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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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das hat wohl allerhand zu bedeuten, Cotton, wenn man Sie hierher schickt? Hat sich ein Großer der New Yorker Unterwelt bei uns verkrochen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »No, Sturgiss. Es ist eine ziemlich unklare Sache, die mich hierher führt.«
    Ich zeigte ihm den inzwischen wieder verschlossenen Brief und erklärte ihm die Angelegenheit. Er staunte.
    »Donnerwetter, wollen Sie diesen Laurenti selbst besuchen?«
    »Darüber habe ich lange nachgedacht, Stiyrgiss. Er soll mich nicht sehen. Wenn er nämlich wirklich nach New York reist, um diesen Mordauftrag auszuführen, dann erkennt er mich in der Maschine wieder, und alles war vergebens. Vielleicht kann einer Ihrer Leute den Besuch machen, während ich mich vorerst zurückhalte und ihn heimlich beschatten.«
    Sturgiss nickte und sah einen der beiden Männer an. »Sie sind doch augenblicklich frei, Salko? Wollen Sie Agent Cotton zur Hand gehen?«
    Frank Salko, ein G-man von etwa sechsundzwanzig Jahren, nickte.
    »Gern. Sind Sie mit dem Flugzeug gekommen, Jerry?«
    »Ja. Warum fragen Sie danach?«
    »Weil ich dann vorschlagen würde, dass Ihnen Agent Sturgiss einen Dienstwagen zur Verfügung stellt. Ich habe ja einen eigenen Schlitten, aber wenn wir uns trennen müssen, hängen Sie in der Luft.«
    »Das wäre nicht schlecht«, meinte ich. »Wenn Sie einen Wagen entbehren können?«
    Sturgiss nickte. »Wir haben einen neutral aussehenden Fairlane, Cotton. Er hat ein Funkgerät, mit dem Sie jederzeit mit uns Kontakt auf nehmen können.«
    »Herrlich«, sagte ich. »Können Sie mir für die Zeit meines Aufenthaltes hier ein Hotel empfehlen? Finanzielle Mittellage, wenn es geht. Ich möchte mein Spesenkonto nicht ungebührlich in die Höhe treiben.«
    Sturgiss lachte. »Laurenti wohnt in Glendale. Dann würden Sie am besten dort Ihre Zelte auf schlagen. Warten Sie einmal.«
    Er holte einen Hotelplan aus seinem Schreibtischfach hervor und studierte ihn aufmerksam. »Sie haben Glück, Cotton. In der Doran Street ist das Hotel Aunt Maggie. Sie liegt der Wohnung von Laurenti fast gegenüber. Für Ihre Beobachtungen ein idealer Fall, wenn Sie ein Zimmer zur Straße hinaus bekommen können.«
    »Na, tadellos«, bestätigte ich.
    Sturgiss sah Frank Salko an. »Haben Sie noch etwas von Ihrem Gehalt übrig, Frank, oder sind Sie wieder einmal pleite?«
    Salko grinste verlegen. »Das ist eine Gemeinheit, Boss. Was soll denn unser New Yorker Kollege von mir denken? Außerdem haben wir erst den sechzehnten, falls Sie das vergessen haben sollten.«
    Wir lachten herzhaft. Der dritte Kollege, Jim McNally, beugte sich vor.
    »Sie müssen wissen, Jerry, dass Frank einen Teil seiner Freizeit in den Lokalen von Beverly Hills verbringt. Er schwärmt nämlich unheimlich für Kim Novak. Seit er mal in einer Illustrierten gelesen hat, dass die hübsche Kim in Europa mit einem kleinen Studenten geflirtet hat, läuft er ihr durch ganz Hollywood nach.«
    Frank Salko wehrte ab. »Überhören Sie diese gehässigen Reden, Jerry. Jim zum Beispiel ist verheiratet. Kein Wunder also, wenn mir dieser Bursche meine Freizeithobbys missgönnt.«
    Salko und ich verabschiedeten uns und gingen hinunter zum Hof. Vom Chef der Fahrbereitschaft bekam ich gegen Quittung den Wagenschlüssel für den Fairlane ausgehändigt. Salko zeigte mir den Schlitten und gab den Rat, einfach hinter ihm herzufahren. So hielten wir es dann auch.
    Franks eigener Wagen beschwor in mir ein leises Wehmutsgefühl herauf. Auch er fuhr einen englischen Sportwagen und zwar einen Austin-Healey. Ein kleiner Flitzer, der so schnell und wendig ist wie mein Jaguar.
    ***
    Glendale liegt nördlich von der Innenstadt von Los Angeles. Auf der Fahrt dorthin folgten wir ein Stück dem weltberühmten Sunset Boulevard. Diese Straße, mit ihren märchenhaften Villen berühmter Filmstars, ist ruhig und laut, pompös, und bescheiden zugleich. Es dunkelte bereits, als wir in der Doran Street eintrafen. Unsere Wagen parkten wir ein ganzes Stück vor der Pension. Auf dem Weg dorthin grinste Frank: »Sie werden sich bei Tante Maggie bestimmt wohlfühlen. Aber sagen Sie um Himmels willen keinem Menschen im Federal-Büro, dass ich das Hotel auch kenne. Sturgiss kriegt es fertig und schickt mich zum Psychiater. Dabei ist alles ganz harmlos, Jerry. Man muss diese Stadt wie seine Westentasche kennen, wenn man für den Ernstfall Bescheid wissen will. Ich bin unabhängig und liebe meinen Beruf sehr. Manchmal übernachte ich in irgendeinem Hotel. Dabei merke ich mir
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