Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ihrer Majestät der Königin erkläre ich Sie für verhaftet! Sie haben das Recht…«
    »Vorsicht! Da ist was!« schrie Ted Ewigk dazwischen.
    Im gleichen Moment veränderte sich die Hexe.
    Ihre Gestalt wurde von etwas Dunklem umwoben. Es verdichtete sich zu einer dunklen Kutte. Vor dem Gesicht bildete sich eine Silbermaske…
    »Eysenbeiß!« schrie Zamorra entgeistert auf. Er war wie gelähmt.
    Das konnte doch nicht wahr sein. Eysenbeiß und die Hexe waren dieselbe Person?
    Auch Ted und Kerr erstarrten, überrascht von dieser Entwicklung, mit der sie nicht gerechnet hatten.
    Das nützte die Hexe aus. Blitzschnell schlug sie mit ihrer Magie zu. Ted Ewigk, mit seinem Kristall dreizehnter Ordnung am gefährlichsten für sie, wurde überrascht und ausgeschaltet. Funken hüllten ihn ein, und als sie erloschen, brach er bewußtlos zusammen. Der Kristall entfiel seiner Hand, fiel in eine Ackerfurche.
    Kerrs Mund stand weit offen.
    Die Hexe bewegte sich. Sie streckte ihre Hände gegen Zamorra aus. Der wollte das Amulett mit einem Gedankenbefehl aktivieren, aber wieder einmal versagte es ihm den Dienst! Da holte er aus und schleuderte Gwaiyur, das Schwert der zwei Gewalten, von den Mächten des Guten begonnen und von denen des Bösen zu Ende geschmiedet und deshalb zwischen Gut und Böse pendelnd.
    Die Klinge wirbelte auf die Hexe zu, stabilisierte sich im Flug und jagte mit der Klingenspitze auf sie zu.
    Sie lachte auf. Höhnisch, spöttisch, schrill… Das war nicht Eysenbeiß' Lachen!
    Unter der fliegenden Klinge duckte sie sich hinweg, riß den Arm hoch und packte den Schwertgriff!
    Zamorra stöhnte auf. Die Kuttenträgerin konnte ihn halten! Gwaiyur wechselte die Fronten gerade in diesem Moment, wo er nicht mehr damit gerechnet hatte! Wie hineingegossen lag das Schwert in ihrer Hand!
    Kerr schoß.
    Jedem dumpfen Schuß folgte ein helles Klirren, während Gwaiyur durch die Luft wirbelte, rasend schnell und kaum sichtbar. Die Hexe schlug die Silberkugeln mit dem Schwert aus der Bahn und stürmte jetzt auf Kerr zu!
    Zamorra zerrte seinen Dhyarra aus der Tasche und leitete den magischen Schlag ein. Es ging alles blitzschnell. Kerr jagte die letzte Kugel aus dem Lauf, die ebenfalls ihr Ziel verfehlte. Und Zamorra jagte den Dhyarra-Blitz auf die Kuttengestalt.
    Die flammte grell auf, wie ein loderndes Fanal. Und die Kette und die Maske verschwanden.
    Aber ihren Sturmlauf konnte das magische Feuer nicht mehr stoppen. Die brennende Hexe stolperte auf Kerr zu, stürzte. Er wich dem wilden Hieb mit dem Schwert aus. Die Klinge löste sich aus Lilian Thorns Hand - schwenkte selbsttätig in der Luft herum…
    Kerr schrie.
    Noch jemand schrie von der Straße her: »Zamorra!«
    Nicole warnte! Zamorra warf sich zu Boden. Etwas strich flügelschlagend über ihn hinweg. Er rollte sich herum, sah einen riesigen Raubvogel und jagte einen feurigen Energiefächer aus dem Dhyarra-Kristall hinauf. Der Vogel geriet in Brand, schleuderte Funken und Flügel ab und jagte als geschnitzter Holzstab auf die knorrige Kopfweide zu, die im gleichen Moment ihr Aussehen veränderte.
    Da steckte noch ein Feind, der bis jetzt gewartet hatte!
    Aus dem Himmel fuhr ein Blitz zur Erde nieder. Dhyarra-Magie wirkte! Der Blitz aus den Nachtwolken schlug in die Weide. Ein langgezogener Schrei erklang. Dann erhielt der Baum die Gestalt des Großen der Sekte.
    Der fliegende Stab kehrte in seine Hand zurück. Der Große machte einen Hechtsprung zur Seite, wich dem nächsten Blitz aus, der einen Teil des Bodens feurig aufglühen ließ. Zamorra sammelte noch einmal Kraft für den letzten Schlag und wußte, daß er Eysenbeiß damit vernichten würde.
    Der schlug mit dem Prydo einen Kreis um sich und löste sich im gleichen Moment mit einem Donnerschlag auf, als der dritte Blitz einschlug. Zamorra erfuhr nicht mehr, ob er Eysenbeiß noch vernichtet hatte oder ob der rechtzeitig fliehen konnte. Er sank entkräftet zusammen, verlor vor Erschöpfung die Besinnung…
    Nur ein paar Meter neben ihm prasselten Flammen, in denen eine tote Hexe verging.
    ***
    Zamorra erwachte durch Nicoles sanfte Berührungen. Er lag nicht mehr auf dem Acker, sondern am Straßenrand. Nicole mußte ihn dorthin geschleppt haben.
    »Was ist los?« fragte er dumpf. »Alles okay?«
    Sie schüttelte den Kopf. Das brachte ihn mit einem jähen Ruck wieder vollkommen zu sich. »Die Hexe…?«
    »Verbrannt«, sagte Nicole leise. »Zamorra… Du… Ach, verdammt noch mal!« Sie erhob sich mit einem Ruck.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher