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028 - Das Monster und die Schöne

028 - Das Monster und die Schöne

Titel: 028 - Das Monster und die Schöne
Autoren: Dämonenkiller
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bringen zu lassen.«
    »Aber das wäre sein Tod!« sagte Kiwibin.
    »Das ist unwesentlich«, erklärte Sarinow kalt. »Durch ihn haben wir die Möglichkeit, an das Monster heranzukommen. Diese Chance müssen wir nutzen! Sie werden ab jetzt in seiner Nähe bleiben.«
    Kiwibin setzte sich neben Hunters Bett und starrte den Dämonenkiller an. Er ahnte, was Sarinow vorhatte, und er sah keine Möglichkeit, wie er es verhindern konnte.
    Der Dämonenkiller war weiterhin bewußtlos.
    Fünf Minuten später wurde Kiwibin zu Sarinow gerufen und bekam seine Instruktionen. Eine halbe Stunde später kehrte er zu Hunter zurück, der sich nicht rührte. Kiwibin preßte wütend die Lippen zusammen. Er hatte eine erbitterte Auseinandersetzung mit Sarinow gehabt, der sich aber nicht von seinem Standpunkt hatte abbringen lassen. So wie es jetzt aussah, war Hunter auf jeden Fall verloren. Sarinow wollte den Dämonenkiller opfern.
    Plötzlich fuhr Hunter im Bett hoch. Er riß die Augen weit auf. Sie waren starr, fast glasig. Der Dämonenkiller stieß einen gurgelnden Schrei aus, dann wurden seine Hände durchsichtig. Kiwibin sprang auf. Der Stirnreifen schien sich stärker in Hunters Stirn zu pressen. Das Amulett glühte dunkelrot. Hunters Beine waren auch durchsichtig geworden. Innerhalb weniger Sekunden war nur noch der Kopf mit dem Stirnreifen zu sehen, dann verschwand auch der. Das Bett, in dem Hunter gelegen hatte, war leer.
    Kiwibin beugte sich vor und strich mit beiden Händen über das Bett. Dann drehte er sich um und rannte aus dem Zimmer. Er verständigte Sarinow von Hunters Verschwinden, stürmte in den Hof und sprang in einen der Hubschrauber.
    Der Wijsch hatte sich sein Opfer geholt. Und Kiwibin hatte den ausdrücklichen Befehl, nicht einzugreifen. Hunter sollte geopfert werden und sie danach zum Wijsch führen.
    Die beiden Hubschrauber hoben ab. Kiwibin saß mit geschlossenen Augen da. Er war mit Sarinows Maßnahmen in keiner Weise einverstanden, doch er hatte sie nicht verhindern können. Er war nur ein kleines Glied im gewaltigen Apparat des Geheimdienstes.
    Er öffnete für einige Sekunden die Augen. Unter ihnen waren die Lichter von Norilsk zu sehen. Er blickte auf die Uhr. Es war kurz nach sieben. Er dachte an den Dämonenkiller und fragte sich, wie sich Hunter wohl fühlen mochte.

    Für einen kurzen Moment hatte ich meine Umgebung wahrgenommen. Ich lag in einem Bett, und vor mir saß Kiwibin. Durch meinen Körper war ein seltsames Ziehen gegangen. Dann löste er sich auf. Er schien mit der Luft zu verschmelzen.
    Mein nächster Eindruck war: Dunkelheit. Ich konnte mich bewegen und stand auf. Nackt stand ich in einer Schneelandschaft. Ich spürte nicht den Wind, der an meinen Haaren zerrte. Die Kälte konnte mir nichts anhaben. Ich griff mir an die Stirn und spürte den Stirnreifen, und da setzte meine Erinnerung wieder ein: Ich war als Opfer für den Wijsch ausersehen.
    Zögernd machte ich einige Schritte. Der Himmel war bedeckt, und ich konnte nicht viel erkennen. Rings um mich lagen verschneite Hügel.
    Mein Fluchtversuch war vergeblich gewesen. Das Monster war stärker, als ich vermutet hatte. Ich suchte nach einem Ausweg, fand aber keinen. Ich hatte mich schon in einigen gefährlichen Situationen befunden, und immer hatte es eine Rettung gegeben; doch diesmal sah es hoffnungslos aus.
    Einige Minuten stapfte ich ziellos im Schnee herum, dann wandte ich mich nach rechts. Ich stieg einen Hügel hoch und blieb stehen. Lichter näherten sich aus verschiedenen Richtungen. Ich war zu schwach, um zu laufen und wollte meine letzten Kräfte nicht einer sinnlosen Flucht opfern.
    Es dauerte nur wenige Minuten, und ich war von grimmig dreinblickenden Gestalten umringt. Ich leistete keinen Widerstand, als mich zwei Männer packten; ganz im Gegenteil: ich ließ mich zu Boden fallen. Ein hünenhafter Mann hob mich hoch und warf mich wie einen Sack über die Schulter. Ich schloß die Augen und entspannte mich. Die Männer sprachen kein Wort. Es war eine gespenstische Prozession, die sich rasch dem Dorf näherte. Die Schritte der Männer verursachten keinen Lärm. Nur das Knistern der im Wind hochlodernden Fackeln war zu hören.
    Die ersten Hütten tauchten auf, und immer mehr der Dorfbewohner schlossen sich dem Zug an. Ich wurde an der Kirche vorbeigetragen und durch die schmalen Gassen, die ich alle kannte. Noch immer bewegte ich mich nicht. Als wir den Platz betraten, auf dem die Wijsch-Statue stand, hob ich den Kopf.
    Ein
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