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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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ausgeschlossen.«
    »Es ist wirklich unwahrscheinlich viel«, gab Herbert Laine vorsichtig zu.
    »Was für Ringe sind denn das?« fragte Kau-Kelly mißtrauisch. »Ich habe noch nie etwas von der Existenz dieser beiden Ringe gehört.«
    »Ein Ring wird von der Frau eines Arztes geleitet«, erklärte der Graue gelassen. »Es gehören elf junge Mädchen dazu. Fünf von ihnen sind mit vermögenden Männern verheiratet, die alle mehr Zeit dem Geschäft und dem Beruf opfern, als den gelangweilten Frauen recht ist. Wenn wir diese beiden Rirfge übernehmen —«
    »Übernehmen?« fragte Morgan. »Natürlich«, sagte der Graue. »Die Frau des Arztes wird zum Schein den ersten Ring weiterleiten. Nur wird sie in Zukunft fünfundsiebzig Prozent der Einnahmen an uns abführen — oder ich lasse den Ring auffliegen. Beim zweiten Ring liegen die Verhältnisse für uns noch günstiger. Den hat ein Playboy aufgezogen, der sich damit sein Geld verdient. Die Frauen dieses Ringes sind ausnahmslos Damen aus der ersten Gesellschaft. Sie alle können sich keinen Skandal leisten. Wir werden auch von diesem Ring fünfundsiebzig Prozent der Einnahmen abkassieren. Aber wir werden darüber hinaus noch von jedem Mädchen die Hälfte des Geldes verlangen, das es bisher für sich behalten durfte. Die Gesamteinnahmen aus diesem Geschäft würden wöchentlich bestimmt sechs- bis siebentausend erbringen.«
    »Wenn das stimmt, wäre es natürlich eine feine Sache«, brummte Lony-Tony. »Zusammen kämen da schon runde zehntausend ’raus.«
    »Pro Woche!« betonte der Graue. »Aber das wäre ja noch nicht alles: Wir würden natürlich die Kontrolle über die Spiellokale übernehmen, da wir vereint stark genug wären, um uns auch auf diesem Gebiet durchzusetzen. Und wir könnten im ganzen Bezirk wieder die Schutzgebühren für die Geschäftsleute einführen. Außerdem würden wir die Taschendiebe in den U-Bahn-Stationen unseres Bezirks kontrollieren. Bei denen würde ich eine Schutzgebühr von zehn Dollar wöchentlich vorschlagen. Dann gäbe es noch eine Sache, die man organisieren könnte. In unserem Bezirk existieren wenigstens achthundert Lokale. Von denen veranstalten wenigstens hundertfünfzig am Wochenende Tanzabende. Bei jeder Tanzveranstaltung gibt es mal ein bißchen Ärger mit Betrunkenen. Kein Gastwirt ruft gern die Polizei, weil er immer eine Menge Jugendliche im Saal hat, die er als Kunden verliert, sobald sich herumgesprochen hat, daß bei ihm ab und zu die Polizei aufkreuzt. Wenn wir 4en Gastwirten bei jeder Tanzveranstaltung zwei oder drei Männer stellen, die für Ruhe sorgen, so daß der Gastwirt auf keinen Fall die Polizei zu jrufen braucht, könnten wir also von Wöchentlich einhundertfünfzig Tanzveranstaltungen unsere Gebühr abkassieren. Vierzig Dollar pro Abend sind nicht zuviel, da wir ja zwei oder drei Männer dafür stellen müssen. Das ergibt noch einmal wöchentlich sechstausend.«
    »Mich würde mal interessieren, was Sie als wöchentliche Gesämteinnahme veranschlagen«, warf Bloyd Morgan ein.
    Alle sahen den Grauen erwartungsvoll an.
    »Dreißigtausend im ersten Monat, vierzig- bis fünfzigtausend, sobald sich alles eingespielt hat«, sagte der Graue ruhig. Er wirkte sehr überzeugend.
    Bei den anderen brandete eine lebhafte Diskussion auf. Nach einer Weile sagte Herbert Laine:
    »Das wäre ein Umsatz, der uns fast so stark macht wie das Syndikat.«
    »Natürlich müßten wir darauf bedacht sein, allmählich unseren Bezirk auszudehnen«, fuhr der Graue fort. »Nach und nach könnte man eine Bande nach der anderen außerhalb unseres Anfangsbezirkes schlucken.«
    »Wenn sich die anderen nicht gegen uns organisieren«, wandte Kau-Kelly ein.
    »Dazu brauchten sie zwei Dinge, die sie nicht haben«, entgegnete der Graue. »Nämlich viel Zeit und einen Mann, der sie führen könnte. Woher wollen sie den nehmen?«
    »Wenn man sich das 50 anhört, klingt es gut«, gab Hank Ward zu. »Aber wie soll eigentlich die Verteilung der Gelder aussehen?«
    »Sechzig Prozent der Gesamteinnahmen teilen wir uns zu gleichen Teilen«, schlug der Graue vor »Die übrigen vierzig Prozent werden ebenfalls zu gleichen Teilen an unsere Leute ausgezahlt Jeder einzelne Mann aus unseren Gangs erhält also um so mehr Geld für sich, je mehr er einkassiert.«
    »Das muß man sich mal gründlich überlegen«, murmelte Lony-Tony. »Ich gebe zu, daß der Plan manches für sich hat. Wie wäre es, wenn wir morgen um die gleiche Zeit wieder zusammenträfen.
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