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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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»Sehr häufig sogar. Die Angelegenheit schien ihn sehr zu bedrücken. Ich glaube gar nicht einmal, dass es die Angst um sein eigenes Leben war, die sich in seinen bedrückten Worten widerspiegelte. Vielmehr glaube ich, dass ihn 'das Verhalten seiner eigenen Familie kränkte. Seine Nichte Luisa war wohl der einzige Mensch, der sich trotz allem zu ihm hingezogen fühlte.«
    »Wie beurteilte er seine Neffen, Mister Donerty?«, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Er hatte ja keinen Kontakt mit ihnen, hätte sich meines Erachtens nach aber sehr gefreut, wenn sie solchen gesucht hätten. Am meisten hing er wohl an Bernie. Luisa musste ihm viel von dem Jungen erzählen. Er hatte ein paarmal versucht, Bernies Adresse in Erfahrung zu bringen, aber ohne Erfolg.«
    »Ja, wusste denn Mrs. Laurenti die nicht?«
    »Doch! Bestimmt sogar, Agent Cotton. Aber selbst vor Luisa wollte er wohl seine Gefühle nicht so offen zeigen.«
    Er berichtete noch mehr aus Mangos Leben. Ich sah mich unterdessen unauffällig um.
    June bat ungeniert um etwas Trinkbares. Perry Donerty wurde rot und entschuldigte sich höflich, dann verließ er das Zimmer. Auf dem Schreibtisch lag das Foto eines bildhübschen Mädchens.
    Donerty kam zurück und brachte Whisky und Limonade. Nach einer halben Stunde tauchte das Girl auf, das auf dem Foto abgebildet war. Wir nahmen diese Tatsache zum Anlass uns zu verabschieden.
    »Er weiß also auch nicht, wo René stecken könnte«, sagte ich leicht verstimmt.
    Phil zuckte die Achseln. »Die Fahndung läuft, Jerry. Eines Tages schnappen wir ihn schon noch. Mit dem Mord an Louis Arnaud hat er jedenfalls nichts zu tun. Wann willst du denn nach New York zurück?«
    »Heute Abend noch, Phil. Ich möchte nur noch der Villa von Alex Mango einen Besuch abstatten.«
    »Okay, Jerry, dann lass uns machen. Ich habe schon wieder Hunger.«
    June und ich mussten lachen. Ich fuhr bis zum Sunset Boulevard zurück, und bog nach rechts ein. Nach zwanzig Minuten erreichten wir Beverly Hills. Ich fragte einen Mann nach dem Calle Vista Drive. Er beschrieb mir den Weg und weiter ging es. Unterwegs schwärmte June von Perry Donerty.
    Für die protzige Villa musste Mango ein Vermögen bezahlt haben.
    Nancy Potter, die Köchin öffnete uns. Wir wiesen uns aus und wurden von ihr nach oben geführt. In Mangos Arbeitszimmer saß bereits ein grauhaariger Herr. Wir stellten uns vor und erfuhren, dass es sich um Mister Gettis, Mangos Nachlassverwalter handelte. Ich stellte auch hier meine Fragen, aber die Antworten waren negativ. Wir sahen uns auch hier um. Es hatte sich inzwischen rausgestellt, dass nichts gestohlen worden war. Damit deutete alles darauf hin, dass Louis Arnaud erst den Regisseur ermordet hatte, um am nächsten Abend Bernie Abbata seinen Besuch abzustatten. Man wusste jetzt auch, dass der Mörder über die Terrasse gekommen war. Entgegen aller Gewohnheit hatte die Tür zum Park in dieser Nacht offen gestanden. Die Einrichtung des Arbeitszimmers zeugte von dem guten Geschmack, den der Regisseur bei der Auswahl seiner Möbel bewiesen hatte. Mich störte lediglich ein Bilderrahmen auf dem Kamin. Er war das einzige im Raum, was man als unordentlich bezeichnen konnte, denn er war leer. Manchmal stört man sich eben an Kleinigkeiten.
    Da Mister Gettis seine Ausführungen gerade unterbrach, wandte ich mich an ihn.
    »Eine Frage, Mister Gettis. Wer wird nun Nutznießer von Mister Mangos Vermögen, so weit ein solches vorhanden ist?«
    Gettis lächelte. »Ich habe diese Frage schon die ganze Zeit erwartet, Agent Cotton. Sie denken vielleicht noch immer, dass auch jemand anders als Louis Arnaud ein Interesse an Alex Mangos Ableben gehabt haben könnte. Es sind jedoch nur drei Personen, deren Nutznießung in der Form ist, dass eine solche Tat verständlich würde, ich meine jetzt als Motiv. In diesem Fall darf ich Ihnen Auskunft geben, da Sie der Schweigepflicht unterliegen. Ich muss allerdings darauf bestehen, dass Miss Potter den Raum verlässt.«
    Die Köchin schob beleidigt ab. Ich sah ihr lächelnd nach.
    »Sie ist Ihnen jetzt böse, Mister Gettis.«
    Der Notar lächelte. »Das wird sich am 4. Januar legen, Agent Cotton. Das ist der Tag der Testamentsvollstreckung. Haupterben sind Luisa Laurenti und ihr Bruder Bernie Abbata, dessen Adresse ich bisher noch nicht ermitteln konnte.«
    Ich nickte. »Da werden Sie einige Schwierigkeiten bekommen, Mister Gettis. Bernie Abbata haben wir gestern Abend verhaftet. Das Gericht wird Anklage wegen
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