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0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady

Titel: 0273 - Im Terrornetz der Monster-Lady
Autoren: Jason Dark
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Bärtige gefragt. »Kannst dich nicht mehr daran erinnern, wie?«
    »Unsinn, aber daran glaube ich nicht.«
    »Was?«
    »An die Nummer, die sie schieben sollen oder wollen.« Der Mann mit dem Bart schüttelte den Kopf. »Ich glaube, da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Und was, du Hellseher?«
    »Keine Ahnung, aber ungewöhnlich ist es schon, wie die den Knaben angemacht hat.«
    »Vielleicht kannte sie ihn von früher.« Der Bärtige hob die Schultern.
    »Das sah mir nicht so aus. Jedenfalls interessiert mich die Sache. Ich werde mal nachschauen, ob ich etwas entdecke.«
    »Spanner!« rief ein anderer. »Du Spanner…«
    Der Bärtige blieb stehen. »Das hat damit nichts zu tun. Ihr könnt ja mitkommen.«
    Das wollten sie auch nicht. Schließlich entschloß sich der Wirt, seine Kneipe zu verlassen. »Ich gehe mit«, erklärte er. »Dann sind wir schon zu zweit.« Er schloß die Kasse ab, weil Kontrolle besser ist als Vertrauen und nahm sogar einen Schlagstock mit, der unter der Theke lag.
    »Was willst du denn damit?«
    »Kann ja sein, daß es Ärger gibt. Um diese Zeit sind die Straßen immer ziemlich unsicher.«
    »Na ja«, sagte der Bärtige. »Wenn du meinst…«
    »Und wie.«
    Sekunden später standen sie vor der Tür und schauten hinein in die Dunkelheit. Rechts von ihnen lag ein Schrottplatz. Dort roch es immer verbrannt, und auch in der Nacht trieb der Wind den Geruch von verbranntem Gummi heran. Vorn führte die Straße vorbei, auf der um diese Zeit kaum noch jemand fuhr. Daß sich überhaupt jemand in die Kneipe verirrte, war ein Wunder. Vielleicht lag es daran, daß dieses Lokal so abgelegen in einer miesen Gegend stand und die Gäste sich dort unbeobachtet fühlten.
    »Siehst du was?« fragte der Wirt. »Nein, nicht.«
    »Wo können die denn sein?«
    »Es gibt noch freie Stellen auf dem Gelände der Firma. Ich kenne den Schrottplatz. Da kannst du deine Braut ins Gras legen und bist ungestört.«
    »Und mußt über den Zaun klettern.«
    »Na und? Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert, oder wie sagt man«, kicherte der Bärtige.
    »Die sahen mir nicht danach aus, als hätten sie was miteinander«, meinte der Wirt, schaute noch einmal in die Dunkelheit und gähnte. Als er den Mund wieder geschlossen hatte, brummte er: »Du kannst es nehmen wie ein Dachdecker, ich gehe jetzt rein und schmeiße euch raus. Ich bin müde und habe keine Lust mehr.«
    »Lassen wir den beiden das Vergnügen«, sagte auch der Mann mit dem Bart. Er drehte sich ebenfalls um. Der Wirt hatte bereits seine Hand auf die Türklinke gelegt, als die beiden Männer plötzlich das schaurige Heulen hörten.
    In der Bewegung erstarrten sie. Selbst bei diesen spärlichen Lichtverhältnissen war zu erkennen, wie blaß beide wurden, denn dieses Geräusch paßte nicht hierher.
    Das Heulen war schlimm, zu vergleichen mit dem auf- und abschwellenden Ton einer Sirene. Es jagte schaurig durch die Nacht und hallte in unheimlichen Schwingungen weiter.
    Dann verstummte es.
    Die beiden Männer standen noch immer reglos. Der Wirt flüsterte nach einer Weile: »Als hätte ein Köter den Mond angeheult, so kam es mir vor.«
    Der Bärtige deutete in den Himmel. »Der Mond ist da«, sagte er. »Sogar voll, aber einen Hund sehe ich nicht. Außerdem hört sich das Heulen eines Hundes anders an.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Ich hatte mal selbst einen.«
    Von innen wurde die Tür aufgestoßen. Die letzten Gäste drängten ins Freie, blieben stehen und fragten: »Habt ihr das komische Heulen auch gehört?«
    »Ja, zum Henker.«
    »Was war das?«
    »Ein Hund«, erwiderte der Wirt. Einer der Leute meinte: »Hört sich eher an wie ein Wolf. Ich habe so etwas mal in Kanada…«
    Die anderen lachten. »Wolf, du Idiot? Wo soll der denn herkommen? In London gibt es keine Wölfe. Wenigstens keine vierbeinigen. Nein, das war ein…«
    Aaaauuuuhhh…
    Der Sprecher verstummte erschreckt, als er das Heulen abermals vernahm. Klagend durchschnitt es die Stille der Nacht, und die Töne zauberten eine Gänsehaut auf die Rücken der Männer. Sie schluckten, und sie hatten Angst, obwohl es keiner von ihnen zugeben wollte, aber das Gefühl stand in ihren Gesichtern geschrieben.
    »Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu«, sagte der Bärtige. »Wir sollten mal nachschauen.«
    »Sind wir Bullen?« fragte einer.
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Sollen die sich doch um so etwas kümmern.«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. »Ihr könnt mich alle mal. Jedenfalls sehe ich nach.
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