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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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ihm das
auch.
    Aber Peter war in einer gereizten
Stimmung und im Begriff, sich zu betrinken. »Ich verstehe nicht ganz, was du
meinst.« »Geld«, erwiderte sein Bruder nur.
    »Geld? Welches Geld?«
    »Ihr Geld.« Quill spürte einen
Augenblick lang einen Anflug von schlechtem Gewissen, da er Gabrielle als eine
Art Ware darstellte — aber im Grunde war sie das. »Mit Jerninghams Geld kannst
du dir die Kleidung leisten, die du so liebst.«
    »Ich trage schon jetzt die
allerbeste Kleidung«, sagte Peter überheblich und in der selbstgefälligen
Überzeugung, dass er der Vorreiter der Londoner Mode war.
    »Du trägst Kleidung, für die ich
aufkomme«, sagte Quill.
    Peter nagte unschlüssig an seiner
Unterlippe. Es ging ihm gegen den Strich — und auch gegen sein im Grunde
gütiges Naturell —, seinen älteren Bruder darauf hinzuweisen, dass dessen Geld
eines Tages ihm gehören würde, wenn nicht ein Wunder Quills Migräne kurierte.
    Und es wäre in der Tat sehr
angenehm, eigenes Geld zu besitzen.
    Quill entdeckte das interessierte
Funkeln in Peters Augen und lachte. Ihm war bereits viel leichter ums Herz. Er
schlug seinem Bruder auf den Rücken und verließ den Klub.

Kapitel 2
    Viscount Dewland kannte sich mit den Launen
von Schiffen und deren Zeitplänen aus und hatte am Morgen, an dem die Plassey eintreffen sollte, einen jungen Unterstallburschen namens George zu den
East-India-Docks geschickt. Aber nachdem George sich zwei Wochen lang
vergeblich zu den Docks begeben hatte, reisten der Herr und die Herrin nach
Bath ab. Sie hegten die Hoffnung, eine Wasserkur würde der Gesundheit des Viscounts
zuträglich sein. Die besorgte Kitty hinterließ Codswallop Instruktionen, sofort
nach ihnen schicken zu lassen, sobald es Neuigkeiten von der Plassey gab.
Es verstrichen weitere drei Wochen, in denen der junge George, nachdem er
tagsüber in den Pubs an den Docks gewartet hatte, jeden Abend in angetrunkenem
Zustand nach Hause zurückkehrte.
    Erst am zweiten November glitt die Plassey endlich an ihren Liegeplatz, und der Steuermann setzte, begleitet von einem
feierlichen Platschen, den Anker. Der junge George kehrte augenblicklich zum
St. James's Square zurück.
    Aber im Haus herrschte absolute
Stille. Der zukünftige Bräutigam, Peter, ließ sich nur noch selten blicken.
Sein Kammerdiener behauptete, er schmolle, was unten bei den Dienstboten für
große Belustigung sorgte. Er schmollte, weil er keine Erbin heiraten wollte!
    Quill war das einzige
Familienmitglied, das an diesem Tag anwesend war. Er saß im Garten hinter dem
Haus und las die Berichte, die sein Sekretär ihm zusammengestellt hatte. Seit
seinem Unfall sechs Jahre zuvor waren Quill die üblichen Beschäftigungen eines Gentleman verwehrt und so hatte er seine nicht gerade niedrige Intelligenz
für Investitionen genutzt. Nicht ein Einziger seiner Lehrer in Eton — wo man
ihn mit Abstand für den intelligentesten Burschen hielt, der seit Jahren die
Schule besucht hatte — wäre überrascht gewesen zu erfahren, dass sich diese
Investitionen auszahlten. Quill hatte zwar sein anfängliches Vermögen durch
Anteile an der Ostindischen Handelskompanie gemacht, aber er besaß mittlerweile
eine Wollfabrik in Yorkshire und eine Kühlkammer in Lancashire.
    Doch er zog das Spekulieren dem
bloßen Besitzen vor. Er beschäftigte an die fünfzehn Männer, die die Britischen
Inseln bereisten und Kupferminen und Kohlebergwerke begutachteten. In letzter
Zeit hatte er seine Beobachter inkognito losgeschickt, da allein das Gerücht,
Erskine Dewland interessiere sich für ein bestimmtes Unternehmen, den Preis an
der Londoner Börse in die Höhe trieb.
    An diesem Tag konnte sich Quill
jedoch nicht auf das Gutachten über Maugnall und Bulton, zwei Hersteller von
Baumwollflanell, konzentrieren. Der Gartenpfad war mit gefallenen Blättern
übersät. In seinem ersten Jahr der Konvaleszenz hatte er Stunden damit
zugebracht, den Garten, den er von seinem Fenster aus sehen konnte, neu zu
gestalten. Inzwischen trugen die Pflaumenbäume unzählige Früchte und
gelegentlich fiel ihm der eine oder andere Spätapfel mit einem sanften Plumps
vor die Füße.
    Aber aus irgendeinem Grund hatte er
während der vergangenen Wochen sogar an diesem Ort eine innere Unruhe gespürt.
Er war nicht in der Lage, sich auf die zahlreichen Berichte zu konzentrieren,
die auf seine Auswertung warteten. Er ging die Gartenpfade auf und ab, aber ihm
wollte partout keine nennenswerte Verbesserung für den Garten
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