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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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Situation schon ganz anders aus, Cotton! Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, hier einzudringen?«
    Ich deutete auf die Staubspuren an seinen Knien. »Deshalb, Button! Ich wollte die Gewißheit haben, daß Ihre Lähmung nur gespielt ist. Allerdings begreife ich noch immer nicht, wie Sie die Komödie inszenieren konnten. Ich habe heute noch mit Ihrem Arzt telefoniert. Er schwor Stein und Bein, daß Sie gelähmt seien.«
    Er lachte. »Der gute Doc Atterton. Vater hatte ihn kommen lassen, als ich den Reitunfall hatte. Ich war wirklich gelähmt, Cotton, das haben ganz andere Experten damals bestätigt. Aber kein Mensch wußte, daß ich zwei Jahre später einen Autounfall hatte. Boyd saß am Steuer. Es gab nur Blechschaden, aber durch den Schreck war die Lähmung plötzlich vorüber. Ich merkte es erst ein paar Stunden später. Zufällig war Boyd gerade im Zimmer und wurde Zeuge dieses Wunders. In der ersten Freude wollte ich damals Ellen anrufen, aber dann habe ich es mir anders überlegt. Wissen Sie auch warum?«
    Ich nickte. »Weil nicht Sie die Beziehungen zu Ellen Summerhill aus moralischen Gründen gelockert haben, wie Sie mir zu erzählen versuchten, sondern weil es umgekehrt gewesen war. Ellen Summerhill erkannte, daß Sie ein Krüppel waren und brach die Beziehungen ab. Überhaupt waren Sie für die Damen Ihres Freundeskreises seit dem Unfall nicht mehr attraktiv. Dazu waren Männer wie Fargo Bannister und Selwyn Brewery viel zu anziehend. Sie kamen auf den Gedanken, sich an den Frauen zu rächen. Ihr erstes Opfer wurde Ellen Summerhill. In ihrer Vertrauensseligkeit hatte Ellen Ihnen auch die Zahlenkombination des Tresors verraten. Da Sie von Kendell Watkins' Schwierigkeiten wußten, raubten Sie nach dem Mord die 100 000 Dollar, ohne zu ahnen, daß Watkins für die gleiche Nacht einen Einbruch bestellt hatte. Erst wollten Sie nämlich Bannister den Mord zuschieben, Button. Unter dem Vorwand eines Telefongespräches aus Pittsburg hielten Sie ihn im Büro fest. Ich erfuhr heute in einem wirklichen Telefongespräch mit Ihrem Pittsburger Direktor, daß ein Anruf gar nicht vereinbart war. Das war sehr leichtsinnig von Ihnen, Button. Was hätten Sie denn gemacht, wenn Fargo Bannister, überzeugt von der Wichtigkeit des Gespräches, seinerseits Direktor Goblin angerufen hätte?«
    Er zuckte die Achseln. »Daran habe ich übei’haupt nicht gedacht. Sie sehen ja auch, daß diese Sorge völlig unbegründet war?«
    »Und wo haben Sie sich in der Zeit vom Verlassen ßannisters bis zum Mord an Ellen Summerhill aufgehalten?«
    Er grinste höhnisch. »Im Keller! Dort haben wir nämlich einen Ablageraum. Dort ließ ich den Rollstuhl stehen und ging später zu Fuß nach oben. Als Ellen sah, daß ich keinen Rollstuhl mehr brauchte, brachte sie vor Schreck kein Wort heraus.«
    »Jermyn war bei Ihnen?«
    »Er wartete im Keller und fuhr mich dann wieder zum Auto. Dann brachte er mich nach Mount Vernon. Von der Haustür hatte ich mir einen Nachschlüssel gemacht. Die Wohnungstür öffnete Jermyn mit einem Dietrich. Bella Austin schlief schon. Es war eine einfache Sache.«
    »Aber bestand nicht die Gefahr, daß Watkins bei ihr war?«
    Wieder dieses Grinsen. »Ich wußte ja, daß er zu Hause in seinem Bett lag, Cotton. Gloria hatte es mir telefonisch mitgeteilt.«
    Ich sah ihn überrascht an. »Was wollen Sie damit sagen, Button?«
    »Daß Gloria meinen Plan in allen Einzelheiten kannte. Sie war die einzige Frau, die meinen Unfall ehrlich bedauerte. Ich lüftete ihr gegenüber auch das Geheimnis von Kendells Liebschaft mit Bella. Sie dankte es mir mit einer rührenden Liebe.«
    »Dann hat Mrs. Watkins also genau gewußt, daß Sie die beiden Morde ihm in die Schuhe schieben wollten?«
    »Natürlich! Sie hat mir vorher sogar seine Pistole gebracht, und sie später wieder in den Schreibtisch gelegt. Eine erstklassige Zusammenarbeit, nicht wahr?«
    »Warum haben Sie Angie Iron getötet?«
    »Ein günstiger Zufall. Als ich mit dem Rollstuhl in sein Schlafzimmer fuhr, zog Fargo sich gerade ein anderes Hemd an. Nachdem Sarah sich geschminkt hatte, ging sie hinaus. Ich schützte Kopfschmerzen vor und ließ auch Fargo wieder gehen. Dann verriegelte ich die Tür. Ich nahm sein altes Hemd und legte es mir vor die Brust. Die Ärmel band ich auf dem Rücken zusammen. Dann öffnete ich die Verbindungstür zum Badezimmer. Angie war schon sehr beschwipst, Als sie die Gefahr erkannte, war es schon zu spät. Anschließend legte ich das blutige
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