Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
klar an wie sonst, denn der Nebel verschluckte einen Großteil der Geräusche.
    Will Mallmann ahnte schon, daß er seine Waffe nicht mehr einzusetzen brauchte und bekam dies bestätigt, als er den Balkon betrat.
    Die Hunde waren verschwunden.
    Noch einmal erklang das Heulen.
    Es schwebte über dem Wald, kam von den Hügeln und erreichte Will Mallmanns Ohren, war es eine Warnung, ein Aufforderung an ihn, den Kampf aufzunehmen? Wenn ja, er würde nicht kneifen, denn das Heulen erinnerte ihn fatal an Geräusche und Laute, die ein Werwolf produzierte.
    Hart drehte sich der Kommissar um und betrat sein Zimmer.
    Trotz der späten Stunde griff er zum Telefonhörer. Er wählte London an.
    ***
    Mit schweren Sorgen hatte ich England verlassen. Sorgen nicht wegen meines Freundes Will Mallmann, ich dachte an andere Freunde von mir, denen es verdammt schlecht ging.
    Bill Conolly, der verletzt zu Hause lag, und an seine Frau Sheila, die sich in den Klauen des Teufels befand.
    Der Satan hatte es tatsächlich geschafft, sie aus der normalen Welt herauszureißen. Was wir auch unternahmen, um Sheila zu befreien, es war ein Hieb ins Leere gewesen.
    Bei einer Aktion waren wir noch auf einen gefährlichen Golem gestoßen, aus dessen Innern uns die Stimme des Hexers Ogrow entgegengeklungen war, eines Dämons, den ich schon längst vergessen und den der Teufel aus den tiefsten Schlünden der Hölle wieder hervorgeholt hatte. [1]
    Und dann kam noch Will Mallmanns Anruf.
    Ich hatte diesmal wirklich gezögert, nach Germany zu reisen, weil ich Bill nicht allein lassen wollte. Suko überredete mich schließlich, doch zu fahren, er wollte auf den Reporter und vor allen Dingen auf dessen kleinen Sohn achtgeben.
    Beiden drückte ich die Daumen.
    Der deutsche Kommissar hatte versprochen, mich in Frankfurt abzuholen. Dieses Versprechen hielt er auch. Wir stiegen in den Manta, um die Autobahn nach Basel unter die Reifen zu nehmen.
    Auf der Fahrt berichtete mir Will, was ihm widerfahren war. Ich hörte gespannt zu und kam zu dem Ergebnis, daß eigentlich nichts Dämonisches oder nichts passiert war, was auf ein Einwirken schwarzer Magie hingedeutet hätte.
    »Das stimmt.«
    Ich grinste Will von der Seite an. »Aber dein Gefühl sagt dir, daß da mehr dahinterstecken könnte…«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich bin eben Hellseher.«
    »Hast du die Gabe von Tanith geerbt?«
    »Nein, aber mit ihr habe ich noch vor kurzem gesprochen.«
    »Wie?«
    Nun war ich an der Reihe, alles genau zu berichten. Will Mallmann bekam große Augen. Er wollte kaum glauben, was sich in den letzten Wochen alles verändert hatte und fuhr sogar auf die rechte Seite und auch langsamer.
    »So ist es, mein lieber Will. Uns stehen verdammt harte Zeiten bevor.«
    »Weist das nicht alles auf eine endgültige große Niederlage hin?« fragte mich der Kommissar.
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber die Gedanken wieder verscheucht. Wenn wir so anfangen, können wir die Brocken gleich hinschmeißen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Lange kann ich nicht bleiben, Will. Zwei Tage nur. Sollte sich bis dahin nichts ereignet haben, muß ich wieder zurück. Ich habe das Gefühl, daß in London eine magische Zeitbombe versteckt ist, die jeden Tag explodieren kann.«
    »Diese Vermutung scheint mir gar nicht mal so weit hergeholt zu sein«, sagte der Kommissar. »Wir wollen hoffen, daß der Fall an sich keiner mehr wird und ich mich geirrt habe.«
    »Warten wir es ab.«
    Ich hatte in der vergangenen Nacht wenig geschlafen. Will hatte nichts dagegen, daß ich den Sitz zurückstellte und ruhte. Erst als wir Freiburg erreichten, wurde ich wieder wach.
    Will war bereits von der Autobahn abgefahren und rollte auf Freiburg zu, wo wir sehr schnell auf der engen Durchgangsstraße in einen Verkehrsstau gerieten.
    Will tankte noch, ich vertrat mir die Beine und schaute zu den Höhen des Schwarzwaldes hoch, die hinter der Stadt in den grauen Herbsthimmel stiegen. Daß der Herbst inzwischen den Sommer abgelöst hatte, daran gab es nichts mehr zu rütteln.
    Die Natur bereitete sich allmählich auf das Sterben vor, und ich hoffte, daß dies kein böses Omen war.
    Unsere Zielrichtung hieß Titisee-Neustadt. Will fuhr sehr sicher auf der kurvenreichen Strecke. Irgendwann fragte er, ob ich Hunger hätte.
    »Eigentlich schon.«
    Der Kommissar schaute auf seine Uhr. »Okay, machen wir eine kleine Pause.«
    War in Freiburg das Wetter ziemlich trübe gewesen, so änderte sich dies. Die grauen Wolken hatten sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher