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0272 - Gorgonen-Fluch

0272 - Gorgonen-Fluch

Titel: 0272 - Gorgonen-Fluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeit sehr viel Zeit auf dem Wasser zu. Der fliegende Holländer, die Möbius-Tauchkugel und dergleichen mehr… aber egal. Wasser bedeutet Sonne, und Sonne ist schön.« Sie zog die Knie bis unters Kinn und schlang die Arme um die Beine. Zamorra protestierte. »He, streck dich wieder aus, ich sehe ja gar nichts mehr von deiner Schönheit!«
    Nicole schüttelte den Kopf und ließ das derzeit schulterlange schwarze Haar fliegen. »Das ist ja auch der Sinn der Aktion«, verriet sie. »Du frißt mich ja förmlich mit deinen Blicken auf.«
    Zamorra paddelte mit der Luftmatratze wieder auf den Rand des halb überdachten Pools zu, der zum offenen Bereich des Fitneß-Centers von Château Montagne gehörte. »Ich habe dich eben zum Fressen gern«, sagte er. Plötzlich begann er, Wasser zu spritzen. Nicole sprang mit einem Schrei auf und brachte sich in Sicherheit. Das nützte nicht viel. Zamorra folgte ihr aufs »Festland« und leitete eine wilde Verfolgungsjagd ein, an deren Ende das Mädchen sich fangen ließ. Eng umschlungen rollten sie über den Boden und küßten sich leidenschaftlich. Nach einer Weile richtete Zamorra sich halb auf. »Wo wir gerade beim Fressen sind«, sagte er. »Weißt du, daß du zum Vernaschen süß bist?«
    Nicole zupfte an den Bändern des winzigen Tanga-Höschens, um es wieder in eine etwas weniger jugendgefährdende Form zu bringen. »Aber doch nicht hier in aller Öffentlichkeit«, protestierte sie halbherzig.
    »Wo ist denn hier Öffenlichkeit?« schmunzelte Zamorra. »Das Château ist von gigantischen Mauern umgeben, dieser Platz hier ohnehin halb im Gebäude, Raffael hat Ausgang, und Fenrir dürfte anderes zu tun haben, als uns zuzuschauen.« Er küßte Nicoles sonnengebräunte Schultern und zupfte wieder an einem der beiden Tanga-Schleifchen, um es zu lösen. Diese knappen Höschen mit den verknotbaren Bändchen waren doch eine sehr gute Erfindung, dachte er zufrieden. Sie ließen sich mehr als nur schnell ausziehen…
    »Laß das doch«, protestierte Nicole und bemühte sich, den Knoten wieder zu binden. »Du vergißt, daß ein Vertreter der Hochschule dabei ist!«
    Zamorra stutzte. Den Moment der Verblüffung benutzte Nicole, um aufzuspringen und die Flucht zu den inneren Räumlichkeiten dieses Gebäudetraktes zu ergreifen. Zamorra eilte ihr nach. »He, Zauberfee! Die Ausrede zieht nicht!«
    Natürlich meinte sie mit dem Vertreter der Hochschule ihn selbst! Er war doch Professor, wenn er auch seit längerem aus Zeitmangel keinen Lehrauftrag mehr angenommen hatte…
    Alsbald holte er sie ein. Sie balgten wie die Kinder und vergaßen Zeit und Raum.
    »Wie war das mit der Mittelmeerkreuzfahrt?« fragte Nicole später, während sie faul den Fruchtsaft entgegennahm, den Zamorra ihr reichte. »Wie kommst du daran?«
    Der Parapsychologe setzte sich neben sie und zog sie an sich. Die Nähe und der Duft ihres Körpers erfüllte ihn mit einer innerlichen Ruhe und Zufriedenheit, die ihn anspruchslos gegen alle anderen Dinge werden ließ. Sanft streichelte er das Mädchen, und Nicole erwiderte die kleinen Zärtlichkeiten.
    »Die Yacht gehört Franklin Townsend«, sagte er.
    »Und wer ist dieser Mister Townsend?«
    »Ein alter Bekannter aus wilden Jugendtagen«, sagte Zamorra. »Er ist der Junior eines amerikanischen Ölriesen. Wir haben früher mal für ein paar Semester zusammen studiert. Jetzt macht er Urlaub in Euorpa und schippert mit dem Boot und ein paar Freunden durchs Mittelmeer.«
    »Und lädt dich ein. Einfach so«, sagte Nicole. Sie griff nach seiner Hand und strich über die feinen Härchen auf seinem Handrücken.
    Zamorra lächelte. »Wohl kaum. Er dürfte gehört haben, daß wir gut mit dem alten Stephan Möbius befreundet sind, und ich schätze, daß er mit ihm ins Geschäft kommen will. Und da gehören solche kleinen Spielchen mit dazu, daß man auch außergeschäftlich eine Gutwetter-Stimmung erzeugt. Nach dem Motto: Ich verschaffe dir ein paar herrliche Urlaubstage, und du legst ein gutes Wort für mich ein.«
    »Und du nimmst an?« fragte Nicole und knabberte an seinem Ohrläppchen.
    »Billiger können wir kaum jemals wieder Urlaub machen«, grinste Zamorra, der dank der gutverpachteten und ausgedehnten Ländereien und der Erträge seiner wissenschaftlichen Bücher nicht auf den Pfenning sehen mußte. »Außerdem kannst du wieder mal nachbräunen.« Sein Zeigefinger zog unsichtbare Linien auf Nicoles nahtlos gebräunter Haut.
    »Haben wir überhaupt Zeit für Urlaub?« fragte
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