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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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aber nun ist nichts mehr davon da.«
    »Dann war’s wohl ’ne
Halluzination?« warf der Heizer ein, ein kleiner, untersetzter Mann mit
stoppelbärtigem Kinn.
    »Scheint so gewesen zu sein«,
nickte Iwan. »Wie kommt schon ein Haus mitten auf einen Schienenstrang, nicht
wahr?« Er sagte es ironisch, aber gleichzeitig auch mit einer Spur von
Hoffnung. Wenn das Haus nicht zerstört war, dann hatte es auch keine Toten
gegeben und…
    Abrupt brachen seine Gedankengänge
ab.
    Er sah das Blut an den Rädern und
den Schienen, direkt vor sich.
     
    ●
     
    Er entdeckte es zur gleichen Zeit
mit dem Lokführer und dem Heizer.
    Sofort begannen sie mit der Suche
nach weiteren Toten und Verletzten.
    Sie fanden zwei Schwerverletzte
und vier Tote. Unter den Schwerverletzten befand sich der Belgier Fernand.
    »Wo sind wir hier, und wo ist die
nächste Bahnstation?« wollte Iwan Kunaritschew wissen, während sie gemeinsam
Erste Hilfe leisteten.
    »Da geht’s noch dreißig Meilen
weiter«, knurrte der Lokführer. »Wir sind hier vor Montrose …«
    X-RAY-7 ließ sich erklären, wo das
war, und erbleichte. Diese Bahnlinie lag mehr als 250 Kilometer südöstlich von
dem Ort entfernt, wo die Gespenster-Villa ursprünglich zu finden war!
    Bis Hilfe kam, konnten Stunden
vergehen.
    Aber er hatte den PSA-Ring, der
ihn mit der ganzen Welt verband. Er rief X-RAY-1 in New York an.
    Lokführer und Heizer merkten
nichts davon, da sie damit beschäftigt waren, einen weiteren Verletzten zu
versorgen.
    Iwan informierte X-RAY-1 mit
wenigen Worten und bat um Hilfe.
    Von New York aus wurde eine halbe
Minute später ein inhaltsschweres Gespräch mit der Polizeistation in Montrose
geführt.
    Drei Rettungshubschrauber trafen
eine halbe Stunde später am Ort des Grauens ein und brachten Ärzte und
Sanitäter.
    Noch am Unfallort mußte eine
Notoperation durchgeführt werden.
    Polizisten und Sanitäter suchten
die Strecke nach weiteren Toten ab. Keiner konnte sich einen Reim darauf
machen, wie es zu diesem schrecklichen Ereignis hatte kommen können.
    Von den Überlebenden war nur ein
Mann vernehmungsfähig: Iwan Kunaritschew. Er berichtete von dem Haus, das hier
gestanden hatte, und man sah ihn an wie einen Geisteskranken.
    Aber der Lokführer und der Heizer
mußten, so schwer es ihnen sichtlich fiel, seine Angaben bestätigen. Wie durch
Zauberei war ein Haus voller Menschen auf die Schienen geraten. Die zu
entkommen versuchten, waren zum Großteil unter die Räder des rasenden Zuges
geraten.
    Diese Tatsache zeigte Iwan
Kunaritschew, daß das ganze Geschehen in wenigen Sekunden abgerollt war und
nicht viele die Gelegenheit gefunden hatten, aus dem Gespenster-Haus zu
fliehen.
    Vielleicht war das gerade ihr
Glück gewesen?
    Konnte es sein, daß der Spuk nur
wenige Augenblicke währte, und in dem Moment alles ein Ende hatte, als Zug und
Haus aufeinanderprallten? War das Haus in jenem Augenblick nur noch ein Schemen
gewesen und, durch Apportation wie bei Klaus Thorwalds Wagen, wieder an seinen
Ursprungsort zurückgekehrt?
    Das wollte er so schnell wie
möglich genau wissen.
    Mit einem Polizeihubschrauber war
das schon zehn Minuten später möglich.
    Über Funk erhielt der Pilot von
seiner unmittelbar vorgesetzten Dienststelle den Befehl, Iwan Kunaritschew zum
rund 250 Kilometer entfernten Ben Wyvis zu bringen.
    Der Helikopter war mit starken
Scheinwerfern ausgerüstet, die er einschaltete, als sie sich dem betreffenden Terrain
näherten.
    Deutlich war dem Verlauf der
gewundenen Straße zu folgen, die den Berg hinaufführte, zum See und dem Park,
dem Anwesen des Lords of Shannon.
    Die Gewißheit, die Iwan
Kunaritschew sich dort holte, wurde nicht zu einer Erleichterung, sondern
lastete wie ein Zentnergewicht auf seiner Brust, daß er glaubte, ersticken zu
müssen.
    See und Park waren da, ebenfalls
die Fahrzeuge, Bus und Wagen, die noch genau dort standen, wo man sie
abgestellt hatte.
    Aber eins fehlte…
    Das schloßähnliche Haus!
    Die Gespenster-Villa war
verschwunden. Wo sie gestanden hatte, gähnte ein riesiger, rechteckiger Krater
im felsigen Boden.
    Iwan Kunaritschews Herzschlag
setzte aus.
    »Choroschow«, sagte der Russe. »In
Ordnung. Sie können umkehren…«
    Der Pilot nickte nur.
    Er war nicht fähig, etwas zu
sagen. Was er gesehen hatte, verschlug ihm den Atem.
    Konnte es so etwas geben? Daß
ganze Häuser verschwanden?
    Die Bilder und Ereignisse sprachen
für sich.
    Und während man die Toten barg und
mühsam zu identifizieren versuchte,
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