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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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Sie fand keinen Schlaf.
    Sioban Coutrey drehte sich von
einer Seite auf die andere.
    Unablässig mußte sie an den Mann
denken, mit dem sie in Traighli verabredet war und der sie aus unerfindlichen
Gründen versetzt hatte.
    Das paßte nicht zu Klaus Thorwald.
    Spontan faßte sie den Entschluß,
das Haus zu verlassen.
    Sie mußte an etwas Bestimmtes
denken und kam mit ihren Gedanken nicht mehr davon los.
    An der zerklüfteten Küste, nahe am
Wasser, stand das sagenumwobene und verrufene Crowden-House. In allernächster
Nähe befand sich auch das Haus, in das Klaus Thorwald eingezogen war. Wie alle
Fremden, war er natürlich neugierig zu erfahren, was es mit dem verlassenen
Gebäude der Crowdens auf sich hatte.
    Das unerklärliche Verschwinden des
sympathischen Mannes aus Deutschland konnte genau da seinen Grund haben. Klaus
hatte ihr zwar versichert, noch keinen Fuß in das verrufene alte Haus gesetzt
zu haben, aber in diesem Punkt glaubte sie ihm plötzlich nicht mehr. Vielleicht
war das doch geschehen, und Klaus Thorwald war durch die vergiftete Atmosphäre
unbewußt Schaden zugefügt worden.
    Sie wußte selbst nicht, was
eigentlich der Grund war, weshalb sie sich entschloß, bis zur Küste vorzugehen
und sich Thorwalds Haus aus der Nähe anzusehen.
    Sioban Coutrey war in der
Dunkelheit kaum wahrzunehmen, da auch ihre Kleidung ausschließlich schwarz war.
    Wie jeder in der Umgebung hatte
sie Furcht vor dem verrufenen Haus des Bösen.
    Drüben stand es, auf einem anderen
Felsen, und war von der Seite, auf der sie ging, nicht zu erreichen. Dazu mußte
man ein Stück Weg zurückgehen und zwischen den Felsen einen Verbindungspfad
benutzen.
    Der Wind trieb ihr das
Spritzwasser ins Gesicht, als die nächtliche Spaziergängerin sich Richtung
Crowden-House wandte.
    Es war ein großer Besitz, ein
altes Gebäude im Landhausstil mit vielen Fenstern, Erkern und kleinen Türmen.
    Dort drüben war nichts Besonderes.
Alles war ruhig.
    Seltsam, daß Sioban den Drang gefühlt
hatte, hierher zu kommen. Beinahe magisch zog sie das Haus dort drüben an,
obwohl sie es fürchtete, ja geradezu verabscheute. Sie starrte nach drüben, als
erwarte sie etwas wahrzunehmen. Und dann sah sie auch etwas. Nur einen Moment…
Ein Schatten war zwischen den Nebeln und Wasserschleiern zu erkennen. Da drüben
war jemand!
     
    ●
     
    Unwillkürlich stockte ihr Atem.
Sie strengte sich an, um besser zu sehen.
    Aber da war der Eindruck auch
schon wieder erloschen.
    Sioban Coutrey ging bis zum
äußersten Rand der Klippe, als sie merkte, daß sie nicht mehr allein war.
    Es stand jemand hinter ihr!
    Mit einem Aufschrei wirbelte sie
herum…
    Ein Mann! Er war dunkel gekleidet
und trug bei Nacht und Nebel eine Brille mit schwarzen Gläsern…
    »Wer… sind Sie? Was… wollen Sie…
hier?« stammelte Sioban Coutrey.
    Leises Lachen klang aus dem Mund
ihres gespenstischen Gegenüber.
    Siobans Herz schlug rasend.
    Sie verstand die Welt nicht mehr.
    Diese dunkle Gestalt hatte sich
vor wenigen Sekunden noch drüben vor dem Crowden- House befunden! Wie durch
Hexerei tauchte sie nun direkt neben ihr auf.
    »Ich will mit dir sprechen. Mein
Name ist Lord Crowden.«
    »Lord Crowden?« dehnte Sioban die
beiden Wörter, und ihre Stimme klang wie ein Hauch.
    »Es gibt keinen Lord Crowden«,
faßte sie sich. »Es hat nie einen gegeben.« Wieder dieses kalte Lachen, das sie
ängstigte… »Mißtraust du deinen Augen?« wurde sie gefragt. »Siehst du nicht,
daß ich vor dir stehe?«
    Sioban Coutrey bemühte sich, ihre
Furcht unter Kontrolle zu halten und sie sich nicht anmerken zu lassen.
    »Doch… ich sehe Sie…«, fand sie
ihre Stimme wieder. »Aber was man sieht, muß nicht immer auch vorhanden sein…«
    Sie gab sich einen Ruck und wagte
einen Schritt auf die düstere Gestalt mit der dunklen Brille zu.
    »Bleib stehen!« herrschte ihr
Gegenüber sie an, und Sioban Coutrey gehorchte.
    Die rechte Hand des Gespenstischen
näherte sich dem Brillenbügel. »Ich könnte dich auf der Stelle töten, wenn ich
wollte… Du schnüffelst hier herum. Das paßt mir nicht. Aber deine Neugier kann
mir auch zugute kommen. Du kommst mit vielen Menschen zusammen… du kennst auch
einen Mann namens Klaus Thorwald…«
    Sie fuhr zusammen. »Was wissen Sie
über ihn?«
    »Alles. Er befindet sich in meiner
Gewalt.«
    »Dann war er also in dem
verfluchten Haus.«
    »Ja. Und er ist noch dort.«
    Siobans Verwirrung und Angst
wuchsen. »Das kann nicht sein… das alles ist nur ein Traum«,
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