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0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

Titel: 0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady
Autoren: Jason Dark
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sich nach links. Von dort war das Geräusch auch aufgeklungen. Die alten Schrottautos waren zu gewaltigen Bergen aufeinandergestapelt worden, so daß diese künstlichen Hügel oft bizarre Formen annahmen. Der Platz wäre ein Mekka für jeden modernen Bildhauer gewesen, um sich Anregungen zu holen.
    Auf diesem Teil des Autofriedhofs brannte kein Licht. Erst weiter dem Eingang zu glitt ein bläulich schimmernder Schein über die Blechwracks.
    Der Mond stand voll und reif am Himmel. Eine gelbe Zitrone, rund wie ein Ball und fahl leuchtend.
    Pete schüttelte sich und flüsterte: »Richtig unheimlich ist das hier.«
    »Hast du Angst?«
    »Ein wenig schon.«
    Der Wirt lachte und schlug mit dem Schlagstock gegen einen alten Autoreifen. »Die Blechwracks tun dir nichts, keine Sorge. Die sind tot und bleiben auch tot.«
    »Und wer hat geheult?«
    »Ein Auto bestimmt nicht.«
    Die beiden Männer waren in eine Gasse aus aufgestapelten, alten Reifen getaucht. Sie bewegten sich dorthin, wo auch die große Preßmaschine stand und sich die blanken Skelette der Kräne in den dunklen Himmel reckten.
    Uuuuaaahhhh…
    Erschreckt blieben sie stehen, als ihnen wieder das Heulen entgegenklang. Jetzt waren beide ängstlich geworden. Sie liefen nur geduckt weiter, umrundeten noch ein Hindernis und besaßen einen guten Blick auf die große Fläche vor der Presse.
    Der Mond badete diesen Teil des Schrottplatzes mit seinem unheimlich wirkenden Licht. Und er leuchtete auch die beiden Gestalten an, die sich genau im Zentrum aufhielten.
    Die Augen der Männer wurden groß. Jeder wollte etwas sagen, aber keiner brachte einen Ton hervor. Pete faßte sich als erster. Er hatte Mühe, das Klappern seiner Zähne zu unterdrücken, als er flüsterte:
    »Verdammt, das sind doch Wölfe…«
    ***
    Von Dick, dem Wirt, bekam er keine Antwort. Der Mann umkrampfte nur den Griff des Schlagstocks fester, zudem fuhr seine Zunge aus dem Mund und strich nervös über die Lippen.
    Hatte Pete nicht von Wölfen gesprochen? Das stimmte nur zum Teil, denn was die beiden Männer da sahen, waren Mutationen. Mischungen zwischen Mensch und Bestie.
    Besonders fiel die Frau auf. Sie hatte ihren Mantel zur Seite geschleudert und präsentierte ihren nackten Körper.
    Nackt war er schon, aber auch mit einem dichten, dunklen Fell bewachsen, auf das das Mondlicht einen silbrigen Schimmer gelegt hatte. Die Wölfin besaß ein menschliches Gesicht. Sie hatte ihren Kopf gedreht, und die beiden Männer sahen die gelblich schimmernden Augen geradewegs auf sich gerichtet.
    Sie mußten entdeckt worden sein, und beide spürten die Angst, die sie erfaßt hielt. Es war für sie ein unbeschreibliches Gefühl. Mit allem hätten sie gerechnet, nur nicht mit so etwas Schlimmem, und sie wagten kaum, Luft zu holen.
    Das Gesicht eines Menschen, und der Körper gehörte einem Wolf. So etwas hatten sie noch nie gesehen, und sie wußten auch nicht, daß sie Lupina, der Königin der Wölfe, gegenüberstanden.
    Bei ihr war der Mann aus der Kneipe.
    Er hockte am Boden. Und er war es auch, der die seltsamen Schreie ausgestoßen hatte. Ruhig konnte er nicht sitzenbleiben. Er befand sich immer in Bewegung und badete sich im Licht des Erdtrabanten. Im Augenblick zuckte er hoch, streckte seine Arme aus, als wollte er den Mond greifen, heulte und drehte sich um seine eigene Achse, bevor er sich wieder auf die Erde warf und die beiden Männer zusehen konnten, wie bei ihm die Verwandlung weiter fortschritt.
    Aus einem Menschen wurde die Bestie.
    Ein Teil seines Körpers war bereits mit einem dichten Fell bedeckt. Es fehlten nur noch das Gesicht und auch die Arme. Auch diese Dinge blieben nicht mehr lange menschlich, denn das Tier in ihm gewann die Oberhand. Mit beiden Händen trommelte er auf den Boden, und es waren erst wenige Schläge vergangen, als sich aus den Händen bereits lange, spitze Krallen geformt hatten, mit denen die Bestie in den Körper eines Menschen schlagen und das Opfer reißen konnte.
    Jetzt wühlte er den Boden auf. Staub wölkte in die Höhe, nahm den beiden Beobachtern sekundenlang die Sicht und hüllte auch die Werwölfin mit seinem Schleier ein.
    Pete und Dick waren fasziniert. Obwohl sie liebend gern geflüchtet wären, war es ihnen nicht möglich. Sie blieben da und schauten dem unheimlichen Vorgang weiter zu.
    Das Tier war wie von Sinnen. Es überrollte sich, hackte mit seinen Krallen in die Erde, riß große Brocken hervor, stieß seltsame, klagende Laute aus, und das Menschliche aus
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