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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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ein
ausgewachsener Mann«, sagte sie.
    »Wohl kaum.«
    »Es macht mir nichts aus, wenn ich
mich ein oder zwei Tage lang ein wenig benommen fühle. Solange du nicht länger
behauptest, ich wollte dich umbringen. Denn das stimmt nicht.« Aber es klang
nicht mehr so trotzig wie zuvor. Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass ihr
Temperament mal wieder mit ihr durchgegangen war.
    »Weißt du, welches Schiff Sudhakar
nehmen wollte?«
    »Nein«, antwortete sie unsicher.
»Aber er ist wahrscheinlich mittlerweile längst auf hoher See. Mach dir keine
Sorgen. Er hat gesagt, die Wirkung wird sich in vierundzwanzig oder achtundvierzig
Stunden verflüchtigen.« Sie hatte das Gefühl, als würde sie schielen, denn sie
konnte Quill in dreifacher Ausführung vor sich sehen. Er umklammerte ihre Hand
so fest, dass es schmerzte.
    Plötzlich riss er die
Schlafzimmertür auf und rief nach Codswallop. Sie konnte ihn in der Ferne
hören, wie er dem Butler Anweisung gab, nach Sudhakar zu suchen, falls er sich
noch in London aufhielt. Sie krallte die Finger in die Überdecke. Langsam
wurde ihr schwindelig.
    Es kam ihr vor, als wären Stunden
verstrichen, bevor Quill plötzlich wieder vor ihr auftauchte. Sie schnappte
überrascht nach Luft, als sich sein Gesicht näherte.
    »Die Droge wirkt sich auf deine
Sehfähigkeit aus«, sagte Quill. »Erinnerst du dich? Ich dachte letzte Nacht, du
hättest einen Heiligenschein.«
    »Das war wirklich idiotisch von
mir«, sagte Gabby und ihre Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Nicht
wahr, Quill?« Sie klammerte sich noch fester an die Überdecke. Sie hatte das
Gefühl, als stünde sie auf einem Schiff, das sich im Sturm zur Seite neigte.
»Es tut mir Leid, dass ich mich so schlecht benommen habe.«
    Er nahm ihre Hände in seine und
blickte auf ihre Finger hinunter. »Wir waren beide Idioten. Ich habe dich
herausgefordert. Ich weiß, dass du nicht versucht hast, mich umzubringen,
Gabby. Ich war wütend.
    Und du hattest Recht.« Er massierte
ihre Hände. »Es war dumm von mir, unglaublich dumm, mit dir zu streiten. Ich
hätte dir einfach nur danken sollen.«
    »Du warst nicht so dumm wie ich«,
räumte Gabby ein. »Ich bin froh, dass Sudhakar schon fort ist. Er hat mich
immer getadelt, weil ich zu impulsiv bin. Er wollte dir die Medizin nicht
verabreichen«, fügte sie hinzu.
    »Was hat er dir über den Trank
erzählt? Kannst du dich an etwas erinnern?«
    »Nein«, antwortete Gabby unsicher.
»Er sagte, er sei in kleinen Dosen ungefährlich.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein.« Sie kicherte.
    »Was ist los?«
    »Ich glaube, deine Ohren werden
immer länger, Quill. Du siehst aus wie ein Häschen!« Sie riss erschrocken die
Augen auf. »Und deine Nase!« Sie kicherte erneut.
    Quill seufzte. Auch ihn hatte die
Medizin in einen fröhlichen, aber stammelnden Betrunkenen verwandelt. Er konnte
nur hoffen, dass die Auswirkungen auf Gabby ebenso harmlos waren. Es würde
jedenfalls eine lange Nacht werden.
    Aber es kam nicht so schlimm. Ein
paar Stunden lang kicherte und gähnte Gabby abwechselnd, dann fiel sie in
einen tiefen Schlaf.
    Quill saß entmutigt an ihrem Bett.
Wie konnten sie nur in eine solche Situation geraten? Was für eine Ehe war das,
in der seine Sturheit sie dazu bewog, ihn zu täuschen, und der nachfolgende
Streit solche Konsequenzen hatte?
    Warum hatte er sich wie ein solcher
Idiot aufgeführt? Warum hatte er nicht einfach die Arme um sie gelegt und sie
den ganzen Tag lang geliebt, um seine Heilung zu feiern?
    Immer wieder betrachtete er seine
Frau. Sie rührte sich kaum und lag wie eine Statue auf dem Bett. Sie würde ganz
sicher wieder gesund werden. Er schaute auf die Uhr. Es waren erst vier Stunden
vergangen, seit sie die Medizin genommen hatte, und sie hatte gesagt, dass die
Wirkung erst nach vierundzwanzig Stunden nachließ.
    Er saß immer noch neben ihr, als die
Tür aufging und ein älterer Inder das Schlafzimmer betrat.
    »Lord Dewland«, sagte er leise.
    Quill schrak zusammen und erhob
sich. Dabei hielt er Gabbys Hand weiter in der seinen. »Sir ...« Es war ihm
nicht möglich, den dummen Streit zu erklären, der zu dieser Situation geführt
hatte.
    Aber Sudhakar schien keine Erklärung
zu erwarten. Er trat ans Bett und nahm Gabbys Handgelenk zwischen seine Finger.
Quill erschrak zutiefst, als er sah, wie schlaff ihre kleine Hand wirkte.
    »Wie lange schläft sie schon?«
    »Ungefähr vier Stunden, beinah
fünf«, sagte Quill.
    Sudhakar erwiderte nichts, aber
Quill hatte den
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