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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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scheinst dabei die Tatsache
übersehen zu haben, dass ich Täuschungen verabscheue.« Sein Ton klang beinah
leutselig. »Ich frage dich also noch einmal: Findest du, dass die letzte Nacht
es wert war?«
    In seinem Gesicht las sie ganz
deutlich, dass ihre Ehe gescheitert war.
    »Wenn ich mich recht erinnere, hielt
ich dich für einen Engel. Unter den Umständen ein guter Scherz. Hast du
gelacht? Ich erinnere mich nicht, dass du gelacht hast«, sagte er schneidend.
    »Ich liebe dich«, brachte Gabby
heraus.
    »Ich habe meiner Mutter vergeben,
denn sie kaufte die Heilmittel aus Liebe zu mir.« Er brauchte nicht
weiterzusprechen. »Du hast unsere Ehe zerstört, weil dir unser Liebesspiel
nicht ausreichte. Oder wolltest du, dass ich ... männlicher bin?« Er brauchte
all seine Selbstbeherrschung, um die Worte herauszupressen.
    »Das war es nicht!«, rief Gabby.
»Ich konnte deine Schmerzen nicht mit ansehen. Ich konnte einfach nicht.«
    »Wir hatten zuvor miteinander
geschlafen, ohne dass ich Migräne bekommen habe, erinnerst du dich? Also kann
ich nur glauben, dass dir dieses Erlebnis nicht gereicht hat.«
    Es war ihr unmöglich, darauf zu
antworten.
    »Ich werde dir nicht länger zur Last
fallen«, sagte er sanft. »Das weißt du auch, nicht wahr? Ich kann dir nie
wieder vertrauen und unter diesen Umständen kann keine Ehe gelingen.«
    Gabby riss sich zusammen. Sie musste
klar und deutlich ihre Meinung sagen, und dann würde sie gehen. »Ich werde
nicht versuchen, deine Meinung zu ändern, aber ich möchte, dass du mein Handeln
verstehst. Sudhakar hat mir versichert, dass dir die Medizin keinen Schaden
zufügen wird. Deshalb habe ich entschieden, dass eine Lüge gerechtfertigt ist.«
    »Gerechtfertigt!«, stieß Quill
hervor. »Mein Gott, du bist wirklich aalglatt! Gerechtfertigte Lügen! Gegenüber
deinem Ehemann! War es auch eine Lüge, als du mir nach dem Vollzug unserer Ehe
geschworen hast, mich zu ehren?«
    Gabby kämpfte gegen die Tränen an
und war zu keiner Antwort fähig.
    »Das war natürlich, bevor du
erkanntest, wie sehr meine Verletzung dein Leben beeinträchtigen würde«, sagte
Quill.
    »Nein, so war es nicht! Ich lasse
nicht zu, dass du so grausame Dinge sagst!« Sie hatte plötzlich ihre Stimme
wiedergefunden. »Ich habe dich niemals in wichtigen Dingen angelogen.«
    »Natürlich nicht. Nur, wenn es gerechtfertigt war.« Seine Stimme war kalt und gnadenlos.
    »Ich habe dir niemals eine so
furchtbare Lüge aufgetischt wie du mir«, erwiderte sie.
    Quill verschränkte die Arme vor der
Brust und musterte sie.
    »Und welche Lügen habe ich dir je
erzählt? Ich warne dich. Ich bin nämlich sehr stolz auf meine Ehrlichkeit.«
    Sie hob trotzig das Kinn. »Dann
hättest du mich nicht bezüglich der Gründe anlügen dürfen, die dich zur Heirat
bewegt haben. Du hast gesagt, du liebst mich.«
    Plötzlich erinnerte er sich an die
Einzelheiten seines vermeintlichen Traumes.
    »Ich bitte dich um Entschuldigung«,
sagte er schließlich. »Ich habe dich tatsächlich angelogen.«
    Doch Gabby ließ es dankbar
geschehen, dass der Zorn ihren Kummer ablöste. »Du hast mich in einem der
wichtigsten Augenblicke meines Lebens angelogen«, stieß sie hervor. »Du hast
mich gezwungen, den Mann aufzugeben, den ich liebte und den ich heiraten
wollte, und stattdessen dich zum Mann zu nehmen.«
    »Ich habe dich gezwungen ...«
    »Du und dein Bruder, ihr habt hinter
meinem Rücken Pläne geschmiedet«, sagte sie. Ihre Blicke trafen sich und in ihren
Augen waren nun keine Tränen mehr. »Aber in einem Punkt hattest du letzte
Nacht Recht. Ich bin wirklich eine Romantikerin. Ich dachte, du liebst mich.
Dummerweise glaubte ich deine Lügen, also gab ich meinem Verlobten den
Laufpass. Aber natürlich hatte Peter mich ebenfalls angelogen, denn er fand
mich offensichtlich zu fett, um mich zur Frau zu nehmen. Naiv wie ich war
glaubte ich dir sogar, als du mir sagtest, ich sei schön.«
    Quill wollte zu einer Antwort
ansetzen, aber ihm fiel keine Erwiderung ein.
    »Zumindest habe ich dich angelogen,
weil ich dein Bestes wollte«, sagte Gabby. »Ich hätte dich niemals in eine Ehe
ohne Liebe gelockt. Ich hätte die Schande niemals ertragen.«
    »Es ist keine Ehe ohne Liebe!«
    Sie zuckte die Achseln. »Laut deinen
Worten ist es gar keine Ehe mehr.«
    Zu spät erkannte Quill, dass er die
Drohungen, die er geäußert hatte, nicht ernst gemeint hatte.
    Gabby kletterte aus dem Bett und
nahm ihr Nachtgewand vom Boden auf. In ihrer Wut hatte sie
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