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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe
Autoren: Eloisa James
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wo meine neue Mama
ist?«, fragte Phoebe.
    Mr Dewland schüttelte den Kopf und
schien die Frage ganz normal zu finden. »Nein, ich fürchte, das weiß ich
nicht.« Er warf Gabby einen fragenden Blick zu.
    »Ich dachte, es würde regnen«, sagte
Phoebe im Plauderton. »Meine ayah hat mir erzählt, dass der englische
Himmel immer schwarz ist wie der Suppenkessel vom Teufel. Warum regnet es
nicht? Glauben Sie, dass es heute Nachmittag regnen wird?«
    Über ihren Kopf hinweg begegnete er
Gabbys Blick und fragte: »Neue Mama?«
    »Phoebe spricht von einer gewissen
Mrs Emily Ewing«, erklärte Gabby. »Mrs Ewing ist die Schwester von Poebes
verstorbener Mutter. Phoebes Eltern sind bei einem unseligen Unfall in Madras
ums Leben gekommen und Phoebe musste nach England geschickt werden. Aber der
Kapitän hat mir erzählt, dass der Brief, der Mrs Ewing über Phoebes Situation
informieren sollte, möglicherweise verloren gegangen ist. Es kam keine Antwort
von Mrs Ewing, bevor die Masse, lossegelte.«
    »Warum zum Teufel hat man das Kind
dann an Bord gelassen?«
    Gabby bemerkte, dass Phoebe eifrig
ihrer Unterhaltung lauschte. »Ich bin sicher, dass Mrs Ewings Brief unseren Weg
gekreuzt hat«, sagte sie fröhlich.
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, wenn
man ihre heutige Abwesenheit bedenkt«, erwiderte Mr Dewland.
    Gabby warf ihm einen vernichtenden
Blick zu. »Möglicherweise weiß sie noch gar nicht, dass wir schon eingetroffen
sind, Mr Dewland. Unglücklicherweise wurde die Plassey vor einem Monat
von ihrem Kurs abgebracht. Wir befanden uns gerade bei den Kanaren und im Golf
von Biskaya hatten wir ebenfalls stürmisches Wetter und raue See.«
    »Hat Miss Phoebe keine Gouvernante?«
    »Im Moment nicht. Der Gouverneur hat
eine Frau namens Mrs Sibbald beauftragt, während der Reise auf Phoebe Acht zu
geben«, fuhr Gabby fort. »Aber Mrs Sibbald war der Meinung, dass ihre
Verantwortung mit dem Andocken erlischt. Sie hat Phoebe der Obhut des Zahlmeisters
übergeben und ist verschwunden.«
    »Wo ist der Kapitän? Miss Phoebe
unterliegt seiner Verantwortung. Wir werden ihm das Kind übergeben und dann
werde ich Sie nach Dewland House bringen, Miss Jerningham.«
    »Ich mag Kapitän Rumbold nicht«,
ertönte eine leise Stimme. »Ich möchte ihm nicht übergeben werden. Ich möchte
ihn nie wieder sehen.«
    »Ich fürchte, das ist nicht
möglich«, sagte Gabby. »Sehen Sie, Kapitän Rumbold ist sehr glücklich, dass wir
das Festland erreicht haben. Ich glaube, er befürchtete, sein Schiff während
der Reise zu verlieren. Und er hat Geld in eine große Anzahl von Hüten
investiert, die er in Indien anfertigen ließ. Sie sind furchtbar hässlich. Er
nennt sie chapeau nivernois und will sie als französische Modelle
ausgeben ...«
    Gabby erhaschte einen Blick auf
Erskine Dewlands verkniffenen Mund und beeilte sich, zu einem Ende zu kommen.
»Jedenfalls hat uns Kapitän Rumbold bereits verlassen, um zu überwachen, wie
seine Hüte abgeladen werden. Außerdem mag er keine Kinder«, fügte sie hinzu.
    Quill holte tief Luft. Er war stolz
darauf, dass er immer völlig ruhig und gelassen blieb. Sogar bei extremen
Schmerzen blieb er stets gefasst. Aber diese Frau würde ihn sehr wahrscheinlich
wahnsinnig machen. Sie war schlimmer als eine Gehirnerschütterung und
verletzte Gliedmaßen. Stumm starrte er auf Peters zukünftige Frau hinab. Sie
erwiderte seinen Blick freundlich und mit Offenheit, aber er hatte gar nicht
auf ihre Worte geachtet. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund konnte Quill nur
daran denken, sie mit einem Kuss zum Schweigen zu bringen. Er hatte noch nie so
kirschrote Lippen gesehen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie ihm eine Frage
gestellt hatte.
    »Verzeihen Sie mir«, sagte Quill,
»ich fürchte, ich habe Ihre Frage nicht verstanden.«
    »Ich habe Sie gebeten, mich Gabby zu
nennen«, sagte sie zögernd. Mr Dewland sah plötzlich so grimmig aus, bestimmt
hielt er sie für eine schwatzhafte Person. Sie würde zukünftig daran denken,
ihre Zunge im Zaum zu halten, wenn ihr Schwager in der Nähe war. Gott sei Dank
heiratete sie Peter und nicht seinen Bruder! Der Gedanke stimmte sie sogleich
fröhlicher.
    »Gabby«, sagte Quill
gedankenverloren. »Das passt zu Ihnen.« Plötzlich verzog sich sein Mund zu
einem Grinsen.
    Gabby lächelte schüchtern zurück.
»Ich werde versuchen, nicht allzu schwatzhaft zu sein.«
    »Mir gefällt es, wie Miss
Gabby spricht«, sagte Phoebe.
    Beide Erwachsene blickten überrascht
auf das Mädchen
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