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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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sich, denn die ganze Baustelle lag im Dunkeln. Die drei Cops gingen der Sache nach, konnten den Mörder aber nicht stellen. Dafür verwundete er den Anfänger durch einen Schuß in den Arm.«
    »Demnach ist also anzunehmen, daß der Mörder die Leiche mit Beton zugießen wollte?«
    »Ja, es sieht so aus. Wenn er Glück gehabt hätte, wäre Paulsens Leiche vielleicht niemals gefunden worden. Es kann ja sein, daß die Arbeiter an der Baustelle das von Geistern ausgegosisene Fundament nicht wieder aufgebrochen hätten.«
    »Ja, möglich ist das immerhin, wenn ich es auch nicht glaube.«
    »Hatte Paulsen irgend etwas für uns Interessantes bei sich?«
    »Das wissen wir noch nicht, Chef. Die Mordkommission hat die Leiche immer noch nicht aus der Grube entfernt, weil man zunächst alle Mühe darauf konzentriert, in der weichen Erde und den Sandhaufen der Baustelle Fußspuren des Mörders zu suchen.«
    »Wie ist Paulsen denn nach New York gekommen?«
    »Auch das steht noch in den Sternen, Chef.«
    »Wäre es möglich, daß Paulsen aus Gangsterkreisen ermordet wurde, weil man ihm das unterschlagene Geld abnehmen wollte?«
    »Das halte ich sogar für wahrscheinlich, Chef. Es sind schon Leute wegen weit geringerer Beträge ermordet worden. Die Frage ist nur, ob es die Zufallstat eines einzelnen Gangsters ist, der Paulsen zufällig kennengelernt hatte und hinter sein Geheimnis kam, oder ob es eine raffiniert geplante Tat einer Gruppe von Gangstern ist, etwa einer Bande.«
    »Da das Geld noch nicht wieder da ist, Jerry, müssen Sie und Phil sich um die Geschichte kümmern. Es waren staatliche Gelder, die Paulsen unterschlagen hatte.«
    »Damit haben Phil und ich schon gerechnet, Chef. Wir werden gleich zur Baustelle zurückgehen und am Fundort bleiben, bis auch die Mordkommission dort verschwindet. Morgen früh versuchen wir dann, herauszufinden, auf welchem Wege Paulsen nach New York kam und wo er hier gewohnt hat, wenn er sich schon länger aufgehalten haben sollte.«
    »Ja, das ist der richtige Weg., Auf welche Weise ist er eigentlich umgebracht worden?«
    »Das ist das größte Rätsel an der ganzen Geschichte, Chef. Es ist etwas an seinem Hals —«
    »Erwürgt?« unterbrach Mr. High.
    »Ja und nein«, erwiderte ich. »Die ganze vordere Halspartie ist zerdrückt worden. Der Arzt kann noch keinerlei genaue Angaben machen, wie und womit diese Verletzungen herbeigeführt worden sein können. Es steht bischer nur eins fest: der Täter muß ein ganz außergewöhnlich starker Mann sein.«
    ***
    Um halb vier fuhren wir den Jaguar am Broadway auf den Parkplatz des feudalen Nachtclubs »BELLA LEE«. Ein uniformierter Bursche stürzte auf uns zu und riß auf Phils Seite die Wagentür auf. Vermutlich hatte er angenommen, ich sei mit weiblicher Begleitung erschienen.
    »Danke, mein Sohn«, sagte Phil würdevoll und stieg aus.
    Ich schloß den Wagen ab, weil man selbst auf einem bewachten Parkplatz keinen Dieb zur Ausübung seines Handwerks ermuntern soll. Wir sahen uns suchend um. Phil zeigte auf einen dunkelblauen Cadillac Eldorado. Der riesige Straßenkreuzer stand zwischen zwei Kompakt-Modellen und wirkte wie ihr Vater.
    »Ich glaube, das ist er«, meinte Phil halblaut.
    »Er ist es bestimmt«, ergänzte ich. »Hinten eine 33, das ist seine Nummer.«
    Wir marschierten auf die Eingangspforte zu. Sechs halbkreisförmige Stufen führten zur Tür hinan. Sie wurden rechts und links von zwei Muskelmännern flankiert, die hübsche Operetten-Uniformen anhatten. Als sie uns kommen sahen, stapften sie noch vor uns schweigend die Stufen hinan und hielten zwei Schwingtüren auf. Wir nickten huldvoll und stolzierten hindurch.
    Wir betraten den vordersten Teil des Nachtlokals. Möbel, Teppiche und Wände waren in Rot gehalten, sogar die Bardamen trugen ausnahmslos rote Kleider. Wir sahen uns flüchtig um und setzten uns in eine Ecke.
    »Er läuft uns nicht weg«, murmelte ich. »Und bevor ich noch irgend etwas unternehme, muß ich erst einmal einen Kaffee haben. Mir fallen allmählich die Augen zu. Wie wär’s mit einem Mokka?«
    »Herrlich«, erwiderte Phil. »Ich fürchte nur, daß auch der Preis herrlich sein wird.«
    »Ganz bestimmt«, bestätigte ich. »Aber dieser Mokka geht zu Lasten der Spesenabteilung. Wenn wir schon zwanzig Stunden am Tag Dienst machen, sollen die Burschen nicht kleinlich sein und wenigstens das bezahlen, was notwendig ist, damit wir wach bleiben.«
    »Okay, aber streite du dich morgen mit der Spesenabteilung herum.
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