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Prime Time

Prime Time

Titel: Prime Time
Autoren: Liza Marklund
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Buch
    Die Journalistin Annika Bengtzon steht gerade mit gepackten Taschen in der Tür, um mit ihrer Familie zu einem Kurzurlaub aufzubrechen, als das Handy klingelt: Ihr Chef vom Abendblatt berichtet von einem brandaktuellen Mord an einem Fernsehstar, und da keiner der anderen Kollegen verfügbar ist, muss Annika die Geschichte recherchieren.
    Zähneknirschend lässt sie einen wütenden Ehemann und heulende Kinder zurück, um sich sofort auf den Weg zum Tatort zu machen, einem abgelegenen Schloss außerhalb von Stockholm.
    Dreizehn Personen waren in der Mordnacht im Schloss, allesamt aus der Medienbranche, und jede Einzelne steht unter Verdacht. Annika beobachtet, fragt, recherchiert und erfährt nicht nur, dass es in der besagten Nacht hoch herging, viel Alkohol im Spiel war und es heftigen Streit gab. Aus dem glitzernden Fernsehstar Michelle Carlsson wird vor ihrem geistigen Auge nach und nach die bestgehasste Frau der Branche. Anscheinend hatte jeder der Kollegen mit dieser erfolgsverwöhnten Moderatorin noch eine Rechnung offen.
    Eifersucht, Missgunst, Karrierismus – die Motive sind zahlreich, aber wer von den Verdächtigen wäre eines kaltblütigen Mordes fähig? Eines wird im Laufe der Recherchen klar: Der Glamour der Fernsehwelt bröckelt, und was übrig bleibt, sind ein paar eitle, geltungsbedürftige Menschen, denen es letztlich nur um eines geht – um sich selbst.
    Quotenjäger leben gefährlich – zu diesem Schluss kommt die Journalistin Annika Bengtzon, nachdem Schwedens erfolgreichste Fernsehmoderatorin ermordet aufgefunden wird. Am Tatort, einem abgelegenen Schloss außerhalb von Stockholm, sind alle versammelt, die in der Mordnacht anwesend waren – einer Nacht, in der es hoch herging, viel Alkohol floss und heftig gestritten wurde.
    Überraschenderweise scheint jeder der Verdächtigen ein Motiv gehabt zu haben …
    »Marklund-Fans werden mit Prime Time eine Sternstunde erleben.«
    Aftonbladet
    »Marklunds Bücher sind so realistisch, dass man ihre Heldin Annika Bengtzon förmlich atmen hört.«
    Petra

FREITAG, 22. JUNI
    Mittsommerabend
    Das überlebe ich nicht, dachte Annika. Ich sterbe.
    Sie presste die Hände an die Stirn und zwang sich, zu atmen und ruhig zu werden. Das Gepäck im Flur verschwamm vor ihren Augen zu einer unförmigen Masse, die den Flur und die ganze Welt zu überschwemmen drohte und unmöglich zu überblicken war. Woher sollte sie wissen, was sie vergessen hatte?
    Da waren die Kleider der Kinder, die Badetasche, der Brei und die Gläschen, Regenkleider und Gummistiefel, Zelt und Schlafsäcke, der Kinderwagen mit dem Regenschutz, Thomas’ und ihre Sachen in den Rucksäcken, die Decke und die Kuscheltiere …
    »Soll Ellen das hier anhaben?«, fragte Thomas, der an der Tür zum Schlafzimmer stand.
    Annika musterte das einjährige Mädchen, das auf die Tasche mit den Badesachen zuwackelte.
    »Wie meinst du das?«
    »Hast du nichts Schöneres, was du ihr anziehen kannst?«
    Sie merkte, wie in ihrem Kopf eine Sicherung durchbrannte.
    »Was stimmt denn nicht damit?«, brüllte sie.
    Thomas strich sich das Haar aus der Stirn und sah sie erstaunt an.
    »Ich frag ja nur. Was ist denn los mit dir?«
    Ihre Unzulänglichkeit, das Gefühl, ständig unterlegen zu sein, überwältigte sie.
    »Ich habe den ganzen Vormittag gepackt«, sagte sie, »aber ein Spitzenkleidchen habe ich nicht mitgenommen. Sollte ich?«
    Er schnaubte kurz.
    »Ich wollte nur wissen, ob das Kind unbedingt wie ein Grubenarbeiter aussehen muss.«
    Sie machte fünf schnelle Schritte auf ihn zu, starrte ihm in die Augen. »Wie ein Grubenarbeiter? Was soll das denn heißen? Fahren wir in die Schären, oder nehmen wir an irgendeiner verdammten Prüfung in Sachen Etikette teil?«
    Er war ehrlich erstaunt, denn sie fing so gut wie nie Streit mit ihm an. Die Wucht der Wut, die ihm entgegenbrandete, wirkte lähmend, er machte den Mund auf, um sie anzuschreien, brachte jedoch keinen Laut heraus. Stattdessen fing etwas an zu piepen, einer ihrer zahlreichen elektronischen Apparate, hartnäckig und immer lauter werdend.
    »Deins oder meins?«, fragte Annika.
    Thomas machte auf dem Absatz kehrt, ging ins Schlafzimmer, um den Pieper, das Handy und den Palm zu kontrollieren. Annika ließ den Blick über das Chaos im Flur schweifen. Sie konnte nicht herausfinden, woher das Signal kam.
    »Also, von hier drinnen kommt es nicht«, rief Thomas.
    Annika fing an, zwischen den Taschen zu wühlen, irgendwo in diesem Durcheinander ertönte
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