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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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bedarf es fair den Rest. Das ist ein Gedicht von
Andrew Marvell. Wenn ich genug Welt und Zeit zur Verfügung habe, will ich
meine Traum-Gabby stets beschäftigt halten — nur wir beide, bis in alle
Ewigkeit.«
    »Nun«, sagte sie mit einem
schelmischen Funkeln in den Augen, »dann wird die Ewigkeit wohl der Zeitpunkt
sein, an dem die ach so gepriesene Traum-Gabby und ich getrennte Wege gehen.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Von deiner Zukunft auf Erden.«
    »Was ist damit?«
    »Sie wird nächstes Jahr um diese
Zeit nicht mehr so beschaulich sein«, flüsterte sie. »Dann heißt es nicht
mehr nur noch du und ich.«
    Einen Moment lang herrschte Stille.
Dann plumpste ein Frosch in den tiefen, grünen Ganges und das Schilf rauschte
leise im sanften Wind.
    Quill räusperte sich. »Willst du
damit sagen ...?«
    »Ja«, antwortete seine Frau und
betrachtete ihn mit einem Lächeln in den Augen.
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Er rollte zur Seite, stand auf und
präsentierte sich der Welt in all seiner nackten Pracht — das heißt er hätte
sich präsentiert, hätte die Welt ihm in diesem Moment Beachtung geschenkt.
»Wir fahren nach Hause«, sagte er kurz angebunden, griff nach seiner Hose und
stieg hinein.
    Seine Frau stützte sich auf den
Ellbogen und lachte. »Nach Jaipur oder nach England?«
    »Nach England.«
    »Ich dachte, du benötigst noch ein
paar Monate, um die Handelsrouten nach England festzulegen. Und Jawsant weiß
deine Hilfe bei den finanziellen Angelegenheiten seines Fürstentums sehr zu
schätzen.«
    Quill kniete sich neben sie ins
Gras. »Zurück nach England, Weib.« Er tippte mit dem Finger auf ihre
Nasenspitze.
    Gabby seufzte. »Willst du mir auf
diese Art und Weise sagen, dass du ungeheuer glücklich bist?«
    Quill nickte. »Natürlich.«
    »Das Leben mit dir ist ein ständiges
Deuten und Auslegen, weißt du das?«
    »Das Leben mit dir ist göttlich.
Wusstest du das?«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Ein Jasminstrauch, der über dem Ganges hing, ergab sich der Brise und streute
seine Blütenblätter über den Fluss. Und Quills Mund ließ sich so sanft auf
ihren Lippen nieder wie der Jasmin auf der Wasseroberfläche.

Anmerkung
    EINE ANMERKUNG ÜBER MIGRÄNE, FRÖSCHE AUS ECUADOR UND INDISCHE PRINZEN
    Mein indischer Prinz, Kasi Rao, war
tatsächlich der einzige legitime Erbe der Holkar in Zentralindien. Richard
Colley Wellesley wollte diese Region in seiner Zeit als Generalgouverneur von
Indien tatsächlich unbedingt einnehmen. Wellesley war entschlossen, Jawsant
Holkar loszuwerden und ihn durch seinen zurückgebliebenen, aber legitimen
Halbbruder Kasi Rao zu ersetzen. Von diesen historischen Tatsachen ausgehend
habe ich die Ereignisse für meine Handlung verändert. Es war nicht Kasi Raos
Vater, der zu viel Kirschwasser trank, schließlich in Verwahrung genommen und
mit Milch kuriert wurde, sondern sein Halbbruder Jawsant. Mindestens ein
Historiker ist der Meinung, dass Jawsants Alkoholabhängigkeit in seinen
schrecklichen Schuldgefühlen begründet lag, nachdem er die Hinrichtung von
Kasi Rao befohlen hatte. Ich habe mir die schriftstellerische Freiheit
genommen, meinem Kasi Rao ein längeres und glücklicheres Leben bei Mrs
Malabright zu bescheren.
    Der Kampf gegen die Migräne ist seit
mindestens zweitausend Jahren in der Literatur dokumentiert. Die Behandlungen,
die Quill vor diesem Roman erdulden musste (mit Kampfer, Niespulver,
Blutegeln, ostindischem Hanf und Opium) wurden den bedauernswerten Patienten im
18. Jahrhundert zuteil. Für diejenigen, die sich für die Ursache von Quills
ganz spezieller — und wie ich finde ungewöhnlicher — Form von Migräne
interessieren, gibt es dokumentierte Fälle, in denen die Migräne wirklich auf Geschlechtsverkehr
folgt. Diesen Hinweis verdanke ich einem wunderbaren Buch von Dr. Oliver W.
Sacks mit dem Titel Migräne. Ich möchte jedoch hinzufügen, dass
Sudhakars Heiltrank pure Fiktion ist. 1998 erschien im The New Yorker ein
Bericht, dass die Zukunft der Schmerztherapie möglicherweise beim Gift eines
Frosches aus Ecuador liege, und zwar dem Epibpedobater tricolor. Sein
Gift ist siebzigmal so stark wie Morphium. Ich hoffe aufrichtig, dass alle,
die an Migräne leiden, in den Genuss einer wundersamen Heilung kommen, wie es
bei Quill der Fall war. Egal, ob nun durch einen Frosch aus Ecuador oder durch
eine andere, weniger exotische Behandlungsmethode.
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