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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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gefunden, aber Alex Mango nahm es oft herunter und legte es in seinen Schreibtisch. Später stellte er es dann immer wieder auf den Kamin zurück?«
    »Yes, Agent Cotton. Das war mir unerklärlich, aber genauso war es.«
    Ich beugte mich vor. »Versuchen Sie sich jetzt ganz genau zu erinnern, Nancy. Versteckte Mango das Bild stets, wenn er Besuch erwartete?«
    Sie zögerte erst, dann sah sie mich erstaunt an. »Allerdings. Woher wissen Sie das?«
    »Wie war es an dem Abend, als Alex Mango den Besuch Perry Donertys erwartete? Stand das Bild da auf dem Kamin?«
    »No, Sir! Als mir Mister Mango sagte, dass Mister Donerty zu Besuch käme, legte er das Bild gerade in den Schreibtisch.«
    Ich atmete tief ein und stieß die Luft hörbar durch die Nase aus. Dann stand ich auf und verabschiedete mich von Luisa Laurenti und Nancy Potter. Der Köchin drückte ich eine Zehn-Dollar-Note in die Hand. Mit Phil und Jim McNally im Schlepptau, verließ ich die Villa.
    »Und nun?«, fragte Jim.
    »Zur Bolton Road«, sagte ich.
    Phil roch bereits Lunte. »Mensch, Jerry, das ist doch wohl nicht wahr?«
    »Abwarten«, meinte ich nur lakonisch.
    In Perry Donertys Bungalow brannte Licht. Auf mein Klingeln öffnete das Foto-Girl.
    »Sie wünschen, Gentlemen?«
    »Wir möchten Mister Donerty sprechen, Miss!«, antwortete ich.
    »Was ist denn los, Betsy?«, rief der von drinnen.
    »Guten Abend, Mister Donerty. Dürfen wir Sie einen Moment belästigen?«
    Er musterte mich erstaunt. »Gewiss, Agent Cotton. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie wieder in Los Angeles sind. Nehmen Sie doch Platz. Ich hole etwas zu trinken.«
    Als er das Zimmer verließ, ging ihm Phil sofort nach. Ich sah das Girl an.
    »Wie heißen Sie, Miss?«
    »Betsy Drake. Warum interessiert Sie das, Sir?«
    »Sind Sie mit Mister Donerty eng befreundet, Miss Drake?«
    Sie nickte. »Wir wollen heiraten.«
    »Wen lernten Sie zuerst kennen? Alex Mango oder Perry Donerty?«
    »Perry! Er verschaffte mir das Engagement in Mangos Film.«
    »Wusste Mango von Ihrer Liaison mit Donerty?«
    »Yes, aber was soll das alles?«
    Ich stand auf und trat an den Schreibtisch. Im mittleren Fach fand ich die Schreibmappe. Das Bild war noch drin. Die linke obere Ecke war abgerissen und hinten stand Betsys Widmung.
    »Kennen Sie dieses Foto?«
    Sie wurde blass. »Mein Gott, wie kommt es hierher?«
    »Sie hatten es Mango auf seinen Wunsch geschenkt, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Er bat mich inständig darum. Er liebte mich, aber er respektierte Perrys Ansprüche. Nur dieses Foto wollte er haben. Perry sollte nichts davon wissen.«
    In diesem Augenblick kamen Donerty und Phil zurück. Er sah mich wütend an und deutete auf Phil.
    »Warum folgt mir dieser Mann auf Schritt und Tritt, Agent Cotton? Hat Sie ein besonderer Grund hierher geführt?«
    Ich nickte und sah Jim McNally an.
    »Allerdings. Jim, tu deine Pflicht! Perry Donerty hat in der Nacht zum 15. Dezember seinen Chef Alex Mango ermordet.«
    McNally starrte mich entgeistert an. Donerty wurde bleich, dann machte er einen Satz in Richtung Tür, aber Phil stand dort mit der Kanone. Völlig gebrochen wankte Donerty zu seinem Sessel und ließ sich hineinfallen.
    »Erzählen Sie, Donerty. Wir sind ganz Ohr«, sagte ich.
    Er warf einen scheuen Blick zu Betsy Drake hinüber und fing an.
    »Mango hatte mich an dem Abend zu sich bestellt. Es ging um die Filmaufnahmen am nächsten Tag. Wir saßen zusammen am Schreibtisch. Als er einen Block herausholte, sah ich Betsys Foto. Später, als Mango für einen Moment das Zimmer verließ, sah ich mir das Bild näher an und entdeckte die Widmung auf der Rückseite. Es traf mich wie ein Hammerschlag. Als ich mich später verabschiedete, ich hatte mir nichts anmerken lassen, blieb Mango im Arbeitszimmer und ließ mich allein nach unten gehen, da ich mich ja im Haus auskannte. Ich ging unten leise in die Bibliothek und öffnete die Terrassentür, die ich nur anlehnte. Dann verließ ich die Villa durch die Haustür, fuhr zu mir und besorgte mir dort ein Messer. Dann fuhr ich ins Gotham Café. Nach Mitternacht kehrte ich zur Villa zurück und drang von der Terrasse her ins Haus ein.«
    »Auf die Messergeschichte kamen Sie durch die Blutfehde?«
    Er nickte. »Ich glaubte, dadurch den Verdacht auf einen Arnaud zu richten. Erst drang ich in Mangos Schlafzimmer. Ich klopfte an und tat so, als wenn mich Nancy eingelassen hätte. Mir sei noch ein neuer Einfall gekommen. Ich trat zu ihm. Er fragte mich noch, warum ich nicht einfach
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