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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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Jogging beendet.«
    »Ja.«
    Die Frau schüttelte ihr Haar zurück. »Sie klingen so ernst, Herr Mallmann. Was ist passiert?«
    »Ich habe einen Toten gefunden, Frau Layton.«
    Morgana Layton, so hieß die Frau, wurde blaß. Einen Schritt ging sie zurück. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Doch, Frau Layton.«
    Sie holte tief Atem. »Wer… wer ist es denn?«
    »Ein Mann, den Sie kennen. Otto Maier.«
    Morgana Layton öffnete ihren Mund. Sie wollte etwas sagen, nur waren es keine Worte, die über ihre Lippen drangen, sondern krächzende Geräusche, ein trockenes Schluchzen, und plötzlich begann sie zu zittern.
    »Das, das darf doch nicht wahr sein«, hauchte sie. »Das kann es nicht geben. Nein, das ist Wahnsinn…«
    »Doch, Frau Layton, es ist eine Tatsache.«
    Sie ging zur Seite, schüttelte den Kopf und stützte sich an der gläsernen Wand eines Kiosks ab. »Ich kann es nicht begreifen. Er war so lebenslustig, wie ist es möglich, daß er…« Sie stockte, schaute dem Kommissar ins Gesicht und fragte: »Wer hat es getan? Wer hat diesen Mann umgebracht?«
    »Sein Hund!«
    Morgana Layton war schockiert. Ihr Mund stand offen, und sie starrte den Kommissar an. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, flüsterte sie nach einer Weile. »Es ist unmöglich…«
    »Leider nicht, Frau Layton.«
    »Harro ist ein Hund, auf den man sich verlassen kann. Er kann nichts Böses tun…«
    »Ich habe das Gegenteil von dem erlebt.« Will Mallmann hob die Schultern. »Tut mir leid, wenn ich Ihnen das sagen muß, aber es ist so. Ich habe den Toten entdeckt. Und noch etwas möchte ich Ihnen mitteilen. Die anderen drei Blindenhunde sind ebenfalls verschwunden. Sie haben das Hotel hier verlassen, als hätte sie ein Ruf erreicht und in die Ferne gezogen. Damit müssen wir uns abfinden.«
    »Ja, ja, sicher.« Morgana Layton nickte. »Aber was machen wir denn jetzt?«
    »Nichts, wir warten und müssen achtgeben, daß nicht noch mehr passiert.« Will trat dicht an die Frau heran. »Ich weiß, es ist nicht einfach für Sie, Frau Layton, doch Sie müssen sich jetzt zusammenreißen. Wirklich. Helfen Sie mir! Versuchen Sie es und behalten Sie um Himmels willen die Blinden unter Kontrolle. Ich möchte nicht, daß noch jemand stirbt.«
    »Ja, ja, das mache ich schon. Wenn ich auch noch nicht weiß, wie ich es anstellen soll…«
    »Bleiben Sie mit den Männern vorläufig auf dem Zimmer.«
    »Das wird wohl am besten sein«, gab sie zu. Fassen konnte sie es noch immer nicht. Auch für Will Mallmann war es schwer, alles Schreckliche zu glauben. Für einen Moment blieb er stehen und preßte seine Finger gegen die Schläfen. Es würde etwas dauern, bis die Mordkommission aus Freiburg eintraf. In der Zwischenzeit wollte er sich umziehen.
    Zusammen mit Morgana Layton fuhr er in die erste Etage. Dort lagen ihre Zimmer.
    Der Gang war breit. An den Wänden zwischen den einzelnen Zimmern standen alte Schwarzwaldtruhen oder große Blumenkästen. Will sprach der Frau noch einmal Trost zu, bevor er sie verließ.
    Dann duschte er, zog sich um und wartete. Die nächsten vier Stunden waren nicht sehr angenehm. Zusammen mit den Männern der Mordkommission fuhr er an den Tatort.
    Ein Spezialist untersuchte den Toten noch im Straßengraben. Das Licht greller Scheinwerfer leuchtete die Leiche an. Durch den Strahl trieben dicke Nebelschleier. Sie schimmerten bläulich und sahen aus wie Quecksilberdampf.
    »Der Mann ist einwandfrei durch die Bisse eines Hundes gestorben«, resümierte der Spezialist nach einer eingehenden Untersuchung. »Ich werde ihn mir noch einmal im Institut ansehen und kann Ihnen dann Genaueres sagen, Kommissar.«
    »Ja, das wäre nett.«
    Will Mallmann war ein paar Schritte zur Seite gegangen. Er lauschte in die mit Nebel erfüllte Dunkelheit hinein, ohne allerdings das zu hören, worauf er hoffte.
    Kein Heulen durchdrang die Stille der Nacht. Es lag eine seltsame Ruhe über der Landschaft. Der Kommissar empfand diese Stille nicht mehr als angenehm, sondern eher beklemmend, denn sie drückte auch auf seine Atemwege.
    Als der Tote abtransportiert wurde, ging auch er. Will stieg in seinen Manta, wendete und fuhr den Weg zum Hotel zurück.
    Das sehr komfortable, im Schwarzwaldstil errichtete Haus, lag auf einem Hügel. Eine Feriensiedlung aus zahlreichen Bungalows breitete sich um die Hügelkuppe aus. Bis zum Ort Lenzkirch war es noch eine halbe Stunde Fußmarsch.
    Wills Gedanken drehten sich um den Fall. Ein Mensch war von einem Hund getötet
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