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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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Der Mörder geht nach einem ganz bestimmten Schema vor. Er schiebt den Joker immer nur anderen zu. Dadurch hat er Mr. Moppeman nicht belastet, sondern im Gegenteil entlastet. Je näher jemand in diesem Kreise bei einem Opfer sitzt, um so unverdächtiger ist er für uns. Oder sind Sie da anderer Meinung, Mr. Brewery? Sie, als Autor von Kriminalromanen, müßten mir doch folgen können, oder?«
    Brewery war blaß geworden. »Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen, Mr. Cotton. Damit schränken Sie den Kreis der Verdächtigen enorm ein. Es bleiben eigentlich nur noch zwei Personen übrig, wenn wir die Damen ausklammern. Und das sind Robert Dean und ich. Als das Licht ausging, stand ich gerade neben dem Sessel Ihres Kollegen. Es war kaum dunkel geworden, als Darlene aufstöhnte. Ich suchte sofort nach Zündhölzern. Ihr Freund nahm sein Feuerzeug. Beide Flammen brannten fast gleichzeitig auf, und da waren alle auf dem Platz, den sie vorher eingenommen hatten. Ich bin keine Sekunde von der Seite Ihres Freundes Decker gewichen, Mr. Cotton. Wie stellen Sie sich meine Täterschaft vor?«
    »Vielleicht fragen Sie einmal Mr. Dean um seine Meinung?«
    »Mich? Aber, ich…«
    Der Barbesitzer war einem Nervenzusammenbruch nahe. Meine Worte hatten genau die beabsichtigte Wirkung erzielt. Der ganze Kreis glich einem Haufen aufgescheuchter Hühner.
    In diesem Moment stürmte Doc Johnson ins Zimmer. In seinem Schlepp kamen die G-men Powell und Andrews. Hinter ihren breiten Rücken nahm der Doc eine flüchtige Untersuchung des verletzten Girls vor. Dann wurde sie zum Ambulanzwagen transportiert.
    Powell und Andrews machten sich sofort an die Arbeit. Ich ging mit Robert Dean in dessen Büro. Hier nahm ich eine Leibesvisitation vor. Sie brachte nichts zutage. Einzeln ließ ich mir Moppeman, Brewery und Lansford kommen. Auch Button blieb nicht verschont. Doch die Gegenstände, die ich suchte, tauchten nicht auf. Handschuhe und das Stempelkissen, welches der Mörder ja bei sich haben mußte.
    Auch die Durchsuchung des Hinterzimmers brachte nichts zutage. Um ganz sicherzugehen, ließ ich von der Zentrale noch eine Agentin kommen, welche die Frauen durchsuchte. Aber es war alles umsonst.
    Wie erwartet, fanden sich weder auf dem Stempel, noch auf dem Messergriff Prints. Der Täter konnte natürlich auch eine Serviette benutzt haben. Erst später fiel mir ein, daß wir einen Ort völlig vergessen hatten bei unserer Suche. Doch da war es für eine Korrektur zu spät. Ich muß gestehen, daß dieser Fehler dem raffinierten Mörder eine neue Chance bot.
    ***
    Der neutrale graue Fairlane stoppte am Bordstein. Die beiden Männer stiegen aus. Für einen kurzen Augenblick sahen sich Phil und Louis Heydt an, dann gingen sie entschlossen auf das Trümmergrundstück zu.
    Bis auf den eisigen Wind, der durch die zerborstenen Mauerrisse pfiff, war nichts zu hören. Die Kellerräume waren noch gut erhalten, doch sie bargen keine Geheimnisse. Wohl fanden die beiden G-men Staub und Spinnweben, aber keine Spur von Head oder Collins. Sie erreichten einen zur Hälfte zugeschütteten Hinterausgang. Durch die freie Öffnung krochen sie nach draußen.
    Wo früher der Hinterhof gewesen war, erhob sich jetzt eine Schutthalde. Um keine Möglichkeit außer acht zu lassen, kletterten die Männer über zerbrochene Ziegel und morsche Holzteile nach oben. Der Strahl der Taschenlampe geisterte über Abfälle aller Art. Ein paar Ratten verschwanden in ihren Löchern.
    Louis Heydt schob seinen Hut ins Genick. »Fehlanzeige, Phil! Die Abfälle liegen schon ewig hier. Im Keller hätten wir wenigstens Zigarettenasche oder leere Konservendosen finden müssen, wenn Head und Collins wirklich dort versteckt sind. Ich schlage vor, wir fahren zur Eden-Bar zurück.«
    Phil quetschte einen Fluch durch die Zähne. Mißmutig traten sie den Rückweg an. Dabei steckten sie ihre Dienstwaffen wieder unter die Achselhöhlen zurück. Das hätten sie besser nicht getan. Als sie nämlich in den Wagen stiegen, vernahmen sie hinter sich ein Geräusch. Beide ahnten sofort, daß sie in eine Falle gegangen waren. Sie versuchten auch noch, wieder ins Freie zu gelangen, doch dazu war es schon zu spät. Beide erhielten wuchtige Schläge auf die Nackenwirbel. Sie verloren das Bewußtsein und hörten nicht mehr das zufriedene Lachen der beiden Männer, die sie überwältigt hatten.
    Sie sahen allerdings auch nicht mehr die verdutzten Mienen, als die Männer feststellen mußten, daß sie neben Phil einen

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