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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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zuckte die Achseln.
    »Ich kann’s nicht ändern. Das hier läuft uns doch nicht weg. Wir können unsere große Partie genausogut morgen abend spielen!«
    Die Tonfield kam lächelnd aus ihrem Privatzimmer. Wir sagten ihr ein paar Schmeicheleien über ihr Aussehen und sonst noch ein bißchen albernes Zeug, dann verabschiedeten wir uns.
    »Wir hatten eigentlich heute abend ein ganz tolles Spiel vor«, sagte ich in der Tür. »Schade. Aber wir werden es morgen nachholen, darauf können Sie sich verlassen, Karin!«
    Sie sagte, sie würde sich freuen. Na ja, sie wußte es eben nicht besser.
    ***
    »Einer von uns muß hierbleiben«, sagte Pedro Jorges. »Geh du zurück zum Wagen, Pitt, und rufe die Mordkommission an! Bei der Kommission ist ja sowieso ein Arzt, der kann sich dann auch gleich um unseren Billy kümmern. Er hat eine Schuß Verletzung am Arm.«
    »Okay, Pedro. Ich beeile mich.«
    Pitt Harris leuchtete sich mit seiner Taschenlampe in der ausgehobenen Grube den Weg zu der Leiter, stieg sie hinan und verschwand hinter den aufgeworfenen Erd- und Sandhügeln. Gleich darauf hörte Jorges, daß die Betonmischmaschine zur Ruhe kam.
    Pitt wird sie ausgeschaltet haben, dachte er.
    »Na, Baby«', sagte er freundlich zu Billy. »Wie geht’s? Tut weh, was? Ich stecke dir eine Zigarette an.«
    »Ach ja«, sagte McNamarra und bemühte sich, seine Schmerzen zu unterdrücken, »das wäre nett, Jorges.«
    »Ich heiße Pedro. Hier! Der Arzt muß bald hier sein. Warum hast du denn nicht gleich gesagt, daß es dich erwischt hat?«
    »Es kam mir nicht so schlimm vor«, meinte Billy und zog tief an seiner Zigarette. »Wo steckt Harris denn?«
    »Der ist zum Wagen gegangen, um zu telefonieren.«
    Einen Augenblick schwiegen sie beide. Billy hatte sich auf den Boden der Grube gelegt und rauchte langsam. Pedro Jorges hockte neben ihm. Seine Taschenlampe baumelte auf der Brust, denn er hatte sie mit einem kurzen Riemen am Knopf der rechten Brusttasche befestigt. Es war eine von diesen viereckigen Lampen, mit denen man auch rote, grüne und blaue Signale morsen konnte.
    Plötzlich richtete sich Billy McNamarra ächzend auf. Pedro Jorges wollte etwas sagen, kam aber nicht dazu, denn im reiben Augenblick erhielt er von Billys unverletztem Arm einen so heftigen Stoß gegen die Brust, daß er nach hinten umkippte. Höchstens einen Sekundenbruchteil später bellte oben am Rand der Grube wieder ein Schuß auf.
    »Mach die Lampe aus!« rief Billy und wälzte sich auf den Bauch.
    Pedro Jorges warf sich auf die Brust, damit sein Leib die Lampe erst einmal verdeckte, bis er sie gefunden hatte und' ausknipsen konnte. Aber da bellte dicht neben ihm schon Billys Pistole. Zwei-, drei-, viermal zog McNamarra durch. Oben, am Rande der großen Grube, polterte irgend etwas. Dann hallten wiederum laute Schritte, durch die Nacht.
    »Bleib lieber hier, Pedro«, sagte Billy. »Bis du die Leiter hinauf bist, ist der Kerl über alle Berge.«
    »Ja, wahrscheinlich«, brummte Jorges und ließ seinen Blick durch die Finsternis gleiten. »Warum hast du mir plötzlich einen Stoß gegeben? Hast du den Kerl gesehen?«
    »Gesehen ist ein bißchen viel gesagt. Mir war nur so, als ob sich da oben ein Schatten bewegte. Und da dachte ich auf einmal dran, was für ein herrliches Ziel wir beide doch sein müßten.«
    »Du hast uns das Leben gerettet. Und mir eher als dir, denn er hatte bestimmt auf die Lampe gezielt, und die hing mir genau vor der Brust.«
    »Dafür war ich im Lichtschein. Man weiß nicht, auf wen er gezielt hatte. Jedenfalls will ich verdammt froh sein, wenn die ersten Kollegen hier eintreffen. Hier unten sitzen wir ganz schön in der Falle.«
    »Ja, das Gefühl habe ich jetzt auch.«
    »Vielleicht wäre es besser, wenn wir den Mund hielten. Der Kerl könnte ja so frech sein und noch ein drittesmal zurückkommen.«
    »Langsam traue ich ihm alles zu. Also halten wir den Mund.«
    Sie schwiegen. Die Zeit verging unendlich langsam. Als sie weit entfernt in einer Straße, die jeden Schritt als Echo zurückwarf, die lauten Tritte von Nagelschuhen hörten, flüsterte Jorges: »Das wird Pitt sein. Er hat bestimmt die Schüsse gehört.«
    Sie lauschten. Die Schritte kamen aus der Straße heraus, denn sie verloren auf einmal das nachhal'lende Echo. Und sie kamen immer näher, bis man sie oben am Rande der Grube durch den Sand stapfen hörte.
    »Pedro!« gellte die Stimme von Sergeant Harris durch die Nacht. »Pedro, ich komme! Ist alles okay?«
    »Alles okay! Sei
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