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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs
Autoren: Rolf Michael
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die alles explodieren lassen!«
    »Vielleicht hat der Herr einen Preßlufthammer im Gepäck!« knurrte Möbius bitter, der einsah, daß sein Freund recht hatte.
    »Nun wollen wir mal sehen, was das Nibelungenschwert bringt!« durchzuckte Michael Ullich eine Idee. Einige Minuten später rieselten Gesteinsbrocken in die Gruft.
    »Hilfe! Hilfe!« vernahm der blonde Junge von unten drei Stimmen.
    »Zamorra! Tina! Sandra! Seid ihr okay?« fragte Ullich und benutzte das Schwert mit doppelter Energie. Der Balmung, Siegfrieds legendäre Klinge, schnitt den Felsen wie ein Schnitzmesser weiches Holz.
    »Hier unten ist eine lebendige Mumie, gegen die ich keine Waffe habe!« hörte Michael Ullich Zamorras Stimme. »Beeil dich, damit du wenigstens die Mädchen retten kannst. Ich stelle mich der Mumie und versuche, das Biest so lange aufzuhalten!«
    »Ich tue, was ich kann!« knirschte der Junge und drosch wie ein Besessener auf die Felsen, die in immer größeren Brocken herunterfielen.
    »Versucht, die Mumie damit auf Distanz zu halten!« rief er. »Ich sehe hier eine teuflische Selbstschußanlage, die ich lahmlegen muß. Das dauert aber einige Zeit. Denn ich weiß, daß die Pfeile, die sie schleudert, vergiftet sind. Ansonsten ist die Öffnung nun groß genug für einen Menschen!«
    Während Michael Ullich fieberhaft versuchte, die geheime Mechanik zu ergründen, versuchte Zamorra, mit Steinwürfen die Mumie davon abzuhalten, sich weiterhin aus den Binden zu wickeln.
    Bis zu den Hüften war die Mumie schon frei. Der ausgemergelte Körper von Nefru war schwarz wie Ebenholz und in den geheimen Laugen dürr wie morsches Holz geworden. Gelblich bleckende Zähne bildeten einen häßlichen Kontrast zu dem fleischlosen schwarzen Schädel, in dem die Augen roten Haß sprühten.
    Obwohl jeder Steinwurf traf, behinderten die Treffer den Toten kaum bei seiner Tätigkeit.
    »Wenn er frei ist, dann hetzt er uns!« jammerte Sandra Jamis. »Ich habe Angst … So schreckliche Angst!«
    »Tu was, Zamorra!« flehte Tina Berner. »Du kannst doch auch etwas zaubern. Verstehst du dich denn nicht auf die Weiße Magie?«
    »Die Weiße Magie ist nur zur Abwehr, nicht zum Angriff gedacht!« sagte der Parapsychologe zwischen zwei Würfen. »Die Mumie kann ich damit nicht stoppen. Das Amulett könnte das unnatürliche Leben in diesem Körper vernichten. Doch Amun-Re denkt an alles – sonst hätte er mir Merlins Stern nicht gelassen und den Ring. Mit dem Ring des Nibelungen beherrscht er Zeiten und Dimensionen auf andere Art. Er war seiner Sache ganz sicher, so daß er mich mit dieser Tat verhöhnen wollte. Aber wenn ein Wunder geschieht und es mir gelingt, hier herauszukommen, dann werde ich…!«
    »Die Binden!« murmelte Sandra Jamis plötzlich geistesabwesend. »Wie er die Binden von sich schleudert … Als wären es Schlangen, die seinen Körper umklammert halten!«
    »Schlangen!« jubelte Professor Zamorra. »Das ist die Lösung. Haltet mir den Burschen lange genug vom Leib!«
    »Was hast du denn vor?« fragte Tina Berner, zielsicher einen faustgroßen Stein nach der Mumie werfend.
    »Ein alter, indischer Trick, den mir mal ein uralter Yogi in Benares gezeigt hat!« erklärte der Meister des Übersinnlichen. »Die indischen Zauberkünste habe ich nie ganz ergründen können – doch ich weiß ungefähr, wie die Melodie geht, die ein Seil in die Höhe treibt. Der Yogi brachte damals mit einigen Triolen in der Melodie das Seil zum Tanzen. Darauf baut sich mein Plan. Hoffen wir, daß es klappt. Und nun unterbrecht mich nicht.«
    Übergangslos spitzte Professor Zamorra den Mund und pfiff eine sonderbare Melodie. Langsam begannen die Enden der Binden, aus denen sich die Mumie wickeln wollte, zu zucken und sich steil aufzustellen.
    Ohne im Pfeifen der Melodie nachzulassen, begann Zamorra, den Oberkörper hin- und herzubewegen. Über sein Gesicht huschte ein freudiger Schimmer, als er erkannte, daß die Seilenden diese Bewegungen mitmachten.
    Währenddessen erschien Michael Ullichs Blondschopf aus der Öffnung an der Decke. Mit einem Blick übersah er die Situation.
    »Ich klettere sofort nach oben und helfe, euch herauszuziehen!« rief er kurz. Dann war er wieder verschwunden. Zwei Minuten später turtelte das Ende des Seils durch den Schacht.
    »Los, Sandy!« kommandierte Tina Berner. »Du zuerst…!« Sie sah, daß Professor Zamorra mit der Melodie, die er pfiff, die Mumienbinden wie ein Schlangenbeschwörer beherrschte. Je mehr er seinen Körper
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