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0271 - Ghoul-Parasiten

0271 - Ghoul-Parasiten

Titel: 0271 - Ghoul-Parasiten
Autoren: Jason Dark
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sagen. Er hatte keinen der Männer genau gesehen, nur das fahle Mündungslicht.
    Glenda hatte Tee gekocht. Sie war gekommen, hatte sich mit fragendem Gesicht umgeschaut, aber keine Antwort erhalten. Sir James und Suko wußten beide nicht, was mit John Sinclair geschehen war. Deshalb konnten sie auch Glenda nichts sagen.
    Leise schloß sie die Tür.
    Suko trank von seinem Tee. Die Beutewaffe lag vor ihm. Techniker hatten sie einer kurzen Prüfung unterzogen, sie jedoch rat- und ergebnislos wieder zurückgegeben.
    Die Experten waren sich darin einig, daß es kein Modell auf der Welt gab, das Ähnlichkeit mit dieser Waffe gehabt hätte.
    Sie standen vor einem Rätsel.
    Suko hatte die Waffe wieder zurückgenommen, weil er Costello damit konfrontieren wollte.
    »Die Zeit ist überschritten«, stellte Sir James fest, wobei er die Stirn runzelte, denn er haßte es, wenn jemand unpünktlich war.
    »Von Costello kann man nichts anderes erwarten«, erwiderte Suko.
    »Möglich…«
    Dann wurde er doch gemeldet. Glenda Perkins sagte Bescheid, und Sir James schickte Suko, um den Mafioso in Empfang zu nehmen. Sicher war sicher.
    Suko jagte mit dem Expreßlift nach unten und sah nicht nur einen elegant gekleideten Logan Costello vor sich, sondern auch dessen Anwalt namens Sorvino.
    »Ich dachte, Sie hätten den Mut gehabt, allein zu kommen«, sagte Suko zur Begrüßung.
    Costello grinste nicht mal bei der Antwort. »Man kann euch nicht trauen. Deshalb habe ich meinen Rechtsberater mitgebracht. Sie kennen ja Mr. Sorvino.«
    »Zur Genüge«, erwiderte Suko und dachte dabei an manche Auseinandersetzung, die es mit dem Anwalt gegeben hatte. Es fiel dem Inspektor schwer, höflich zu sein. Er hatte hier einen Mann vor sich, der damals nicht nur die Mordliga unterstützt hatte, sondern auch Chef der Londoner Unterwelt war, auf dessen Konto unzählige Verbrechen gingen.
    »Man erwartet Sie bereits«, sagte Suko und deutete auf den Expreßlift.
    Sie gingen nebeneinander, aber zwischen ihnen schien eine Wand aus Eis hochzuwachsen.
    Sie wußten, daß sie Feinde waren.
    Costello und Sorvino hätten John Sinclair liebend gern tot gesehen und Suko dazu. Auch Sorvino hatte persönliche Aggressionen gegen den Geisterjäger, weil er Sinclair den Tod eines seiner Söhne in die Schuhe schob. Obwohl John alles getan hatte, um den Jungen zu retten. [4]
    Im Lift beobachtete Suko die beiden. Sie gaben sich sehr gelassen, auch irgendwie siegessicher, aber Suko war fest entschlossen. ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen.
    Sir James begrüßte die beiden mit kühler Distanz. Hinter den Gläsern seiner Brille funkelten die Augen. Er ließ die Besucher nie aus dem Blick, als sie auf der kleinen Sitzgruppe Platz genommen hatten.
    Paul Sorvino zündete sich ein dünnes Zigarillo an, plazierte das Streichholz im Ascher und schlug die Beine übereinander. Er gab sich ein wenig desinteressiert, doch ihm entging nichts. Seine Blicke waren scharf wie die eines Falken.
    Costello lächelte schmal. »Sie wollen mich sprechen, Powell. Gut, hier bin ich. Sagen Sie mir, worum es geht, denn meine Geschäfte warten.«
    Sir James nickte. »Ich weiß, daß Sie ein vielbeschäftigter Mann sind, Mr. Costello, aber wir haben da ein Problem.«
    »Scotland Yard?« höhnte Costello. »Kann ich mir kaum vorstellen.«
    »Das gibt es auch«, sagte der Superintendent und wandte sich an Suko.
    »Erklären Sie es ihm.«
    Die beiden Männer hatten sich vorher genau abgesprochen, wie die Sache laufen sollte. Suko saß so, daß er die Besucher schräg im Blickfeld hatte. Hinter seinem Rücken und dicht an der Sessellehne befand sich ein Kissen. Es verdeckte die Waffe, die der Inspektor plötzlich darunter wegzog. Wie zufällig wies die Mündung auf Logan Costello.
    Der Mafioso wurde bleich. Plötzlich krampfte er seine Hände um die Sessellehne. Er preßte die Lippen zusammen, und das kantige Gesicht zeigte noch härtere Züge.
    »Was soll das?« zischte er.
    Suko hatte das Erschrecken des Mafioso sehr wohl gesehen und einen kleinen Triumph gespürt. Costello wußte also Bescheid, was es mit der Waffe auf sich hatte, sonst hätte er nicht so ängstlich reagiert.
    Anders Paul Sorvino. Er fühlte sich verpflichtet, dem Mann beizustehen, der ihn bezahlte.
    Wie ein Stehaufmännchen sprang er in die Höhe, »Sind Sie eigentlich wahnsinnig?« zischte er. »Wir kommen freiwillig zu Ihnen, und Sie bedrohen uns mit einer Waffe.«
    »Bedrohen?« fragte Suko.
    »Jawohl, das ist eine
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