schiff zu ihr.«
    »Ich hege nicht den Wunsch, mich zu
vermählen, Vater«, brachte Peter betont mühsam hervor.
    Die Wangen des Viscounts färbten
sich erneut rot. »Es ist an der Zeit, dass du mit deiner Herumtreiberei
aufhörst. Bei Gott, du wirst tun, was ich dir sage!«
    Peter vermied den Blickkontakt mit
seinem Vater und schien vollauf damit beschäftigt, einen winzigen Fussel von
dem schwarzen Samtkragen seines Cuts zu entfernen. Nachdem ihm dies zu seiner
Zufriedenheit gelungen war, wandte er sich wieder dem anstehenden Thema zu. »Du
scheinst mich missverstanden zu haben. Ich weigere mich, die Tochter von
Jerningham zu heiraten.« Einzig das leise Zittern in seiner Stimme verriet
seine innere Erregung.
    Nun mischte sich die Viscountess
ein, bevor ihr Mann mit einer unwirschen Erwiderung herauspoltern konnte.
»Thurlow, deine Gesichtsfarbe gefällt mir gar nicht. Vielleicht können wir
diese Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Du weißt doch, was
der Doktor über zu viel Aufregung gesagt hat!«
    »Ach, Unsinn!«, protestierte der
Viscount, doch er gestattete seiner Frau, ihn zurück auf das Sofa zu ziehen.
»Bei George, du solltest mir lieber gehorchen, Mister Peter Dewland, oder du
findest dich auf der Straße wieder.« Die Adern auf seiner Stirn waren
bedrohlich angeschwollen.
    Seine Frau warf ihrem Jüngsten einen
flehenden Blick zu. Die Art und Weise, wie er das Kinn gereckt hatte,
wäre seinem Vater bei einem Blick in den Spiegel sicherlich bekannt vorgekommen.
    Aber bevor Peter ein Wort sagen
konnte, sprang sein Vater abrupt auf. »Und was soll ich der jungen Frau, die
den weiten Weg von Indien nach England auf sich nehmen will, nun sagen? Dass du
es vorziehst, sie nicht zu heiraten? Willst du meinem alten Freund Jerningham
sagen, dass du dich weigerst, seine Tochter zu heiraten?«
    »Genau das schlage ich vor«,
erwiderte Peter.
    »Und was ist mit dem Geld, das
Jerningham mir über die Jahre geliehen hat? Er hat's einfach so hergeschickt,
ohne mir auch nur einen einzigen Ratschlag zu geben, was ich mit all dem Geld
tun soll! Wenn dein Bruder Quill nicht mit Anteilen an der Ostindischen
Handelskompanie ein Vermögen verdient hätte, würde Jerningham mir vermutlich
immer noch Geld leihen. Inzwischen haben wir uns darauf geeinigt, sein Darlehen
als Mitgift zu  betrachten. Du wirst das Mädchen heiraten, oder ich ... ich
...«
    Sein Gesicht hatte inzwischen eine
violette Tönung und unwillkürlich rieb er sich die Brust.
    »Quill könnte das Geld
zurückzahlen«, schlug Peter vor.
    »Da hol mich doch der Teufel! Ich
habe deinem Bruder erlaubt, sich in einen Kaufmann zu verwandeln und an der
Börse herumzuspielen — aber ich will verdammt sein, wenn ich ihm erlaube, meine
Schulden zu begleichen!«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen
spricht«, erwiderte Peter. »Er hat doch auch alles andere bezahlt.«
    »Das reicht! Der einzige Grund,
warum dein Bruder ... ich habe Erskine nur deswegen erlaubt, an der Börse zu
handeln, weil er ... nun, weil er ein Krüppel ist. Aber wenigstens verhält er
sich seinem Alter entsprechend. Dagegen bist du nichts anderes als ein
Tunichtgut, ein modischer Fatzke!«
    Als der Viscount Atem schöpfte, hob
Quill den Kopf und begegnete dem Blick seines jüngeren Bruders. Hinter Quills
stummer Entschuldigung erkannte Peter, dass er den drohenden Fesseln der Ehe
nicht mehr entkommen konnte.
    Sein Vater starrte ihn mit der
geballten Frustration eines rotwangigen, polternden Engländers an, dessen
jüngster Sprössling sich zum völligen Gegenteil seiner selbst entwickelt hatte.
Peter warf seiner Mutter einen verzweifelten Blick zu, aber von dieser Seite
konnte er nicht mit Hilfe rechnen.
    Er zauderte und sein Magen zog sich
schmerzhaft zusammen. Er setzte zu einem Protest an, aber ihm wollte keine
Erwiderung einfallen. Und schließlich tat er das, was er schon immer getan
hatte: Er gab nach.
    »Also gut«, sagte er tonlos.
    Kitty Dewland erhob sich und gab ihm
einen dankbaren Kuss auf die Wange. »Lieber Peter«, sagte sie. »Du hast mir
schon immer Trost gespendet und warst stets mein guter Sohn. Wenn wir mal
ehrlich sind, Liebling, hast du schon viele Frauen ausgeführt, ohne einen
Antrag zu machen. Ich bin sicher, Jerninghams Tochter wird gut zu dir passen.
Seine Frau war Französin, weißt du.«
    Doch in den Augen ihres
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