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0263 - Das Syndikat der toten Seelen

0263 - Das Syndikat der toten Seelen

Titel: 0263 - Das Syndikat der toten Seelen
Autoren: Das Syndikat der toten Seelen (1 of 3)
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miteinander durchs Haus gehen. Und wenn Sie eine falsche Bewegung machen, werden Sie sehen, daß wir G-men sind.«
    Ich stieß ihn nicht allzu kräftig von mir und sagte:
    »Los! Ab geht die Post! Sie gehen vor uns her!«
    »Ich denke überhaupt nicht daran!« schrie er. »Verlassen Sie sofort dieses Haus! Ohne Haussuchungsbefehl dürfen Sie überhaupt nicht —«
    »Morre«, sagte Phil schwer, »es gibt verdammt wenige Male, wo uns das Gesetz der Situation wichtiger war als die Dienstvorschrift. Aber dies ist ein solche Gelegenheit. Wir werden jetzt durchs Haus gehen. Ohne Haussuchungsbefehl. Und wir werden das schon verantworten. Verlassen Sie sich drauf.«
    Morre stellte sich breitbeinig in den Weg. Phil sah ihn knapp an. Dann wirbelte Phils Arm durch die Luft. Morre wurde herumgerissen. Der rechte Arm war ihm plötzlich auf den Rücken gedreht. Das Handgelenk hielt Phil mit der Linken eisern fest. Ein kleiner Druck hätte genügt, und Morre wäre in die Knie gegangen, ob er gewollt hätte oder nicht.
    Phil schob ihn vor sich her. Als wir die Flurecke erreichten, sagte ich:
    »Warte hier. Ich sehe mich im Vorzimmer und im Allerheiligsten um.«
    »Okay.«
    Ich ging zur Vorzimmertür. Es brannte kein Licht dahinter. Trotzdem stieß ich die Tür auf und sprang sofort zur Seite, in die Deckung der Wand. Aber nichts rührte sich.
    Ich hechtete über die Schwelle. Mit aller Vorsicht ging ich auch Ruskys Zimmer an. Aber sie waren tatsächlich leer.
    Zusammen mit Morre setzten wir unseren Weg fort. Er schrie und tobte pausenlos. Wir ließen ihn schreien. Dann ging es die Kellertreppe hinunter zu den Laborräumen.
    Auf der Kellertreppe brannte bereits Licht.
    Unten angekommen, stieß ich die Tür auf. Im selben Augenblick warf ich mich zur Seite und gab Phil einen starken Stoß in die andere Richtung. Der Krach eines Pistolenschusses dröhnte ohrenbetäubend. Mit sattem Klatschen prallte der Querschläger gegen die Wand, nachdem er vorher an der Treppe Mörtelstaub in die Höhe gejagt hatte und abgelenkt worden war.
    Phil kroch ein Stück zurück, weil er im deckungslosen Winkel lag. Morre hatte Glück gehabt. Als ich Phil den Stoß gab, hatte er sich losgerissen und war in den großen Laborraum hineingestürmt.
    Wir konnten nur den Ausschnitt überblicken, den der Türrahmen freigab. Und dort war niemand. Ich sah einen langen Arbeitstisch, von kräftigen Neonröhren taghell erleuchtet. Daneben stand ein großer Schrank mit lauter Schubladen. Eine bessere Deckung konnte man sich nicht wünschen.
    Ich zog die Knie an, stemmte die Füße ein und schnellte mich davon wie ein Pfeil von der Sehne des Bogens.
    Mit dem Kopf krachte ich gegen die Schrankkante. Zugleich krachte ein zweiter Pistolenschuß. In meinem Gehirn rotierten Feuerräder. Ich preßte die Augenlider zusammen und verließ mich auf Phil.
    »Gebt es auf!« tönte Phils schneidende Stimme von draußen. »Hier kommt ihr nicht mehr ohne Handschellen ’raus! Wäre es euch lieber, wenn ihr mit den Füßen voran hinausgetragen werdet?«
    Ich peilte vorsichtig unter dem Arbeitstisch hindurch. Termove hockte geduckt neben einem schwarzen Gestell aus verkanteten Metallstäben, in denen eigenartig geformte Glasbehälter hingen, von denen ein Teil mit kurzen roten Gummistücken verbunden war.
    Weiter hinten erkannte ich die schlanken Beine von Patty Salberg. Ihr Körper war hinter einem Arbeitstisch mit einem hohen Aufsatz verborgen. Wo Morre war, konnte ich von meinem Platz aus nicht erkennen.
    Ich zog meine Dienstpistole aus der Schulterhalfter und schob den Sicherungsflügel zurück. Ich blickte zurück zu der Tür, durch die ich hereingehechtet war. Ich sah gerade noch, wie Phil — schattenhaft wie ein Phantom — hereinsprang. Ich konnte nicht sehen, wo er landete.
    Dafür sah ich gleich darauf, wie Termove langsam die rechte Hand hob, in der der stählerne Lauf einer schweren Pistole mattschwarz schimmerte. Sein Ziel konnte nur Phil sein.
    »Termove!« rief ich ihn an.
    Er fuhr herum. Für einen Herzschlag zeigten die Mündungen unserer Waffen aufeinander. Dann wußte ich, daß er abdrücken würde. Es stand in seinen Augen. Also zog ich den Finger durch und warf mich nach links weg.
    Seine Kugel krachte dicht neben mir in das. Holz des Schubladenschrankes. Holzsplitter fuhren mir spitz, heiß und schmerzhaft in die Haut der rechten Hand. Unwillkürlich zuckte ich zusammen.
    Vorn polterte etwas. Dann klirrte Glas. Termove war gestürzt. Er hatte das seltsame Gestell
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