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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs
Autoren: Rolf Michael
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Tina und zog sich langsam hoch. Schon war ihr Kopf in dem Schacht verschwunden.
    »Hier … Hier ist der nächste Punkt, wo ich mich festhalten kann!« hörte Professor Zamorra die Stimme des Mädchens.
    In diesem Moment geschah es.
    Wie von einer lautlosen Explosion wurde der mächtige Deckel des Sarkophags beiseite geschleudert und traf dabei Tinas Beine. Das Girl schrie auf und verlor den Halt. Die Kuppen ihrer Finger rutschen über den rauhen Stein, als sie hinabstürzte.
    Wenige Millimeter über ihrem Kopf zischte der kleine Bolzen mit dem Giftpfeil hinweg und prallte an der gegenüberliegenden Steinwand ab. Durch das Spiel des Zufalls war Tinas Leben gerettet worden, denn sonst hätte sie das gleiche Schicksal wie Diomedes erlitten.
    Und dennoch wäre dieser Tod vielleicht gnädiger gewesen. Denn Tina Berner stürzte in den geöffneten Sarkophag.
    Unter den weißen Bandagen der Mumie starrten sie rotglühende Augen an …
    ***
    »Gnade! In Mithras Namen. Laßt uns am Leben!« heulte einer der Sklaven, dessen Wiege an den Ufern des Tigris gestanden hatte. Doch aus den Augenschlitzen der kretischen Helme war nur das kalte Glitzern gnadenloser Augen zu erkennen. Vor einem Atemzug war aus weiter Ferne der Schall eines Widderhorns erklungen. Das Zeichen, daß die Priester und die Krieger wieder auf dem Weg nach Theben waren.
    Nun galt es, den üblichen Befehl auszuführen, der das Geheimnis des Grabes wahrte. Dann durften auch sie aus dieser Zone des Todes verschwinden. Zwar glaubten die Kreter an Zeus, aber wer konnte wissen, ob sich hier nicht die Schatten der Abgeschiedenen zur Nacht herumtrieben, um Sterbliche zu ergreifen und ins Totenreich zu zerren?
    Niemand nahm die beiden jungen Männer wahr, die sich, jede Deckung ausnutzend, über die Felsen oberhalb des Grabes näher schlichen.
    »Feuer, Carsten! Volle Streuung!« zischte Michael Ullich, und seine Hände krallten sich um den Griff des Nibelungenschwertes. Doch der Freund wußte dies selbst am besten. Er legte die größtmögliche Energie in den ersten Schuß.
    »Sie dürfen die Bogen nicht spannen!« raunte Ullich. »Auch verirrte Pfeile können ihr Ziel treffen und …«
    In diesem Augenblick riß Carsten Möbius den Stecher durch.
    Äußerlich war an der Waffe nichts zu erkennen. Doch unterhalb ihres Verstecks war die Wirkung des Lähmstrahles zu erkennen.
    Ohne einen Laut sanken die Kreter zu Boden. Klirrend stürzten sie mit ihren Rüstungen übereinander. Pfeile bohrten sich in den lockeren Sand.
    »Die Götter … Die Götter!« brach es in babylonischer Sprachverwirrung aus den Sklaven hervor. Denn jeder glaubte, daß sein spezieller Gott hier helfend eingegriffen habe, um ihn zu retten. Einige priesen die Allmacht des Zeus, andere hoben die Hände zu Osiris und zu Astarte, die in Phönizien verehrt wurde, und die Sklaven aus Mesopotamien dankten Mithra, Marduk und Ishtar für die wundersame Rettung.
    »Hoffentlich sind die bald verschwunden!« knurrte Carsten Möbius. »Für das, was kommt, sind sie nur hinderlich. Bis die Herren Bogenschützen erwachen, müssen wir Zamorra und die Mädchen rausgeholt haben … Sonst glaubt niemand von denen an das Eingreifen der überirdischen Mächte!«
    »Erzähl ihnen doch, daß sie abhauen sollen!« schlug Michael Ullich vor. Doch der Freund schüttelte den Kopf.
    »Nach ihrer geistigen Haltung würden die uns für Göttersöhne erklären und gegebenenfalls Erzählungen erfinden, die unseren Freund Erich von Däniken, mit dem ich damals im Crest-Hotel von Amsterdam recht interessante Gespräche geführt habe, auf eine falsche Fährte bringen.«
    »Laß doch den Schockstrahler hier, und finde ihn dann in unserer eigenen Zeit, wenn du ihn glücklich machen willst!« frozzelte Michael Ullich, der sich noch mit Grauen an diesen Abend erinnerte. Die Drinks sorgten dafür, daß sie in den frühen Morgenstunden die steile Treppe im Aalders-Hotel nur noch auf allen vieren erklimmen konnten.
    »Hoffentlich kommen wir überhaupt in unsere Eigenzeit zurück!« unkte Möbius. »Sieh nur, die Sklaven laufen davon. Hoffentlich gelingt es ihnen, sich davonzumachen. Los, suchen wir den Schacht auf, der hinunter ins Grab führt. Hoffentlich reichen die Stricke, die wir in der Zwischenzeit organisiert haben, aus, um ganz hinunterzukommen…!«
    ***
    Der Schrei Tinas schmerzte in Professor Zamorras Ohren.
    » Iiii! – Es lebt! – Es lebt!!! « kreischte sie in höchster Angst.
    Das Gesicht bleich wie ein Totenlaken,
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