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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs
Autoren: Rolf Michael
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rollte sie sich aus dem Sarkophag.
    Noch bevor der Parapsychologe die bindenumwickelte Hand der Mumie über den Rand des Sarkophags greifen sah, wußte er, daß den toten Körper neues Leben durchströmte.
    Wimmernd kroch Tina Berner über die blanken Marmorplatten des Fußbodens. Angstschauer schüttelten den fast nackten Körper.
    »Er lebt … Er lebt … Er bringt uns alle um!« bebte es von Sandras Lippen, als sie sah, wie sich der mumifizierte Körper unsäglich langsam aus der Totenlade erhob. Langsam und schwerfällig reckte sich der Körper empor, fast in Zeitlupe schob er sich über den Rand des Sarkophags.
    »Hilf uns, Zamorra. Nur dir kann es gelingen, das Ungeheuer zu besiegen!« stöhnte Sandra Jamis, die ihre Freundin in die Höhe gezerrt hatte. Engumschlungen standen die beiden Girls zitternd da. Der Schock saß so tief in Tinas Gliedern, daß sie nur mit äußerster Anstrengung Bewegungen ausführen konnte. Sandra hatte alle Mühe, die Freundin außer Reichweite der Mumie zu ziehen, die mit quälender Langsamkeit auf sie zutappte.
    »Er ist kalt … So kalt … Ich habe die Kälte des Todes gespürt!« wimmerte Tina Berner. Aller Stolz war von dem Girl abgefallen. Das war nicht mehr die verwegene Tina Berner, sondern nur noch ein verängstigtes Mädchen, das einen Hauch des Todesgrauens verspürt hatte.
    »Das Amulett … Es bleibt kalt!« stieß Professor Zamorra hervor. »Es greift nicht ein. Merlins Stern läßt mich im Stich. Und ich ahne auch genau, warum!«
    »Aber das Amulett hilft dir doch gegen die Hölle und den Teufel!« rief Sandra verzweifelt.
    »Die Kraft der entarteten Sonne würde sicher zuschlagen, wäre dies ein Werk der Schwarzen Familie!« murmelte Zamorra. »Doch Amun-Re gab mit seinen finsteren Künsten der Mumie des Nefru neues Leben. Und da Amun-Re älter ist als das Amulett und auch seine dunklen Künste dem Amulett unbekannt sind, hilft es hier nicht. Ich muß mir etwas anderes einfallen lassen!«
    »Und der Ring …? Merlins Ring!« stieß Tina hervor, die erleichtert feststellte, daß nun auch Zamorra offensichtlich wieder im Vollbesitz seiner Körperkräfte war.
    »Ich kann Merlins Ring nur benutzen, wenn ich an der gleichen Stelle stehe, von wo ich abgesprungen bin!« erklärte der Meister des Übersinnlichen. »Die Stelle liegt nicht weit von den thebanischen Nekropolen entfernt. Doch dazu muß es uns gelingen, das Grab zu verlassen. Wir haben aber gesehen, daß der Weg durch den Schacht gesichert ist!«
    »Was macht das Ungeheuer denn jetzt?! Es reißt sich die Binden ab. Warum tut die Mumie das?« fragte Sandra ängstlich.
    »Um schnellere Bewegungen ausführen zu können, vermute ich!« überlegte Zamorra. »Und ich habe nichts, womit ich ihm entgegen treten könnte. Es gibt keine Waffe gegen die Totenarmee, die Amun-Re gegen uns zu schaffen vermag!«
    »Ist er … Ist er nicht zu töten?« fragte Tina heiser.
    »Er ist bereits tot!« erklärte Zamorra. »Gegen andere Gestalten des Grauens wie Vampire oder Werwölfe gäbe es genügend Gegenstände in den Grabbeigaben, womit man ihn bekämpfen könnte. Den toten Körper einer Mumie jedoch stoppt nichts. Selbst wenn du sie in Stücke schlägst – in den einzelnen Teilen ist weiterhin so lange unnatürliches Leben, solange der Zauber besteht!«
    »Was können wir tun?« fragte Sandra leise.
    »Schnell sein!« sagte Zamorra. »Denn wenn er alle Binden abgestreift hat, dann wird er uns durch die Grabkammer hetzen, bis wir tot zusammenbrechen. Wen er packt, durch den kriecht die Kälte des Todes bis zum Herzen. Wir wollen … Was ist das?«
    Zamorra hob den Kopf. Durch den Luftschacht kamen kleine Steine gerieselt. Die Retter waren unterwegs.
    Ob sie allerdings schneller waren als die Mumie, das war noch die ganz große Frage …
    ***
    »Nichts zu machen!« keuchte Michael Ullich. »Diomedes wäre nicht aus dem Schacht gekommen. Der wird an einer Stelle so eng, daß gerade ein Kaninchen durchkommen würde. Der Schacht ist ein Meisterwerk präziser Berechnungen von Auftreffwinkeln des Sonnenlichts und…!«
    »Wir müssen den Schacht also erweitern!« erklärte Carsten Möbius. »Kein Problem für die moderne Technik. Hoffentlich genügt die Restenergie des Schockstrahlers. Wenn du dir doch auch so ein Ding eingesteckt hättest…!«
    »Ich mag diese Dinger nicht!« knurrte Ullich. »Außerdem wissen wir nicht, was passiert, wenn unten in der Gruft Laserstrahlen auftreffen. Vielleicht haben sich Gase gebildet,
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