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0271 - Ghoul-Parasiten

0271 - Ghoul-Parasiten

Titel: 0271 - Ghoul-Parasiten
Autoren: Jason Dark
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der Angst gezeichnet. Eine Schweißschicht glänzte auf ihrem Gesicht. Die Augen leuchteten, und sie nickte heftig. Im Augenblick befand sie sich außerhalb der unmittelbaren Gefahrenzone, was sich leider sehr schnell änderte.
    Wir hatten beide die seltsamen Kugeln vergessen, die über der Oberfläche schwammen. Die Ghouls in ihrer widerlichen, schleimigen Urform, sogar mit verzerrten Gesichtern in der dünnen Haut und den langen, dünnen Beinen.
    Immer wieder schwebten sie nach unten, berührten mit den Beinen die Oberfläche, wurden in die Höhe gedrückt, und das Spiel begann von vorn. Sie waren ebenfalls meine Feinde. Bisher hatten sie nicht angegriffen. Ich hoffte, daß es auch so bleiben würde, aber das stellte sich sehr rasch als Irrtum heraus.
    Mich wollten sie nicht, sondern Su Danning.
    Gleich drei von ihnen drehten sich, als wären sie von einem Windstoß erfaßt worden. Dicht nebeneinander schwebten sie dahin. Die zusammengedrückten, fratzenhaften Gesichter waren der Reporterin zugedreht, die genau wußte, was ihr bevorstand.
    Wie die Tentakel eines Kraken schwangen die dünnen Beine vor, als wären sie Sensoren oder Fühler, um herauszubekommen, ob sie einen Angriff starten konnten oder nicht.
    Su Danning war waffenlos. Flucht hätte für sie auch keinen Sinn gehabt.
    In dieser Welt befanden sich die Ghoul-Parasiten immer im Vorteil.
    Susan mußte kämpfen.
    Ich schrie sie an. Sie hatte sich bis an die Felswand zurückgedrückt und starrte den Kugeln entgegen. Erst beim zweiten Rufen hörte sie mich, drehte ihren Körper, sah meinen winkenden Arm und auch die Beretta in der Hand, während ich gleichzeitig Wasser trat und dazu noch weit ausholte.
    »Ich werfe Ihnen die Pistole zu. Achtung!«
    Viel Zeit ließ ich ihr nicht. Die Waffe löste sich aus meiner Hand, schlug einen Halbbogen und fiel Susan Danning genau vor die Füße. Jetzt hoffte ich stark darauf, daß sie auch mit einer Pistole umgehen konnte.
    Sie bückte sich. Das bekam ich noch mit. Alles weitere mußte ich raten oder ahnen.
    Die drei Kugelwesen waren schon verdammt nahe gekommen. Als Ghoul-Parasiten hatte sie der Professor bezeichnet, und das war genau der richtige Ausdruck. Wenn es ihnen gelang, Susan zu umfangen, hatte sie nicht die Spur einer Chance.
    Wie Musik kam mir der peitschende Klang der Beretta vor, als Susan abdrückte.
    Das geweihte Silbergeschoß traf ein Ziel, das wegen seiner Größe einfach nicht zu verfehlen war. Es hieb in die große Kugel. Ich hörte noch ein platzendes Geräusch. Ein Teil fiel auch in den Vulkan, wobei es auf die Oberfläche peitschte.
    Ich atmete auf.
    Wieder peitschten Schüsse.
    Mit einer kräftigen Beinbewegung stieß ich mich ab und schwamm auf die Mitte des seltsamen Teichs zu. Da ich schräg lag, konnte ich auch einen Blick zurückwerfen.
    Su Danning stand da wie ein Revolverheld. Den rechten Arm weit vorgestreckt. Ihre Finger umklammerten die Waffe hart, und sie hatte mit den letzten beiden Schüssen auch die restlichen Ghoul-Parasiten vernichtet.
    Andere griffen nicht an. Sie schwebten weiter über dem Wasser und kamen in meine Nähe.
    »Gut so, Susan!« lobte ich sie. »Sie haben das fantastisch gemacht. Wenn Ihnen eine Kugel zu nahe kommt, schießen Sie! Immer draufhalten, haben Sie gehört?«
    »Ja, ja…« Schwach klang ihre Antwort.
    Zunächst einmal hatte sie Ruhe, denn kein anderer Ghoul-Parasit griff sie an.
    Dafür schwebten sie über mir. Lautlos segelten sie dahin. Manchmal rissen sie weit ihre Mäuler auf, und ich sah die gefährlichen Zähne blitzen. Das also waren Ghouls in ihrer Urform. Gefährliche Kugeln, die auch eine andere Gestalt annehmen konnten.
    Die eines Menschen!
    Oft genug hatte ich das erlebt. Ich hatte auch zahlreiche Ghouls getötet und immer gesehen, daß sie zu widerlichen Schleimklumpen wurden, wenn sich die Kraft des Silbers ausbreitete.
    Irgendwie schienen sie zu ahnen, daß sie mir nicht so einfach beikommen konnten. Deshalb hielten sie sich zurück.
    Ich schwamm weiter.
    Mein Ziel war der Pfahl, denn ich wollte den Professor befreien. Ihn mußte ich einfach haben. Sicherlich konnte er mir wertvolle Informationen geben, und ich wunderte mich darüber, wie leicht es mir fiel, die Flüssigkeit zu teilen.
    Das hatte seinen Grund.
    Mein Kreuz sorgte für eine gewisse Klarheit der Flüssigkeit, und ich glaubte auch daran, daß es sie allmählich verdünnte. Es hing nach wie vor offen. Die Kette schlang sich um meinen Hals. Das Kreuz hing senkrecht nach unten,
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