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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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neuen Übernachtungstrick einfallen lassen.«
    Er stieg aus und ging langsam über die Plaza auf den Eingang zu. Dabei nahm er die Taschenlampe hoch und leuchtete das Scherengitter an.
    »He, Boy! Nicht einschlafen. Geh’ schön auf den Bahnsteig zurück und fahre nach Hause!«
    Sie waren nun dicht genug herangekommen, um den Mann erkennen zu können. Er lag auf den Knien und hatte
    Cotton
    sich mit beiden Händen in das Gitter verkrallt. Der Oberkörper war vornüber gesunken. Beide Beamten sahen jetzt die klaffende Wunde an seinem Hals.
    »Mann«, stammelte Hatchkin. »Den müssen sie erst vor ein paar Minuten fertiggemacht haben. Es ist die Halsschlagader, da hilft kein Doc mehr.«
    »Der ist tot, Robert.«
    »Vielleicht ist sein Mörder noch auf dem Bahnhof«, meinte Hatchkin. »Schnell zum anderen Eingang, oder lass mich allein gehen! Rufe du die Homicide Squad an.«
    Während Hatchkin zum anderen Aufgang rannte, lief Holmes zum Streifenwagen zurück und stellte das Funkgerät an. Er verständigte die Zentrale.
    Dann ging er wieder nach drüben. Auf der Treppe hinter dem Scherengitter ging das Licht an. Nun sah Holmes den Toten genauer. Der Mann musste mehrere Verletzungen haben.
    Die obere Treppe dröhnte unter den schweren Schritten. Zwei Männer kamen herunter. Sergeant Hatchkin und ein Bahnhofsbeamter, der bei dem Anblick des Mannes zusammenschrak.
    Hatchkin fühlte den Puls des Verletzten und schüttelte den Kopf.
    »Da ist nichts mehr zu machen. Hast du die Homicide verständigt, Dick?«
    Holmes nickte. »Die werden gleich eintrudeln. Ist ja nur ein Katzensprung von der Center Street.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte ertönte das näher kommende Sirenengeheul. Mit zuckenden Rotlichtern kamen die Wagen durch die Canal Street gebraust und bogen um die Ecke. Bremsen quietschten und Türen klappten.
    Ein junger Zivilbeamter kam heran und klopfte Holmes auf die Schulter.
    »Na, Holmes?«
    Dann fiel sein Blick auf den Toten.
    »Kann noch nicht lange her sein«, meinte Holmes.
    Lieutenant Tony Tyber nickte. Dann sah er sich um und winkte seine Beamten vom Spurensicherungsdienst heran, die sich an die Arbeit machten.
    Doc Bliss untersuchte den Toten. »Drei Stiche mit einem stilettähnlichen Messer. Zwei von ihnen trafen je eine Brustseite, einer davon in Herznähe. Er war tödlich. Der dritte Stich traf die Halsschlagader.«
    »Tatzeit?«, fragte der Lieutenant.
    »Mit Sicherheit trat der Tod vor höchstens vierzig Minuten ein.«
    Tyber sah auf die Uhr. »Wir haben jetzt 2 Uhr zehn. Das wäre also gegen 1 Uhr dreißig gewesen. Wann haben Sie den Mann gefunden, Hatchkin?«
    »Um ein Uhr siebenunddreißig, Lieutenant. Ich bin sofort auf den Bahnsteig gelaufen, aber da war niemand.«
    lyber nickte. »Auf jeden Fall haben Sie den Mann höchstens zehn Minuten nach dem Mord gefunden. Sagen Sie, Mister«, wandte er sich an den Bahnbeamten, »ist in dieser Zeit, ich meine zwischen ein Uhr dreißig und ein Uhr siebenunddreißig ein Zug in Richtung Bronx gefahren?«
    Der Beamte schüttelte den Kopf. »No, Lieutenant. Allerdings fuhr einer um 1 Uhr zweiundfünfzig in die Bronx. Außerdem der Gegenzug zur Battery um ein Uhr siebenundfünfzig.«
    Tyber nickte. »Der Mörder brauchte ja nicht gerade auf dem Bahnsteig gewartet haben. Vielleicht ist er am Bahnsteigende auf die Strecke geklettert und erst beim Einfahren des Zuges wieder auf den Bahnsteig gekommen. Er kann, wenn er hier ortskundig war, auch über die Strecke bis zur nächsten Station gelaufen sein.«
    Er bückte sich und durchsuchte die Taschen des Toten. Er fand ein Briefkuvert. Es war schon frankiert und an einen Mann in Los Angeles adressiert. In der Brieftasche waren achtzig Dollar in verschiedenen Notenwerten, aber kein Ausweis. Außerdem fand Tyber noch etwas Kleingeld und eine Zigarettenpackung, in der nur eine Zigarette fehlte.
    Inzwischen suchten seine Männer nach der Tatwaffe. Aber so gewissenhaft sie auch vorgingen, sie fanden nichts. Gegen drei Uhr dreißig verfügte Tyber den Abtransport des Toten zur Morgue und fuhr mit seinen Männern zum Headquarter zurück.
    Dort machte er einen Bericht über den Fall und ging dann zum Büro von Captain MacPherson. Der Captain war knapp über die fünfzig und als ein ziemlich bärbeißiger Mann bekannt. Aber man sagte ihm ein weiches Herz unter der rauen Schale nach. Als Lieutenant Tyber eintrat, reckte er den Kopf vor und musterte den jungen Mann.
    »Na, Tyber? Sie sehen aus, als hätte man Ihnen in die
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