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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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Aber ich kann natürlich nicht sagen, ob er damit zusammenhing, daß Mister Porten gegen 9 Uhr ausging.«
    »Von wem kam der Anruf?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Phil bohrte dem Butler den Zeigefinger in die Brustgrube.
    »Sie sollten ein bißchen gesprächiger werden, Norten«, riet er. »In einem Haushalt wie hier ist es bestimmt nicht üblich, daß die Herrschaft ans Telefon geht, wenn’s bimmelt. Also dürften Sie derjenige gewesen sein, der den Hörer abnahm. Dann müssen Sie doch auch gehört haben, wer sich gemeldet hat! Oder?«
    »Es war eine weibliche Stimme. Die Stimme kannte ich, denn gestern nachmittag hatte diese Dame schon einmal angerufen, als Mister Porten nicht zu Hause war. Aber die Dame nannte ihren Namen nicht.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß Mister Porten auf Anhieb wußte, wer ihn zu sprechen wünschte?«
    »Ganz im Gegenteil. Ursprünglich wollte Mister Porten das Gespräch gar nicht entgegennehmen, eben weil die Dame ihren Namen nicht genannt hatte. Erst als ich die Bemerkung der Dame wiedergab, daß es sich um ein dringendes, persönliches Gespräch handle, entschloß sich Mister Porten schließlich, das Gespräch entgegenzunehmen.«
    »Waren Sie im Zimmer, als er mit der Dame telefonierte?«
    »Nein.«
    »Hat sich Mister Porten hinterher über diesen Anruf geäußert?«
    »Nein, er hat kein Wort dazu gesagt.«
    »War es die Stimme einer jüngeren oder einer älteren Dame?«
    »Eher jünger als älter.«
    Phil nickte und schien nachzudenken, ob es noch etwas gäbe, was er fragen müßte. Ich schaltete mich ein.
    »Trank Mister Porten eigentlich Alkohol?« fragte ich scheinbar absichtslos.
    »Nein.«
    »Auch nicht gelegentlich?«
    »Auch das nicht. Mister Porten stammte aus einer sehr puritanischen Familie,, in der Alkohol in jeder Form streng abgelehnt wurde.«
    »Okay. Jetzt möchten wir gern mit Mister Porten junior sprechen.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte der Butler. »Mister Porten junior ist seit gestern abend nicht wieder hier gewesen. Er rief heute morgen nur an und sagte, daß er erst morgen im Laufe des Vormittags zurückkäme.«
    Wir stutzten.
    »Wo ist denn Mister Porten junior zur Zeit?« fragte Phil.
    »Daß weiß ich nicht, Sir. Er hat es mir nicht gesagt.«
    »Wann ist er gestern abend gegangen?«
    »Kurz vor 8 Uhr.«
    »Kommt es öfters vor, daß er über Nacht wegbleibt?«
    »Gelegentlich, Sir. Vielleicht zweimal im Monat.«
    »Hat er eine Freundin?«
    »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, Sir, aber manchmal sind Spuren von Lippenstift an seiner Kleidung.«
    »Trinkt er Alkohol?«
    »Ja, Sir.«
    »Bevorzugt- er eine bestimmte Marke?«
    »Ja, Sir. Französischen Likör, sehr süß.«
    »Von grüner Farbe?«
    Der Butler nickte:
    »Ja, Sir, so ist es. Von grüner Farbe.«
    ***
    Detektiv-Sergeant Burton trat an Leutnant Wools von der Mordkommission heran, der gerade damit beschäftigt war, die Schubladen einer alten Kommode zu durchsuchen.
    »Sir, ich glaube, ich habe eine nützliche Entdeckung gemacht.«
    »Kleiner Kolumbus«, brummte Wools und besah sich interessiert eine 38er Automatik, die er gerade unter einem Stapel schon recht abgetragener Hemden hervorgeholt hatte. »Warten Sie mal einen Augenblick'mit Ihrer Entdeckung, Burton. Ich bin gleich wieder da.«
    »Ja, Sir.«
    Wools hatte die Waffe an der vordersten Spitze des Laufes gepackt und ging damit hinüber in das zweite Mansardenzimmer. Fitzgerald Jackson lag nicht mehr auf dem Bett. Nachdem seine Leiche fotografiert worden war, wie sie gefunden wurde, hatte der Arzt der Mordkommission den Abtransport veranlaßt. Aber man sah noch deutlich die Eindrücke auf dem Bett, die Fitzgerald Jackson oder »Jiggy«, wie er in der Unterwelt genannt wurde, verursacht hatte.
    »Blane, kommen Sie doch mal’rüber«, sagte Wools und blieb auf der Schwelle der Verbindungstür stehen.
    Ein kleiner, dicker Mann von ungefähr fünfzig Jahren, der einen altmodischen Kneifer auf der Nase sitzen hatte, kam herangeschlurft. Der Knoten seiner knallroten Krawatte war so groß, daß ihn kaum eine breite Männerhand hätte bedecken können. Der Kopf des Mannes wirkte darüber beinahe klein.
    »Ja, Chef«, näselte Detektiv-Sergeant Blane, der den Ruf genoß, der gewieg-' teste Mann aus dem Spurensicherungsdienst zu sein.
    »Hier, die Kanone lag in der Schublade. Lassen Sie sie vorsichtshalber nach Fingerabdrücken absuchen, ja? Und dann lassen Sie feststellen, ob in der letzten Zeit daraus geschossen worden ist. Und die
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