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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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verzogen, ein blasser, heller Himmel lag über dem Land, und manche Hänge wurden von den Strahlen einer goldenen Oktobersonne betupft.
    Wirklich ein Wetter, um Urlaub zu machen. Will hatte sich da die richtige Zeit ausgesucht.
    In einem kleinen Gasthaus aß ich Schäufele, eine Schwarzwälder Spezialität: Geräuchertes Fleisch mit Sauerkraut.
    Es schmeckte mir gut.
    Nach dem Essen fuhren wir noch zwanzig Minuten, erreichten den Ort Lenzkirch, rollten durch die engen Kurven und fuhren die Straße weiter in Richtung Bonndorf/Schluchsee.
    Wir bogen rechts ab, erreichten eine Feriensiedlung und damit auch das Hotel, das auf dem höchsten Punkt des Berges gebaut war.
    »Hier wohnst du also«, sagte ich beim Aussteigen und schaute mir die Frontseite an, die aus viel Holz, umlaufenden Baikonen und Glas bestand.
    »Ja, ein nettes Haus.« Will schloß die Haube auf, ich holte meinen Koffer, und gemeinsam betraten der Kommissar und ich die Hotelhalle.
    Kaum hatte Will die gläserne Tür hinter sich gelassen, als er von einer jungen Frau angesprochen wurde. »Die Hunde sind bis jetzt nicht wieder aufgetaucht, Herr Kommissar«, erzählte sie.
    »Haben Sie suchen lassen?«
    »Natürlich. Experten sind losgezogen, um die Wälder der näheren Umgebung zu durchkämmen. Ohne Erfolg.«
    »Die werden sich versteckt halten.«
    Die junge Frau nickte heftig. »Das vermute ich auch.«
    Sie machte auch auf mich einen nervösen Eindruck. Mit beiden Händen fuhr sie durch das dunkelblonde Lockenhaar. Angezogen war sie nach der Landestracht. Eine Art Dirndlkleid mit einer weißen Schürze darüber. Der Ausschnitt sah aus wie ein offenes Viereck.
    Da ich stehengeblieben war, schaute sie mich an, und ich sah den fragenden Ausdruck in ihren Augen. »Sind Sie ein neuer Gast, mein Herr?«
    »Ja, so ist es«, antwortete Will Mallmann an meiner Stelle. »Sie haben doch noch Zimmer frei?«
    »Natürlich.« Die Frau lächelte. »Herzlich willkommen bei uns! Mein Name ist übrigens Elke Weiß.«
    »John Sinclair«, stellte ich mich vor.
    »In der ersten Etage, wo auch Ihr Freund wohnt, habe ich noch etwas frei. Ich sage nur einem Mädchen Bescheid. Es wird Sie zu Ihrem Zimmer bringen.«
    »Danke.«
    Will Mallmann tippte mir auf die Schulter. »Übrigens, ich bleibe hier, John. Kommst du dann auch wieder runter?«
    »Klar, wo kann ich dich finden?«
    »Wahrscheinlich im Restaurant.«
    »Bis gleich dann.«
    Bevor ich mit dem schon wartenden Mädchen zum Fahrstuhl ging, warf ich noch einen Blick durch die große Scheibe auf das Hotelschwimmbad.
    Überrascht war ich von der Größe der Zimmer. Zwischen Schlaf-und Wohnbereich gab es eine Trennung aus hellen Holzbalken. Auf einem Tisch glotzte grau die Mattscheibe eines Fernsehapparates.
    »Gefällt es Ihnen hier?« fragte mich das Mädchen mit dialektgefärbter Stimme.
    »Ausgezeichnet, wirklich.« Ich gab ihr ein Trinkgeld, das sie knicksend in Empfang nahm. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, als ich eine andere öffnete. Es war die zum Balkon. Ich trat aus dem Zimmer, schaute auf einen Spielplatz, hinter dem dicht und schier undurchdringlich ein Waldstück lag. Kinder tobten auf dem Spielplatz und jagten mit viel Spaß die Rutsche hinunter. Ich sah auch zwei Wege. Einer von ihnen verschwand im Wald, der andere führte zu einem Teich und auch daran vorbei, da er das Hotel mit den Bungalows verband.
    Ich wollte mich schon zurückziehen, als mir die Bewegung direkt am Waldrand auffiel.
    Es war kein Mensch, der da zwischen den Bäumen erschien, sich umschaute und hinhockte.
    Ein Hund stand dort!
    Trotz der Entfernung sah ich die angespannte Haltung und wußte auch sofort Bescheid.
    Das mußte einer der Killer-Hunde sein.
    Blitzschnell zog ich mich zurück. Zwar hatte ich Will Mallmann im Restaurant treffen wollen, das war nun vorbei. Wenn es eben möglich war, wollte ich den Hund verfolgen. Aus dem Einsatzkoffer holte ich noch die Beretta, das Kreuz trug ich bei mir, den Dolch auch.
    Der Fahrstuhl stand in dieser Etage. Ich zog die Tür auf, fuhr ins Erdgeschoß, huschte hinaus und verließ mit langen Sätzen das Hotel, die verwunderten Blicke des Personals und der Gäste mißachtend.
    Um das Haus mußte ich herum. Dabei passierte ich an der Seite noch das Gelände eines Minigolf-Platzes, den ich zuvor nicht entdeckt hatte.
    Den Hund sah ich noch immer.
    Er saß dort, wo der Weg genau in den Wald führte. Dabei rührte er sich nicht. Seine Haltung glich schon mehr einer Provokation. Ob er mich
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