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PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

Titel: PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Drei Stunden lang hatte die GRABBER das gegnerische Schiff gejagt;
nun hatte der Kommandant des Diskusraumers die Sinnlosigkeit einer
weiteren Flucht eingesehen und über Funk die Kapitulation
erklärt. Es war bezeichnend, daß die Blues den offiziellen
Flottenkode der Solaren Flotte beherrschten. In den letzten Monaten
waren vor allem Gataser wiederholt in den Einflußbereich des
Solaren Imperiums eingedrungen und hatten Kolonialplaneten und
Handelsraumer überfallen. Die Gataser waren das größte
Volk, das in der Eastside der Galaxis lebte. Obwohl sie ständig
in Kämpfen mit anderen Blues-Völkern verwickelt waren,
fanden sie immer wieder die Zeit für räuberische Aktionen.
    Perry Rhodan hatte den Befehl gegeben, möglichst viele
Piratenschiffe aufzubringen, damit die Blues die Sinnlosigkeit
weiterer Raubzüge erkannten. Vier Jahre nach der entscheidenden
Schlacht gegen die Meister der Insel war Rhodan daran gelegen, in den
von den Terranern beherrschten galaktischen Regionen Ruhe und Ordnung
zu garantieren.
    Obwohl er die Notwendigkeit dieser Anordnung einsah, hätte
sich Oberstleutnant Don Redhorse, der Kommandant der GRABBER, andere
Aufgaben gewünscht. Die Jagd auf Piraten war weder
abwechslungsreich noch besonders erfolgversprechend; es dauerte
gewöhnlich zwei bis drei Wochen, um einen Diskusraumer
aufzuspüren und ihn unschädlich zu machen.
    Die Blues waren sich ihrer militärischen Unterlegenheit
bewußt und ergaben sich in neun von zehn Fällen. Redhorse
war froh, daß ihm auch diesmal ein Gefecht erspart blieb.
    Die GRABBER, ein fünfhundert Meter durchmessender
Spezialkreuzer der Solaren Flotte, ging längsseits, und Don
Redhorse stellte ein Enterkommando zusammen, das ihn an Bord eines
Beiboots zu dem Diskusraumer hinüber begleiten sollte. Redhorse
wählte drei Männer für diese Aufgabe aus.
    Major Barden Lanvin, der Erste Offizier der GRABBER, übernahm
während Redhorses Abwesenheit das Kommando.
    Als Redhorse seinen Schutzanzug anlegte, dachte er daran, daß
es trotz der erklärten Kapitulation ein Risiko war, wenn er sich
jetzt an Bord des Diskusraumers begab. Manchmal waren die Blues
unberechenbar. Es konnte sein, daß sie die vier Männer
töteten und dann ihr Schiff sprengten. Redhorse hatte von
solchen Fällen gehört. Natürlich hätte er Lanvin
hinüberschicken können, ohne daß ihn jemand
mangelnden Mutes bezichtigt hätte. Da das Entern der
gegnerischen Schiffe im allgemeinen jedoch die einzige prickelnde
Situation beim Aufbringen der Piraten war, ließ Redhorse Lanvin
an Bord der GRABBER zurück.
    Er begab sich in den Hangar, wo die drei Einsatzoffiziere bereits
warteten. Seitdem Redhorse Kommandant der GRABBER war, verzichtete
man an Bord auf alle zeitraubenden disziplinarischen Zeremonien. Die
drei Leutnants grüßten den Oberstleutnant nur knapp und
nahmen ihre Plätze ein.
    "Wir machen es wie immer”, sagte Redhorse. "Bestimmtes
Auftreten von unserer Seite, ohne unnötig mit den Waffen zu
provozieren. Die Blues wissen, daß sie nach kurzer
Gefangenschaft freigelassen werden. Das hält sie von
unüberlegten Maßnahmen ab."
    Redhorse stellte eine Verbindung zum Hangaroffizier her. Das
Beiboot war startbereit. Es glitt aus der Schleuse und schwebte die
kurze Strecke zu dem Diskusraumer hinüber.
    Redhorse forderte die Blues über Funk auf, eine Schleuse zu
öffnen. Der Befehl wurde befolgt.
    Einer der vier Männer blieb im Beiboot zurück; Redhorse
und seine beiden
    Begleiter wechselten in das Diskusschiff hinüber. Wie
Redhorse erwartet hatte, waren Schleusenkammer und Gänge
verlassen. Die Blues hatten sich in der Zentrale ihres Schiffes
versammelt.
    Redhorse gab seinen Begleitern einen Wink. Als sie die Zentrale
betraten, standen die Blues im Halbkreis um ihren Kommandanten. Vor
dem Blues-Führer lagen ein paar Handfeuerwaffen.
    Obwohl er ständig mit diesen Wesen zusammentraf, erschienen
Redhorse die Blues noch immer fremdartig. Mit ihren langen dünnen
Hälsen und den darauf ruhenden linsenförmigen Köpfen
wirkten sie eher grotesk als bösartig. Es galt als sicher, daß
die Blues kein ausgeprägtes Gefühlsleben besaßen; es
waren nüchtern handelnde Intelligenzen, die aus völlig
anderen Beweggründen den Weltraum erobert hatten, als zum
Beispiel Menschen.
    "Ich bin Stenzac", sagte der Kommandant in einwandfreiem
Interkosmos. "Ich übergebe Ihnen dieses Schiff, Fremder."
    "Mein Name ist Don Redhorse", sagte Redhorse. "Ich
grüße Sie als tapferen Unterlegenen und bitte
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